[1868]
Autograph: Zürich StA, E II 365a, 433f (Siegelspur a )
Bullinger hat sich in einem Brief an [Philipp] Gallicius unnötigerweise dafür entschuldigt,
dass er Travers bei dessen Besuch in Zürich im vergangenen Herbst nicht freundlich genug
empfangen habe; Travers ist vielmehr dankbar für die erwiesene Wertschätzung. Bei einem
Essen mit dem Churer Bürgermeister [Luzi Heim], bei dem auch Bullingers gedacht wurde,
erzählte er in Anwesenheit des gelehrten, aber ganz päpstlich gesinnten Dekans Bartholomäus
von Castelmur von Bullingers Predigt über die Verklärung Christi nach Lk 9 [28-36], worauf
Castelmur wissen wollte, ob Bullinger wie "die übrigen Lutheraner" leugne, dass Tote in
leiblicher Gestalt erscheinen könnten, obwohl dies doch aus dieser Bibelstelle sowie aus Mt 27
[52f] und 1Kön 28 [1Sam 28, 3-25] hervorgehe; Bullinger hatte sich dazu jedoch nicht
geäußert, und von Gallicius erhielt Travers keine befriedigende Antwort, weshalb er nun umBriefe_Vol_14_135 arpa
Stellungnahme zur Frage der Geistererscheinungen bittet. Grüße an Otto Werdmüller, Benedikt
Euander, Johannes Pontisella und die übrigen [Gelehrten in Zürich]; bittet Bullinger, sich
nötigenfalls um seinen Sohn [Johannes Travers] zu kümmern.
[Gedruckt: Graubünden, Korr. I 64-66, Nr. 50.]