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Autograph: Zürich StA, E II 347, 327-328. 329; [Beilage:] 330 (Siegelspur) a Ungedruckt
[1]Segenswünsche. Schnyder gibt hiermit wahrheitsgetreu Auskunft über die Lam 17. Januar
1548] vor dem Berner Rat erfolgte Verhandlung, die aufgrund seines Streites mit
den Zofinger Prädikanten Johannes Ulrich Göppel und Benedikt Schürmeister stattgefunden
hat und die er in einem [nicht erhaltenen]Brief an Bullinger bereits erwähnt hatte.
-[2]Zunächst fand in Zofingen eine Verhandlung vor dem Aarburger Vogt Vincenz Pfister
über eine von Göppel in Schnyders Anwesenheit gehaltene [und Anstoß erregende]Predigt
statt. Diese verstieß nämlich gegen den zwischen Schnyder, Göppel und Schürmeister
geschlossenen Schlichtungsvertrag. Die Zofinger Prädikanten behaupteten allerdings, diebriefe_vol_21-095 arpa
Predigt sei völlig vertragsgemäß, wogegen Schnyder (zurecht!) heftigen Einspruch erhob.
[Weil aber keine Einigung in der Verhandlung erzielt werden konnte,]wurden die beiden
Standpunkte sowie ein Bericht vom Vogt an die vier Schiedsmänner [Jodocus Kilchmeyer,
Eberhard von Rümlang, Nikolaus Pfister und Johannes Wäber und den Kleinen Rat] in
Bern übermittelt. Dazu kam auch noch, dass der [Aarburger]Vogt im Auftrag der Berner
die Predigten von Schürmeister und Göppel an Weihnachten [1547]anhörte. Die beiden
sprachen dabei auch über den Streit. Sie zeigten sich dabei völlig uneinsichtig und predigten
wie zuvor [entgegen des Vertrages]. Am folgenden Sonntag, [dem 1. Januar 1548], feierte
Schürmeister schon wieder das Abendmahl und predigte anschließend, jedoch entgegen der
Weisung Bullingers [HBBW XX, Nr. 3039, vom 13. Oktober 1547]. Auf diese Weise hat er sich
nicht nur der [zwinglischen Lehre]widersetzt, sondern [seine Irrlehre]auch noch ganz im
Sinne von Göppel als Wahrheit dargestellt! Das hat viele verärgert. —[3]Außerdem hatte
Schürmeister, als Göppel kurz vor Weihnachten [1547] vor dem Zofinger Chorgericht stand,
diesem Beistand geleistet. Und auch nach der Rüge des Zofinger Stadtrats Clewi Huber, sich
fortan an die [Berner]Disputation zu halten, haben sie keine deutliche Antwort gegeben,
sondern Huber [abgewiesen, indem sie ihn] an Gott und die Obrigkeit [von Bern]verwiesen
haben, und das nicht zum ersten Mal. Sie änderten ihre Haltung nicht und haben ohne jedwede
Anweisung noch zweimal das Abendmahl gefeiert. —[4]Daraufhin haben die Berner
Ratsherren eine Stellungnahme von Schnyder verlangt, die er kürzlich [schriftlich]abgab.
Auch Schürmeister wurde zur Rede gestellt. Dieser zeigte sich völlig unterwürfig. Er verwies
bei seiner Entschuldigung auf Bullingers Brief und gelobte Besserung. Dabei geriet er in
einen neuen Streit mit Beat Gering, weshalb auch dieser gleich vor den Rat bestellt wurde.
Darüber aber hier nicht mehr. Schürmeister und die vier Schiedsmänner wurden insgesamt
dreimal vor den Berner Kleinen Rat geladen. Bis auf weiteren Bescheid wurde Schürmeister
dann nach Hause geschickt. —[5]Daraufhin wurden Göppel, der Vogt Pfister, Huber und
Schnyder auf den 16. Januar nach Bern bestellt. Am Tag darauf fand in Anwesenheit der
vier Schiedsmänner die Untersuchung statt. Sie dauerte von acht bis zwölf Uhr. Zuerst wurde
der Bericht des Vogts verlesen, in dem der Ursprung des Streites sowie alle daraus erfolgten
Beschwerden beschrieben waren. Die Ausführung des Vogts schloss mit der Ermahnung an
die Ratsherren, sich endlich von dieser Schande, die sie wegen dieser Lästermäuler [Göppel
und Schürmeister]lang genug getragen haben, zu befreien, um so der Strafe Gottes zu entgehen.
