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Abschrift von Rudolf Gwalther: Zürich StA, E II 342, 82r.-83r. (ohne Siegel) Ungedruckt
Dankt für den ausführlichen Bericht über den Fall seines Verwandten Heinrich Wiederkehr [Nr. 1030] und bedauert, Schmid soviel Mühe gemacht zu haben. Wiederkehr hat Schmid in Zürich nicht verleumdet, was Bullinger ihm auch verwiesen hätte; überdies billigen er und Propst Brennwald dessen Verhalten gegenüber dem Landvogt ganz und gar nicht. Da sich Wiederkehr so benommen hat, fallen Präzisierungen zum Tathergang kaum noch ins Gewicht; dankt für die Reduktion der Buße und bittet, sich mit dem Einziehen zu gedulden. Schmid soll Verständnis haben, falls ihn noch ein Schreiben zur Sache von Bürgermeister [Diethelm]Röist erreicht. Gute Wünsche.
Gnad und frid von gott durch unßern Iesum Christum.
Frommer, vester, ersamer, fürsichtiger und wyser, günstiger, lieber herr und gutter fründ, uwer früntlich schriben 2 und gruntlich a berichten des handels 3 mins vetteren Widerkeren 4 hab ich empfangen. Hett aber der müy und arbeit nitt bedörfen, das ir alles mir so eigentlich 5 verschriben hettind. Beduret mich deßhalb, das ich üch die müy zuogestattet 6 hab, fröwt mich aber mitthinzu, das ich hierus üwer früntlikeit und gantz geneigten, gutten willen zu mir gespürt hab. Dorumb ich dann billich 7 soll dankbar sin und gantz willig, üch widerumb, wo mir yemer müglich 8 , in früntligheit und dienstbarkeit zu wilfaren und guts zuo thund.
Das ir aber vermeint, genampter min vetter habe üch gen mir und anderen üweren guten herren und fründ verunglimpft, söllend ir one sorg sin. Dann zuo dem, das er sömlichs, so vil mir wüßend, nitt gethan hatt, so hette ichs imm ouch nitt gestattet. Ir sind ouch in anderm ansähen gegen mir, dann das ich lichtlich von üch glouben wölte, das üch übel anstünde; zu dem ist nützid uff einen verhörten theil zu setzen 9 . Uber das alles hatt der handel an imm selbs, wie er ist, weder minem herren probst Brenwald noch mir allencklichen 10 mögen gefallen. Er 11 hatt sy 12 ouch kein gstand 13 by uns funden,
Briefe_Vol_07_219 | arpa |
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insonders, ||82v. das er in sömlichem handel gägen üch so ufbindig 14 und hönisch gewäsen ist.
Des houpthandels halben were fillicht dartzu ze reden gsin 15 , wenn er üch früntlicher were begägnet. Dann Bernhart Tratz ist bekantlich 16 , das er zum wyb 17 geredt hab, man welle einen fahen, der friden prochen habe, uff das sy von im sye ab der louben 18 gelouffen. Sölichs sy am morgen beschähen. So vermeint er dannethin, min vetter, er welle üch wol berichten, das sich der fridbrecher nitt vor und ee hyndan gethan 19 habe, dann üwer löuffer komen sye etc. Dem aber allem sye, wie ymm welle, so hatt doch einmol sin wyb die warnung gethon, so ist er mitt wortten unbescheiden xin, das ich inn mitt gemeltem minem schriben 20 gar nitt schönen 21 will, sonder üch wyter gebätten haben, in dem inziehen der straaf nitt zu ylen. Dann des nachlaßens halb der 30 lib[rarum]22 acht ich warlich groß und dank üch hierumb zum aller höchsten, früntlichsten und trüwlichsten. Wo ich das umb üch verdienen 23 könde, wölte ich thun.
Käme aber ouch wytter ein gschrifft an üch von minem herren burgermeister Röysten 24 , der min gar früntlicher, fürgeliebter herr ist, söllend ir nitt zürnen, ouch nitt anders gedanken, denn das h[err] probst Brenwald, ||83r. üwer schwager 25 , und ich inn gepätten habend, das er üch schriben und umb verzug imm intziehen der buß, bis ir ettwan 26 har gen Zürich kemind, bitten wölte, weltend wir dann mitt üch in früntligheit witer reden. Sust söllend ir uns nitt darfür haben 27 , das wir gentzlich, darumb 28 es unßern verwanten antrift, daruf tringend, das er ungestraft ußgange oder imm gstattet werde zu reden, wie oder was er welly.
Hiemitt bitt ich früntlich, ir wellind diß min gschrift imm besten ufnemmen und, wo ich üch dienen b könde, antzeigen; wil ich allwäg willig sin. Gott beware üch mitt sampt üwrem hußvolk.
Datum Zürich, des 19. tags augusti imm 1537. jare.
[Ohne Adresse.]