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Autograph: Zürich StA, E II 338, 1478 (Siegelspur) Druck: Krafft, HBKöln 137, Nr. 6 a
Zweifelsohne möchte Bullinger wissen, ob Caesarius noch lebt, zumal überall die Pest wütet
und in Köln schon seit zwei Jahren alte und junge Menschen hinwegrafft. Aus diesem Grund
war Caesarius recht froh, Köln verlassen zu können, als ein junger, im Griechischen und
Lateinischen hochgebildeter Graf [Hermann d.J. von Neuenahr]ihn zu sich [nach Moers]rief.
Dort verbrachte er sieben Monate, [ab] vergangenem Sommer bis zum Beginn der gegenwärtigen
Fastenzeit. Vorläufig ist er wieder in Köln. Der Graf hat ihm zwar angeboten, stets
bei ihm zu wohnen, er aber gedenkt, nur die Sommer beim Grafen zu verbringen, die Winter
hingegen in Köln. —Schon lange hat Caesarius keine Schriften Bullingers mehr erhalten bzw.
gelesen. Sollte dieser etwas zur letzten [Frankfurter Buch]messe publiziert haben, möge er es
doch schicken, auch wenn Caesarius nicht so recht weiß, wie er sich erkenntlich zeigen könnte.
—Bullinger soll ferner schreiben, wie es ihm geht, und welche Fortschritte die evangelische
Lehre in der [Eidgenossenschaft] macht. Wäre Caesarius doch bei so guter Gesundheit, dass
er [die Zürcher] besuchen könnte!