Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1867]

[Ambrosius Blarer] an
Bullinger
[Konstanz,
kurz vor oder am 13. März 1544]

Autograph a : Zürich StA, E II 357a, 659 (Siegelspur)

Nachrichten aus Augsburg: Der Kaiser [Karl V.] hat den Ständen seine Verhandlungsbereitschaft in Bezug auf die Religionssache, die Reformierung des [Reichs-]Kammergerichts, den Türkenzug, die Münzordnung, den Braunschweiger Handel und den Landfrieden versichert, aber betont, dass er nichts ausrichten kann, solange er mit dem Franzosen [König Franz I.] beschäftigt ist; er hat Hilfe erbeten, 14 Tage Bedenkzeit gewährt und ist währenddessen bei Heidelberg auf die Jagd gegangen. Der Kaiser ließ die Kirche [des Predigerklosters] in Speyer schließen, in der der Landgraf [Philipp von Hessen] [Dionysius Melander] hat predigen lassen. [Bei der Eröffnung des Reichstags am 20. Februar] wollte der Landgraf nicht neben Herzog [Heinrich] von Braunschweig[-Wolfenbüttel]sitzen, so dass schließlich Herzog [Johann II. von Pfalz-Simmern] im Hunsrück sich zwischen sie setzte. Vom Reichstag ist auch diesmal nicht viel zu erwarten, außer dass von den Ständen, besonders den Städten, wieder Geld gefordert werden wird.

[Gedruckt: Blarer BW II 238, Nr. 1066, mit der Datierung "gegen Ende Februar".]

a Mit Dorsualnotiz von späterer Hand.
1 Die beschriebenen Ereignisse betreffen die Reichstagseröffnung am 20. Februar 1544; der Brief, wohl eine Zusammenfassung eines Schreibens von anderer Seite
an Blarer, wird kurz darauf verfasst worden sein. Zur vorgeschlagenen Datierung vgl. unten Nr. 1875, 16-18, Anm. 8.
a Nur Schnitte.