Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1346]

Bullinger an
Joachim Vadian
Zürich,
2. Januar 1540

Autograph a : St. Gallen Kantonsbibliothek (Vadiana), Ms 33 (VBS IV), Nr. 316 (Siegelabdruck)

Das einzige Buch, an dem er neben seinen vielen Verpflichtungen z. Zt. arbeitet, ist jenes über die Ehe; schreibt es für die Deutschsprachigen, für Anderssprachige mag es, wenn nötig, übersetzt werden. Geht nicht auf die Ehescheidung ein, sondern behandelt Ursprung, Wesen, Bedingungen und Wert der Ehe, Unhaltbarkeit des Priesterzölibats, Gattenwahl, Hochzeit, Vollzug der Ehe, Liebe und Beständigkeit in der Ehe sowie Kindererziehung. Erasmus, Vives u. a. haben lateinisch darüber geschrieben, doch auf deutsch liegt noch wenig Brauchbares vor; sein Buch wird keine Polemik enthalten. Wundert sich, daß Vadian weder von seinen Arbeiten über die alten Stifte und Klöster in Deutschland und zu [Pomponius]Mela berichtet noch Nachrichten mitteilt, obwohl er doch nun von seinen Sorgen mit den Appenzellern [im Pannerhandel]befreit ist. Grüße von [Diethelm] Röist, [Hans Rudolf] Lavater und den Mitbrüdern.

[Gedruckt: Vadian BW V 587f, Nr. 1088.]