Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1503]

Wolfgang Capito an
Bullinger
Straßburg,
20. April 1541

Autograph: Zürich StA, E II 347, 152 (Siegelspur)

Beantwortet im Auftrag seiner Kollegen den Brief der Zürcher [Nr. 1489]: Über Calvin kann noch nicht entschieden werden, da er bei den in Regensburg begonnenen Verhandlungen - Grynäus wurde beauftragt, den Zürchern davon zu berichten - dringend gebraucht wird. Aufgrund von deren Bitte wird sich Hans Bock [beim Rat]gemeinsam mit [den Pfarrern und Lehrern]für das Anliegen Genfs einsetzen, obwohl ihnen ein Verzicht auf Calvin wegen der großen Arbeitslast schwer fällt; deshalb schreibt er auch nur kurz. Falls öffentliche Verhandlungen über die Religion angesetzt werden, sollen sich die Zürcher einer Einladung zur Teilnahme auf keinen Fall widersetzen; auch Melanchthon wird brieflich darauf drängen. Ob es die Gegner überhaupt so weit kommen lassen, werden die Zürcher von den Baslern hören, denen die Straßburger alle Nachrichten zukommen lassen; da dies der letzte Akt der Tragödie sein könnte, ist besondere Achtsamkeit nötig. Grüße.

a Von unbekannter Hand; Notiz Bullingers auf der Vorderseite unten: Ex Argentina accepi ego 24. aprilis; auf der Rückseite: Das aller letst und nüwist. 14. aprilis.
1 Wegen der Nachrichten vom Regensburger Reichstag steht das Jahr zweifelsfrei fest.


Briefe_Vol_11_165arpa

[Gedruckt: CO XI 199f, Nr. 299; Con. des réformateurs VII 84f, Nr. 965; Regest: Capito, Con. 268f, Nr. 752.]