Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2066]

Joachim Vadian an
Bullinger
[St. Gallen],
15. Januar 1545

Abschrift von Johann Rudolf Stumpf: Zürich StA, E II 351, 14v.-15r.

Vadian schickt Osianders Antwort ["Apologia"]auf das Schmähgedicht ["Speculum Osiandri"]; damit sind ruhige Studien wieder einmal unmöglich gemacht, während Papst [Paul III.] sich über die Zwietracht freut. [Martin] Frecht schrieb Vadian [unbekannter Brief] über die wohlwollende Gesinnung der [Reichs]städte gegenüber den Eidgenossen; Vadian legt diesen Brief bei; er hat Frecht seine Sorgen über die bedrohte Freiheit der Schweizer geschrieben [unbekannter Brief]; Frecht ließ ihm mündlich antworten, dass [Reichs]städte und Stände sich nicht in die Gefahr begeben würden, die Eidgenossenschaft zu bekriegen, auch wenn es Rotten frecher Gesellen und Pfaffen gäbe, die das wünschten. Vadian wird Bullinger innerhalb von acht Tagen [die zur Begutachtung zugeschickten Teile von Johannes]Stumpfs [Eidgenössischer] Chronik" zusenden; das Werk gefällt ihm gut. Er und [Johannes Kessler?] arbeiten aber an einer Verbesserung [der Abschnitte über]St. Gallen, Appenzell und die Landschaft des Gotteshausbundes. Er schreibt in großer Eile. Bullinger soll Frechts Brief zurücksenden.

[Gedruckt: Vadian BW VI 369, Nr. 1378.]