Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1868]

Johannes Travers an
Bullinger
Zuoz,
13. März 1544

Autograph: Zürich StA, E II 365a, 433f (Siegelspur a )

Bullinger hat sich in einem Brief an [Philipp] Gallicius unnötigerweise dafür entschuldigt, dass er Travers bei dessen Besuch in Zürich im vergangenen Herbst nicht freundlich genug empfangen habe; Travers ist vielmehr dankbar für die erwiesene Wertschätzung. Bei einem Essen mit dem Churer Bürgermeister [Luzi Heim], bei dem auch Bullingers gedacht wurde, erzählte er in Anwesenheit des gelehrten, aber ganz päpstlich gesinnten Dekans Bartholomäus von Castelmur von Bullingers Predigt über die Verklärung Christi nach Lk 9 [28-36], worauf Castelmur wissen wollte, ob Bullinger wie "die übrigen Lutheraner" leugne, dass Tote in leiblicher Gestalt erscheinen könnten, obwohl dies doch aus dieser Bibelstelle sowie aus Mt 27 [52f] und 1Kön 28 [1Sam 28, 3-25] hervorgehe; Bullinger hatte sich dazu jedoch nicht geäußert, und von Gallicius erhielt Travers keine befriedigende Antwort, weshalb er nun um


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Stellungnahme zur Frage der Geistererscheinungen bittet. Grüße an Otto Werdmüller, Benedikt Euander, Johannes Pontisella und die übrigen [Gelehrten in Zürich]; bittet Bullinger, sich nötigenfalls um seinen Sohn [Johannes Travers] zu kümmern.

[Gedruckt: Graubünden, Korr. I 64-66, Nr. 50.]