[1490]
Gedruckt: bannis Calvini Epistolae et responsa. [...] Editio secunda, Genf (Pierre de Saint-André) 1576 1 , S. 417f
Sehen es als ihre Aufgabe an, ihm zu schreiben, da sie glauben, dank ihrer freundschaftlichen
Verbindung viel bei ihm bewirken zu können, und verzichten deshalb auf kunstvolle Reden.
Freuen sich, dass die Genfer nach seiner Vertreibung zur Einsicht gekommen sind und ihn
durch eine Gesandtschaft zur Rückkehr aufgefordert haben; ermahnen ihn, sich dem Ruf
Gottes nicht zu widersetzen, wie es Jona versucht hat. Während die Straßburger Kirche gut
versehen ist, steht Viret in Genf allein da, von Lausanne ganz zu schweigen, deshalb muss
Straßburg ihn ziehen lassen, so wie es die Kirche von Antiochien mit Paulus und Barnabas tat.
Das Beispiel Christi, des guten Hirten, verpflichtet ihn dazu, die Schafe nicht im Stich zu
lassen, die nach ihm suchen - auch Paulus hat sich weiter um die von ihm gegründeten
Gemeinden gekümmert -; der Vorstoß von [Jacopo] Sadoleto hat gezeigt, wie sehr Genf in
Gefahr ist. Gott wird Calvin helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden; die Stadt an der
Nahtstelle zwischen Frankreich, Italien und Deutschland ist der richtige Ort für ihn, um durch
Wort und Schrift für das Reich Christi zu wirken. Die Zürcher vertrauen darauf dass er sich
ihren Bitten nicht widersetzen wird.Briefe_Vol_11_125 arpa
[Weitere Drucke: Johannes Calvin, Opera omnia theologica, Bd. VI/2, Genf 1617, Sp. 581-583; ders., Opera omnia, Bd. 1X12, Amsterdam 1671, S. 261f; CO XI 185-188, Nr. 294; Con. des réformateurs VII 75-78, Nr. 961.]