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Autograph: Zürich StA, E II 338, 1382 (Siegel) Gedruckt: Jakob Vogel, Egidius Tschudi als Staatsmann und Geschichtschreiber. Ein Beitrag zur Schweizergeschichte des sechszehnten Jahrhunderts, Zürich 1856, S. 198f, Anhang Nr. 6
Hat von Niklaus Briefer aus Basel ein Wappenbuch ausgeliehen und sollte dieses nach Gebrauch Georg Müller, dem ehemaligen Wettinger Abt, nach Zürich senden, der es nach Basel weiterleiten sollte; da er vernommen hat, dass Müller unterdessen verstorben sei, sendet er das Buch samt einem an Briefer gerichteten Brief nun stattdessen Bullinger, verbunden mit der Bitte, es bei Gelegenheit nach Basel weiterzuschicken; ist gerne bereit, die Kosten dafür zu übernehmen.
Min willig dienst, sampt was ich liebs unnd guts vermöcht, bevor, erender, lieber herr.
Es hatt vor ettlichen zitten herr Nicolaus Brieffer 1 , decan zu Sant Petter zu Basel, mir ein wapenbuch 2 haruff gesandt unnd ettlich zitts gelychen mit
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bevelch, so ich das gebrucht, 3 imme solchs wider hinab bis gen Zürich ze fercken 4 zuhanden herren Jörgen Müllers 5 wylund 6 abt zu Wettingen gesin, der dann söllich buch vollendts gen Basell wider schicken sölt. Unnd als ich sydhar vernommen, ist mittler zitt gedachter herr Jörg von gott berufft worden. So ich nun bericht bin, das obgemelter 8 herr decann zu Basell üwer lieb wol bekant, schick ich sollich buch hiemit sampt einem brieffe 10 an , inn gehörende, üch zu, mitt ernstlicher pitt, ir wellind mir ze lieb mitler zitt ettwa by gelegner fur 11 , so Froschower 12 oder ander ettwas gan Basell vercken wurdendt, sölchs buch mitsenden zu handen dickgedachts dechans 13 sampt dem brieffe. Will ich gern ein par batzen, oder was es ist, ze für bezalen; es darff 14 ouch nit so ilendtz sin, dann so es sich ongevärd 15 wol begibt, wiewoll nit billich, das ich üch söllich müge 16 zu matten. Wo ich
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aber in derglich unnd mererm üch angenem dienst bewysen möcht, wölt ich urbüttig 17 sin, bitt, ir wellind min begern nit ze argem uffnemmen. Hiemit gott alzitt bevolchen.
Datum Glarus, 6. decembris anno etc. 41. a
Gilg Tschudy von Glarus.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem hochgelerten, wirdigen herren Henrico Bullinger, pfarrherren zu Zürich, minem günstigenn, liebenn herenn.