[1924]
Abschrift von Johann Jakob Simler a : Zürich ZB Ms S 55, 49
Der Überbringer, Bruder Hieronymus [Girolamo Mariano], ist Italiener, war Guardian in
einem Franziskanerkloster bei Mailand, floh und fand Aufnahme bei Hieronymus Fricker,
Landvogt von Mendrisio; dieser schrieb an [Konrad] Pellikan, und [Girolamo Mariano]
brachte den Brief mit hierher; er sucht Rat und Hilfe, spricht Italienisch und Französisch, aber
in [der Zürcher Kirche]gibt es keine Verwendung für ihn, und so schickt Bullinger ihn weiterbriefe_vol_14_264 arpa
[nach Genf]; im Berner und Genfer Landgebiet soll es an Kirchendienern mangeln; es
schmerzt, dass [die Zürcher]nicht die Mittel haben, ihn und andere Flüchtlinge aufzunehmen.
Der von Calvin empfohlene Knabe [...] wird ihm schreiben; er hat Bücher für 29 Batzen
gekauft, was beinahe zwei Gulden entspricht, und es wäre gut, wenn der Kaufmann dem
[Stadt-]Schreiber [Werner Beyel] sechs bis acht Kronen schicken könnte, denn es ist üblich,
dass die Kostgeber gleich anfangs einen Gutteil des vereinbarten Geldes erhalten; die Sendung
soll nicht allein an den Jungen, sondern auch an [Werner Beyel] oder an Bullinger
erfolgen.
[Gedruckt: CO XI 724f, Nr. 557; Corr. des réformateurs IX 270f, Nr. 1365.]