Diese habe schließlich auch die Reichsstädte wegen ihrer falschen Abendmahlslehre
getroffen. Als Zweites wurde der Bericht Schnyders verlesen, in dem er die Ansicht des Vogtes
vertrat. Als Drittes musste Göppel zu den [vorgetragenen]Schreiben Stellung beziehen. Auf
Wunsch des Vogtes wurde dann von Rümlang der Schlichtungsvertrag verlesen. Kilchmeyers
Frage, ob Göppel den Vertrag für christlich und richtig halte, bejahte dieser. Als Viertes
wurde Göppel gestattet, seine an Weihnachten gehaltene Predigt zu verlesen und dazu
Stellung zu beziehen. Daraufhin ergriff Kilchmeyer im Namen der anderen Schiedsmänner
das Wort. Er meinte, dass kaum einer die unklaren Worte jener Predigt verstanden hatte,
überließ jedoch das Urteil hierüber dem Rat. Er bemerkte zudem, dass die Bibelstellen
zum Abendmahl weder verlesen noch vertragsgemäß ausgelegt worden waren. Als Fünftes
versuchte Göppel sich mit einer langen Entschuldigung auf listige Weise zu herauszureden.
Vogt Pfister widersprach ihm entschieden und prangerte dabei insbesondere die von Göppel
vollzogene Elevation des Brotes und des Weines an. Pfisters Einsatz ist wahrlich Gottes
Wirken zuzuschreiben! Während Göppels Verteidigung wurde deutlich, dass dieser durchbriefe_vol_21-096 arpa
ketzerische Verräter über die Lage in Bern gut informiert war. Göppel bezichtigte sogar den
Vogt, ein Unruhestifter zu sein! Dieser erhielt aber diesbezüglich Unterstützung von den
Vennern Jakob Thormann und Hans Steiger. Auch die Berner Ratsherren erklärten, dass
der Vogt als Amtmann und nicht als Unruhestifter gehandelt habe. Als Sechstes belegten
die vier Schiedsmännern und der Vogt anhand von Göppels Predigt, dass dieser in Zofingen
die Unwahrheit gepredigt hat. Es war sehr schwierig, Göppels lutherisches und bucerisches
Geschwätz zu widerlegen. Als Siebtes kam [der Zofinger Stadtrat]Huber ausführlich zu
Wort. Schnyder hält es wahrlich für ein Wunder Gottes, dass zwei Laien, nämlich Huber
(der ein Metzger ist) und Pfister (der ein Schneider ist), die anerkannte Wahrheit der Berner
Disputation verteidigen mussten, weil so viele Geistliche stumm geblieben sind. Bei Gott,
während der Berner Disputation hat es keinen solchen Kampf und Sieg wie hier bei dieser
Verhandlung gegeben! Während des ganzen Verfahrens hat Schnyder kein Wort gesagt und
wurde auch nicht nach seiner Meinung gefragt. Sein verlesenes Schreiben hat ja für ihn
gesprochen. Als Achtes sind alle zur Abstimmung über das Urteil vor den Großen Rat getreten.
Dieser war gut besucht. Mit Ausnahme von Altschultheiß Hans Jakob von Wattenwyl,
Venner Hans Rudolf von Graffenried, Venner Johann Anton I. Tillier und Johann Rudolf
von Erlach waren alle Kleinräte anwesend. Wie in Bern üblich erfolgte die Abstimmung
unter Leitung des Schultheißen Hans Franz Nägeli im Großen Rat. Nägeli sprach sodann zu
Schürmeister und Göppel, dass die Berner diese Streitigkeiten nicht länger hinnehmen zu
wollen. Deshalb entlasse man die beiden, weil sie sich nicht an den mit ihnen abgemachten
Vertrag gehalten haben. Zudem verpflichtet er die Freigestellten für die Unkosten von Pfister,
Huber und Schnyder aufzukommen. -[6]Soweit für die Pfarrkollegen in Zürich dieser
kurze Bericht. Wenn nur viele rechtschaffene Leute die Machenschaften Göppels (dieses
listigen Fuchses!) und die entschlossene Widerlegung durch Pfister und Huber hätten hören
können! Sie hätten festgestellt, wie sehr der Geist der Wahrheit Letzteren dabei beistand!
