Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1491]

Joachim Vadian an
Bullinger
St. Gallen,
4. April 1541

Autograph: Zürich StA, E II 350, 411 (Siegel)

Übersendet Abschriften der Geleitbriefe für Kurfürst [Johann Friedrich] von Sachsen und [Landgraf Philipp] von Hessen sowie der Suspendierung der Achtsexekution [gegen Goslar und Minden], die ihm aus Leipzig zugestellt worden sind. Es geht das Gerücht um, dass Kaiser [Karl V.] seinen Bruder Ferdinand zu seinem Nachfolger küren lassen will. In Regensburg herrscht Teuerung, wobei einige meinen, dass diese absichtlich zur Beschleunigung der Verhandlungen herbeigeführt wurde; weiter denken einige, dass der Reichstag von Regenburg nach Augsburg verlegt werde. Die Reichsstände werden zur Türkenhilfe an [König]Ferdinand gedrängt; sollte diese vor der Regelung der Religionsfrage bewilligt werden, haben sich die Protestanten vergeblich abgemüht, selbst wenn es stimmen sollte, dass Papst Paul [III.] vom Kaiser zum Reichstag eingeladen worden ist; zu diesen Gerüchten ist nichts Genaueres in Erfahrung zu bringen, es steht einzig fest, dass Ungarn von den Türken stark bedroht wird. Gruß und Aufforderung, die Abschriften zurückzusenden.

[Gedruckt: Vadian BW VI 11, Nr. 1157.]