Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1347]

Gervasius Schuler an
Bullinger
Memmingen,
5. Januar 1540

Autograph: Zürich StA, E II 345, 216 (Siegelspur) Ungedruckt

Da Johannes Haller nochmals nach Memmingen kommen wird, kann ihm Schuler mitgeben, was er Bullinger zu schicken versprochen hat, obwohl es noch nicht abgeschrieben ist. Die Leinwand, mit deren Lieferung er [Balthasar]Funk beauftragte, ist wohl bereits nach Lindau geschickt worden. Gute Wünsche. Grüße an Bullingers Frau [Anna]. Bullinger soll [die Schriften] zurückschicken. Grüße von Bartholomäus Bertlin und den Pfarrern.

S. Sero ad nos Memmingam venit bannes Hallerus 1 iam mox Tigurum abiturus, charissime Bulligere. Qui nisi reversurus denuo ad nos esset, non potuissem, ut pollicebar, hec 2 , quae iam adfert, tibi legenda mittere, nam festinabat abitum nuntius; ego vero multis occupatus describere nequivi. Sit ille viva ad te epistola. Is coram nomine meo aget omnia.

a Randbemerkung und Unterstreichung von späterer Hand.
1 Gemeint ist vermutlich der Zürcher Student und spätere Pfarrer Johannes Haller d. J. (s. unten Nr. 1374, Anm. 9).
2 Näheres dazu ist nicht bekannt.


Briefe_Vol_10-030arpa

Linum Lindaviam abiisse puto; nam Funckio 3 commendavi, qui hac in re et michi et tibi gratificari studet.

Dominus Jesus Christus te ecclesiae suae, et praecipue michi, diu servet incolumem. Der verliche dir vyl taußend guter, seliger jaar, das best aber in yenem zeyt, do wir dann gewyßlich einanderen mitt freuden sehen wellen.

Grüß mir dein liebe hausfrow 4 zu taußend maalen ouch in namen der meynen 5 .

Date Memminge, 5. ianuarii anno 1540.

Gervasius tuus.

Excepto responso senatus nostri cetera praesente nunctio remitte, obsecro; nam desunt exemplaria.

Multis te salutant a Bartholomeus Bertlinus et symiste mei.

[Adresse auf der Rückseite:] Domino Heyricho Bullingero, in domino mihi charissimo fratri.

a in der Vorlage salutat.
3 Balthasar Funk (Funck), 1496-1580, aus einer Mitte des 15. Jahrhunderts aus Schwäbisch Gmünd nach Memmingen eingewanderten, reichen Kaufmannsfamilie stammend, betrieb Handel, vor allem mit Eisen, Leinwand und Salz. Funk, Mitglied der Großzunft, reformatorisch gesinnt und Schuler nahestehend, versah immer wieder wichtige politische Ämter, u. a. war er Bürgermeister in den Jahren 1537, 1539, 1541, 1543, 1547, 1552 und
ab 1560. Er ließ Bullinger verschiedent ab grüßen, und aus dem Jahr 1542 ist ein Brief Bullingers an Funk erhalten. — Lit.: Raimund Eirich, Memmingens Wirtschaft und Patriziat von 1347 bis 1551, Weißenhorn 1971, S. 196-199. 202f; Peter Eitel, Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft, Stuttgart 1970. — Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, 8; Blarer BW I-III, Reg.
4 Anna, geb. Adlischwyler.
5 E...], geb. Lübegger.