-[7]Grüße. -[8][Beilage:][Das Urteil]hat Schürmeister sehr beschämt. Nach dem oben
geschilderten Verhör wandte er sich klagend an den Vogt und nahm Abstand zu Göppels
Predigt. Er gab zu, dass diese unverständlich und zweideutig war. Demzufolge bat der
Vogt den Berner Rat, Schürmeister nochmals vorzuladen und diesen über Göppels Predigt
auszufragen. Dies ist nun auch geschehen. Zwar hatte Göppel beim Verhör behauptet, dass
er und Schürmeister völlig einer Meinung seien und auch das Abendmahl gemeinsam
feierten. Nun aber beteuerte Schürmeister, sich nicht getraut zu haben, [seine von Göppel
abweichende Auffassung zu verteidigen]. Schnyder bleibt allerdings der Ansicht, dass man
bei Schürmeister nur dann von Reue hätte sprechen können, wenn dieser sich unmittelbar
nach Bullingers Schreiben einsichtig gezeigt hätte. So aber sieht es eher nach Wankelmut
aus. -[9]Der Bullinger vielleicht bekannte [Berner Kleinrat]Wolfgang von Wingarten
hatte indes zu Göppel während der Verhandlung mehrfach gesagt, dass Gott [durch die
Predigt]nicht verdunkelt werden dürfe, sondern begreifbarer gemacht werden muss. [Der
Berner Kleinrat]Johannes Meyer überführte Göppel mehrfach der Lüge! -[10]Der Stadtschreiber
[Peter Cyro (Girion)]hatte nach dem Prozess Schnyder gegenüber geäußert, dass
auch im Haupt [der Berner Kirche](also bei Beat Gering und Simon Sulzer) das eintreten
werde, was hier in den Gliedern der Kirche (also bei Schürmeister und Göppel) geschehen
sei. -[11]Der Berner Rat hat sich jedenfalls als standhaft und aufrichtig erwiesen. Er
wird den Zofinger Rat rügen, nicht selbst gegen diese falsche Lehre vorgegangen zu sein
und diese auch nicht dem Berner Rat angezeigt zu haben. -[12]Folgende Bemerkung seibriefe_vol_21-097 arpa
hier noch erlaubt: [Der Aarauer Dekan Johannes]Zehnder, der sich doch diesen Gelehrten
Göppel und Schürmeister hätte widersetzen müssen, hat einen sehr üblen Ruf bei allen
Frommen. -[13]Erneute Grüße. Möge Bullinger der Berner Kirche und ihren treuen Diener
geneigt bleiben.
Pacem veritatemque diligere donet ille, qui est pax et veritas ipsa, in domino observandissime et colendissime! Quomodo contentio illa, de qua nuper tibi scripseram 3 , inter me et b Zoffingenses orta c , iam iam transacta sit coram magnifico senatui Bernensi, breviter et in veritate quidem sic accipe:
Erstlich, uff gehaltne colloquia 5 zuo Zoffingen, in gegenwurtigkeit 6 mines her vogts 7 gehalten, von wegen einer predig, so Göppelius, Benedicti mitgeseel 8 , in miner 1 gegenwürtigkeit thuon, deß vertrags halber zwuischet uns uffgericht, dahin dienend, das ir gethone predigen wider den vertrag nit seynd, sonder hiemit concordierind und im grund eins seynd, etc., (welches ich umb so vil widerfochten, das der vertrag ein anders zugaeb -wie dann er ouch thuet) e , und deßhalber der und ander artickel vom colloquio 9 und minem herren vogt 10 den vier schydmenneren 11 gen Bernn zuogeschickt, etc. Uff das ist ingefallen 12 die winechten 13 , das min herr
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vogt (uß sonderbarem befelch 14 ) herr Benedictus und demnach Göppeln gehört predigen von dem handel 15 . Da hatt Göppel sich abermals referiert uff 16 sine vorigen predigen und ouch also fürgefaren wie von alter haar 17 . Nachgendigen 18 sontag, da sy abermals (nach irem bruch 19 ) das nachtmal begond 20 , hatt Benedictus predigett, aber ewer vermanung nit gevolgt in dem artickel ewerer anttwort 21 anfahend 22 : "Video, charissime mi Benedicte", etc., und also 23 nit allein adversariam partem 24 oppugniert, sed potius ut veritatem asseruit communicando cum 25 Göppelio, etc., quo multi scandalizati.
