[2053]
Autograph a : Zürich ZB, Ms F 62, 241 (ohne Siegel)
Schrieb kürzlich an [Kaspar]Megander und bat um den Beistand der angesehenen [Zürcher] Kirche zur Bewahrung der Ordnung [in den Neuenburger Unruhen], damit nicht die mit viel Mühe eingerichtete Kirchenzucht zerstört werde, deren Umsetzung bei einigen auf Widerstand stieß, wie Megander es [von 1534 bis 1537] selbst festellen konnte. Einige [wie z.B. Claude d'Aliod und Pierre Caroli]wurden, obwohl dafür nicht geeignet, in den Kirchendienst eingesetzt, konnten aber wieder daraus entfernt werden; andere [wie z.B. Claude de Glant und Alexandre Le Bel] wollten ihre Ehrsucht in der Kirche befriedigen; zuletzt wird versucht, die Einheit [der Pfarrerschaft] zu zerstören und die Zurechtweisung der Amtsbrüder abzuschaffen; der Gegner [Jean Chaponneau] setzt öffentliche und private Vergehen gleich und will entgegen der Schrift nur eine Ermahnung im Stillen zulassen, wobei der Einzelne zum Nachteil der Kirche geschont würde [s. oben Nr. 2022f]. Megander, ein Kenner dieser Art von Menschen (die, weil sie das Joch des Papsttums von sich geworfen haben, nun keinerlei Regelung vertragen), wird, wenn er den Brief erhalten hat, Bullinger und seinen Kollegen bereits darüber berichtet haben; falls nicht schon geschehen, sollen sie sich beraten, was zu tun sei; schon oft halfen sie [den Neuenburgern], die dafür dankbar sind und den [Zürchern] den Segen Christi wünschen. Gruß an die Kirchendiener und Lehrer.
[Gedruckt: CO XI 809-811, Nr. 594; Corr. des réformateurs IX 425-427, Nr. 1425.]