Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1533]

Bullinger an
Rudolf Gwalther
Zürich,
15. Juni 1541

Autograph a : Zürich ZB, Ms F 42, 23b (Siegelabdruck) Ungedruckt

Hat mit Vertretern der Obrigkeit über die Frage [von Gwalthers Verbleib in Regensburg] beraten; wenn der Fürst [Philipp von Hessen] abreist und Gwalthers Unterhaltskosten deshalb steigen, soll er zurückkehren und versuchen, sich durch die Konstanzer auf dem Laufenden halten zu lassen. Soll ein Schreiben des Fürsten an den Zürcher Rat mitbringen. Grüße.

Gratiam et pacem a domino.

Cons[uli]1 et quaestoribus 2 , aedili 3 et tribuno plebis 4 quaestionem tuam 5 proposui et consilium petii. Placet autem omnibus, ut maneas, quamdiu illustrissimus princeps 6 manet et tu in eius aula haerere potes ita ut hactenus; ubi vero is discesserit, ut tibi vivendum sit tuis sumptibus, redito domum ilico. Non enim operaepretium est sumptus facere graves in re nihili, quemadmodum ipse iudicas prudenter 7 . Kanst aber vertruwte kundtschafft 8 machen mitt getrüwen, dass dir gwüßlich 9 zugeschriben wurde durch die Costentzer 10 etc., thu es.

Cuperem, ut literas a principe scriptas ad senatum referres. 11

Salutabis illustrissimi principis contionatores 12 et fratres dilectissimos Constantienses et Ulmenses 13 .

Vale et redi, si princeps discesserit.

15. iunii 1541.

H. Bullingerus tuus.

a Mit Unterstreichungen und einer Randbemerkung von J. H. Hottinger.
1 Bürgermeister Dietheim Röist (vielleicht ist das abgekürzte Wort als Plural wiesen; in diesem Fall wäre auch Altbürgermeister Heinrich Walder gemeint); s. Fabian, Geheime Räte 242.
2 Jakob Werdmüller und Bernhard von Cham; s. ebd.
3 Baumeister Hans Rudolf Lavater; s. Heinzpeter Stucki, Bürgermeister Hans Rudolf Lavater 1492-1557. Ein Politiker der Reformationszeit, Zürich 1973. — ZBRG III, S. 169-195.
4 Gemeint ist wohl Oberstzunftmeister Johannes Haab; s. Fabian, Geheime Räte 242 mit Anm. 54.
5 Gwalther hatte sich am 31. Mai erkundigt, ober nach der bevorstehenden Abreise des hessischen Fürsten noch länger in Regensburg bleiben solle; s. oben Nr. 1526,2-17.
6 Landgraf Philipp von Hessen.
7 Ebd., Z. 8-13.
8 vertrauenswürdige Bekanntschaft.
9 zuverlässig.
10 Vgl. ebd., Z. 8f mit Anm. 3.
11 Vgl. oben Nr. 1523, 16-19 mit Anm. 7.
12 Corvinus, Draconites, Pistorius und Melander; vgl. oben Nr. 1496, Anm. 28.
13 Gemäß Gwalthers Verzeichnis (s. ebd.) war von den Konstanzer Pfarrern keiner in Regensburg, von den Ulmern einzig Martin Frecht.


Briefe_Vol_11_219arpa

[Adresse auf der Rückseite:] Rodolpho Gvalthero Tigurino, Ratisponae vel in aula illustrissimi principis Hessi vel apud Constantienses agenti, filio suo.