Zuo dem anderen ist Benedictus by Göppelio gestanden 26 vor chorgericht Zoffinge uff fritag 27 vor Winechten. Und waß 28 Nicolaus Huober 29 , ordinis senatorii apud Zoffingam, sy vermant, das sy lerind vom nachtmal lut 30 gehaltner disputatio 31 , so habend sy im kein heytteren bescheyd 32 geben, dan 33 den 34 hand sy ouch gott und der oberkeit befolet 35 , wie ander meer 36 . Sind ouch also uff ir wyß 37 fürgefaren und nachtmal begangen zwey mal absque ullo ordine, 38 etc.
Nachdem hand min herren 39 mir geschriben, sy ze berichten obgedachter dingen; das ich nun 40 thuon, und angends 41 ouch her Benedicten. Der hatt sich gantz
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gefangen geben 42 und mit euch und eweren responsion 43 sich wellen entschuldigen, und fürhin das best thuon, und der glichen ding meer, und mit här Batten 44 in einen newen zang 45 komen (unnodt yetz ze melden), also das er 46 ouch für 47 radtt darumb ist beschickt wörden. Und nachdem herr Benedict 3 mal vor radt erschinen und die 4 schydmenner 48 ouch, ist er uff 49 witeren bescheyd wider geheyssen heym gon.
Daruff ist beschriben 50 Göppel, min herr vogt, Niclaus Huober und ich uff 16. dises monetz und am 17. tag verhört; darzuo ouch beruöffen die 4 schydmenner. Da hat der processus 51 gewert von achten an byß uff zwuölffin.
Erstlich sind verlaesen die geschrifften 52 mines herr vogts, darinnen er ordenlich allen urhab 53 diß spans 54 in einer kirchen Zoffingen erzelt, mit meldung aller unkomligkeiten 55 hierus gevolgtt. Und zum letzsten min herren 56 vermant, das sy den 328 || lasterstein 57 wellind werfen ab iren achßlen, den sy lang gnuog der luten 58 halber tragen, gotz straff ze verguomen 59 , die uber die richstett 60 gangen, unzwyffel der unglichen lere halberst vom nachtmal, etc.
Zuo dem anderen ist gelesen min berief 61 uf gliche meynung lutende 62 .
Zuo dem dritten ist anzogen 63 Göppel, das er die zween brieff verantworte. 64 Eb nun 65 das beschächen, hatt min herr vogt begertt ze verhören 66 den uffgerichten
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vertrag 67 . Den hatt gelesen Eberhardus a Rümlang 68 . Daruff herr Joß 69 Göppelium gefragt, eb 70 er den vertrag für christelich und recht gebe, etc. Daruff er geantwort: "Jaa", etc.
Zuo dem 4. hatt Göppel begertt g [z]e verlesen und ze verantworten 71 sin predig am Winechttag thuon, 72 das im vergunt. Daruff herr Joß geredt sampt sinem bystand 73 : "Es verwunderet uns, 74 ob yemandt habe mögen die dunckele 75 predig verston, die wir ze ermessen 76 gebend euch, unseren herren! Zum anderen so hörend ir, unser herren, das er die wuort vom nachtmal 77 nit ein mal anzogen und die nit ußlegt nach inhalt deß verleßnen vertrags", etc.
Zuo dem 5. hatt sich eine lange entschuldigung mit listiger ußrede zuotragen mit Göppelio. Daruff im der vogtt so manlich 78 widerstand thuon (und sonderlich mit der exhibition 79 h , das ein wunderbar werck gotz ist. Der Göppel hatt ouch dem vogtt nüt unverwyssen glon 80 , dan vil gewüßtt, waß da, dört 81 gredt (sed per falsos fratres et delatores), und inn 82 als ein saecher 83 anzogen 84 . Uff das 85 zuo im gestanden sine schwaeger, venner Dorrman 86 und venner Steyger 87 . Und habend min herren darumb muössen erkennen 88 , ob der vogt ein secher oder nit. Da ist erkent, das er ein amptman und das thuon, das im min herren empfolet, etc., und nit ein secher.
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Zuo dem 6. habind die vier menner 19 mit sampt dem vogt 90 Göppelium mit siner eygnen handgeschrifft muössen bezügen 91 der lugen und unwarheit, die er prediget Zoffigen. Also schwärlich 92 gatt es zuo, sin schwetzigen 93 luterschen und butzerschen 94 schriben 91 ze convincieren 96 , etc!
Zuo dem 7. ists komen an den Huober 97 . Das hatt ein langen handel geben. In summa: Er ist ein mexger und min vogtt ein schnider. Und han 91 das für ein wunderbarlich werck gottes, quod multorum predicatorum labia muta sint facta, et tam disserta labia (ut vocant) laicorum in deffendendo agnitam veritatem disputationis Bernatis. Soll mir gott helfen: es ist in disputatione Berna sölcher herelicher kampf und syg 99 nit erhört 100 als an dem ort (ein wuort han ich nit greden 101 , bin ouch nit gefragt, sed scriptae litere loquuti sunt 102 )!
