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Autograph: Konstanz Stadtarchiv, A I 7, Fasz. 19 (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW I 839f, Nr. 756
Wünscht Thomas Blarer alles Gute im neuen Amt [als Bürgermeister]. Einige Konstanzer Domherren haben sich kürzlich aus Überlingen an einige Zürcher Ratsherren gewandt und um Vermittlung zwischen ihnen und Konstanz gebeten, in der Hoffnung, daß ein Zusammenleben wie etwa in Straßburg möglich werden könnte; die Zürcher haben nicht zugesagt und werden auch nichts unternehmen, wenn es Konstanz unangenehm oder schädlich wäre. Bittet um Antwort; Grüße.
Gnad und frid vonn gott durch Jesum Christum, unsernn herrenn.
Frommer, ersammer, wyser und günstiger, lieber herr, ich wünschen üch von gott vil heyls, glücks, wyßheyt, bestand 1 , gerächtigheyt und bescheydenheyt in üwerm eeren a von gott geordnetem ampt und bitten unsernn herren Christum, das er üch verlihe, das ir mitt eeren und heyl der loblichenn statt Constants langwirig 2 vorstandint 3 . Wo ich dann zu sölichem christlichem werck ützid 4 verhälffen und üch dienen könde, söllend ir mich allwäg 5 willig und gantz den üwern finden.
Dannenhar bin ich ouch bewegt worden, volgenden handel üwer wyßheyt fürzetragenn: Es hatt sich begäben innet kurtzen tagen, das ettliche üwere
Briefe_Vol_07_047 | arpa |
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domherren, die ettwan 6 zu Constans gesässen 7 , jetzund zu Überlingen unwerd 8 sind, habend an ettliche miner herren von Zürych radtsfründ langen lassen 9 , es verwundere sy, das doch niemandts sich ynlege 10 , zwüschen inen und der statt Constants zu scheyden. Habend unsere geantwurt: "Darzu ist nützid zu reden; dann ir wellend meß haben und üwer wyß triben; dorumb hilfft üch niemandts." Habend sy geantwurt: "Nein, möchtend wir nun 11 in ein gespräch mitt inen kummen, ob sy uns vilicht hieltend wie die statt Straßpurg die iren"12 etc. Uff sömlichen antrag habend die unsernn nüt wyters handlen noch antwurten oder sich erbieten 13 wöllen. b Und hatt doch sy für gut angesähen, üch durch mich sölichs handels zu berichten. Von denen ich ouch wol verstanden, wo üwer eer und nutz darby sin möchte und mir des ützid entwändt 14 , wurdent sy ghein müy, kost noch arbeyt spaaren. Wo aber unradt 15 daruß entstan oder nachteyl dem göttlichen wort, oder das es der statt Constans ghein lieb were, wurdent sy sich der sach gnodt 16 und gar nützid beladen. Wer weist aber, ob sy vilicht durch den anlaß under inen möchtind tränt 17 werden und ire ettliche gepürliche mittel 18 annämind etc.
Hierumb begär ich ein antwurt von u[wer]w[yßheyt], wo es müglich 19 . Bitt ouch, ir wöllind diß min schryben früntlich annemmen, dann es uß trüwen beschicht. Ir wüssend, was üch hierinn zu handlen. Gott beware üch trüwlich. Ich sag üch vil guts und [---]tzes c von minem h[errn] burgermeister Röysten etc.
Datum Zür[ych]d , 2. februarii 1537.
Heinrych Bullinger, der üwer.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem frommen, ersammen, fürsichtigenn und wysen Thoma Blaurer, burgermeisternn zu Constants, sinem günstigen, lieben herrenn.