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Autograph: Zürich StA, E II 335,2006. Siegelspur. —Ungedruckt
Die einem seiner Zürcher Freunde zugedachte Schrift schickt er an Bullinger, da jene alle tot sind. In der Angelegenheit mit den V Orten muß man das Volk zu Gebet, Geduld und Gottvertrauen ermahnen. Grüße.
Gott wolle sin gnad in euch meren.
Lieber herr, ich hab dise ingeschloßne schrifft 2 einem vertrüwten Zuricher zuschicken wellen. Diewil ich aber zu niemant kein kuntschafft 3 hab, dann die allten 4 mir all von gott hingenommen sind, weiß ich die nyemant zuzesenden dann eüch, dem ich yetzmol, oder dem Leo 5 , vertrüw. Wollen die selben uff thun und läsen, und so ir gedächten, das es etwas frucht bringen möchte, andren ouch vertruwten und gotgeliebten männeren läsen und hören lassen. Wo aber das nit, die selben brieff by eüch ze behalten.
Aber sonst die handlung 6 der 5 orten betreffen, wellen das volck zu ernstlichem
Briefe_Vol_02_0277 | arpa |
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gebett, zu gedult und zu starckem vertruwen in gott vermanen a ; dann gott ist gewaltig uff unser syten und nympt uns offt zitliche mittel, uff daß wir allein uff in hoffen, sonst wurde unser ewangelium ze fleischlich, und werden wir entlich obligen 7 , auch in diser zit. Dann der Christus, der in uns ist, würt herr und könig bliben wider allen trotz der welt. Wo wir doruber liden, ja ouch sterben, so ist es unser gewinn 8 . Doch ist got getrüw; er gibt im anfechten 9 ein ußkommen 10 und leßt uns nit wyther versucht werden, dann wir wol ertragen mögten 11 etc.
Ich hab von kurtze der zit eüch nit wyther schriben konnen. Nemmen uß disem cleinen vyl, wie ichs dann gegen allen gloubigen gut mein.
Grüssen mir den Leo, den Pellican 12 und andre bruder, so den herren von hertzen lieben. Die gnad gottes sye mit euch allen. Amen.
Datum Basel, den vierden decembris anno etc. 32.
Uwer Jacob Meyger,
burgermeister der statt Basel.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem ersamen herr Heinrich Bullinger, prädicant zu Zürich, minem gunstigen lieben herren.