Zuo dem 8. sind wir fürgestalten 103 . Senatus frequens 104 aderat et totus exceptis schultetho a Wattwil 105 , venero 106 a Gravenryd 107 , vennero Dillger 108 , Ruodolpho a Erlach 109 . Die antwort ist also gefallen, 329r in magna contione populi assistentium 110 schulthetum 111 more Bernatium. Also hatt Nägelus geredt: "Herly, berly
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(ad Göppelium), min herren hand eweren span und zang nunmeer lange zit gnuog gehörn, was der sey und wie er sych zuotragen. Unlang hand ir geschworen und vertrag uffgricht und nit gehalten, sonder ir farend für mit ewerer predigen und leren, die ir heut anzogen 112 . Und min herren verstanden, das dem nit ist glept, dem aber ir soltind glept han. So ist uff das miner herren wil und meynung, das sy deß zangs und spans in ir statt noch landen nit meer dulden wellend, und ewers kempffen nütt, und darumb euch heyd, i Benedictum et Göppelium i , geurluobet 113 haben. Das ist für eins. Zuo dem anderen sond 114 ir heyd dem vogtt 115 her Petern 116 und dem Huober geben iren erlittnen costen." 117 g
Und das ist, das ich uff das kurtzest in einem sölchen langen handel euch und ander, mine lieben herren vaetter und brüder, in yle berichten. Wette 118 gott, das meng 119 byderber 120 man gehört die geschwinden 121 reden, list und renck Göppelii (fuchs über fuchs 122 ) und das handtlich abhaeben 123 derer zween meneren 124 , hii laureo digni, quia spiritus veritatis eorum linguas fecit dissertas 125 ad asserendam veritatem semel acquisitam, etc.
Vale, mi charissime domine, cum omnibus pus. Ex Aroburgo nostro, 21. ianuarii 1548. Petrus Sartoris.
[Adresse auf der Rückseite:] Minem insonders vertrawten lieben herren und bruoder in Christo, unserem herren meister Heynrichen Bullingern, prediger zuo Zurich.
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|| 330r. [Beilage:]
Das hatt Benedictum ubel geschendt 126 . Nachdem und 127 er beschriben 128 , ist er komen zuo minem vogtt und im von nodt und jamer klagt ab 129 Göppelio. Da hatt inn der vogt gefragt, wie im Göppels predig gefallen. Hatt er das im anzeygt, das im nüt gefallen. Sey ein dunckel ding, das unverstentlich und ein zwyffelhafftige 130 leer sey, etc. Da hatt der vogt sölchs minen herren 131 ouch geschriben mit beger, sy söllind ouch Benedictum Göppels predig halber fragen -das nun 132 beschaechen. Da 133 aber Göppel beschriben 134 , hat er de maxima concordia gredt, die under inen sey, und anzeygt, wie Benedictus mit im commuciert 135 . Das nun ja. Benedictus hat aber gredt, er habs uß scham 136 thuon. Darumb sag ich: Hett Benedictus thuon, das ewer responsion 137 innhalt 138 (und das by ziten!) j , fuisset signum resipiscentie, cum illa inconstantie sint signa, etc.
Wingarter 139 , quem nosti forsitan, non semel in senatu ad Göppelum dixit: "Man sol unseren herrgot nit hinder die thüren mit denen duncklen wuorten stellen, sonder heyter 140 an das hecht."Mayerum oportuit non semel Göppelium mendatii palam arguere, etc. ||330v. Scriba primarius 141 peractis istis dixit ad me: "Fiet in capite (hoc est in Beato et Sultzero)142 , quod in membris (hoc est in Benedicto et Göppelio) factum esse videmus!"
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Und sagen euch für waar, das der radt sich manlich und dappffer erzeygtt. Und werdend ein ratzbotschafft schicken an die Zoffingenses, men den Leviten laesen, das sy sölche leer land fürgan 143 , und straffend sys nit, ziegends ouch minen herren nit an.
Male, male audit apud omnes pios Zenderus 144 , qui ceu murus esse deberet doctoribus illis 145 eorum doctrinam oppugnando. Hec addere libuit.
Vale iterum ac ecclesiam Bernatium eiusdemque fideles ministros commendatos habetote.