[2982]
Autograph: Zürich StA, E II 365, 24 (Siegelspur) Druck: Graubünden, Korr. I 111f, Nr. 85
[J]Negri hat lange nicht an Bullinger geschrieben, weil er dessen ernsthafte Geschäfte nicht
mit unwichtigen [Briefen]unterbrechen wollte. Da er jedoch fürchtet, dass sein langes Schweigen
als Undank gegenüber Bullingers Wohltaten gedeutet werden könnte, 1 möchte er dem
aufbrechenden Boten [...] ein paar Zeilen mitgeben, denen Bullinger entnehmen kann, dass
Negri noch immer ganz der Seinige ist und dass das unauflösbare Liebesband des Geistes
Christi zwischen ihnen weiter besteht. -[2]Negri möchte gleichsam eine ganz kleine Bekundung
seiner Dankbarkeit überreichen, nämlich seine Rhetia 2 . -[3]Er und seine Kollegen sind
durch Gottes Gnade zwar wohlauf doch besorgt. Überall bricht Krieg aus. Was hat denn der
Herr mit ihnen vor? Falls die vielen Geschäfte es zulassen, möge Bullinger ihnen Neuigkeiten
zukommen lassen. Gruß.