Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1732]

Richard Hilles an
Bullinger
Frankfurt am Main,
24. März 1543

Autograph: Zürich StA, E II 343a, 293 (Siegelspur)

Dank für den durch [Heinrich] Falkner übermittelten umfangreichen Brief und für die Unterstützung John Burchers. Wie Hilles in einem Brief an John Butler angedeutet hat, ist der schottische König [Jakob V] tatsächlich [am 14. Dezember 1542]gestorben, nachdem zuvor einige schottische Adelige von den Engländern [in der Schlacht bei Solway Moss]gefangen genommen worden waren; König [Heinrich VIII.]sandte sie zurück nach Schottland, um über dessen Aufnahme in das englische Königreich zu verhandeln, was jedoch erfolglos blieb. In Antwerpen berichtete man, dass der schottische Kardinal [David Beaton] nach England geschickt worden sei, aus anderer Quelle hörte er, dass die Schotten vielmehr einen neuen König gewählt und [Franz I.] um Hilfe gebeten hätten und dass sie [Heinrich VIII.]zurückdrängen wollten. Hat nichts davon gehört, dass sich [Heinrich VIII.] mit Kaiser [Karl V] verbündet und die Freundschaft mit [Franz I.]aufgekündigt habe, obwohl er das im Falle einer Allianz Frankreichs mit Schottland wohl tun wird. Nach der Eroberung einiger englischer Schiffe durch die Schotten erlauben deren Stände ihnen nicht, die Fracht zu verkaufen, vielleicht, um [Heinrich VIII.] nicht zu provozieren. Grüße; wird nun für etwa einen Monat nach Nürnberg reisen, um dort sein Tuch zu verkaufen, das wegen [des Krieges zwischen]Herzog [Wilhelm von]Jülich[-Berg-Kleve-Geldern und Karl V] nicht zur [Frankfurter] Messe gesandt werden konnte.

[Gedruckt und Übersetzung ins Englische: Epistolae Tigurinae 157f, Nr. 110 bzw. Original Letters I 239f, Nr. 110; Regest: LP XVIII/1 180, Nr. 317.]