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Autograph: Zürich StA, F II 336, 283 (Siegelspur) a Zusammenfassung: Henrich, Myconius BW 1013, Nr. 1128
[1]Der [Überbringer des Briefes, N.N.] ist ganz und gar kein übler Pfarrer aus der Basler Landschaft. Er sei Bullinger aufgrund der Angelegenheit empfohlen, deretwegen er nach Zürich kommt. -[2]Bullinger lässt Myconius' Briefe einfach unbeantwortet! Um diesen zu beruhigen, soll er ihm den Grund hierfür durch den Pfarrer oder einen anderen Briefüberbringer übermitteln. Myconius muss seine Anliegen auch nicht noch einmal wiederholen, da er diese ja schließlich schon ausführlich in seinen zwei Briefen an Bullinger [HBBW xx, Nr. 3100; Nr. 3115]dargelegt hat. Dem ist auch nichts hinzuzufügen. Jedoch ist er in großer Sorge, dass es bald schlimme Nachrichten über die [Bestechlichkeit der altgläubigen] Nachbarn Zürichs geben wird. Das ist kaum zu glauben, weil sich das Gerücht jedoch hält, muss sich Myconius einfach fürchten. -[3] Von der Tagsatzung kommt kein Sterbenswörtchen, außer der Nachricht von irgendeinem Hauptmann [NN], laut der sich die Tagsatzungsgesandten gegenseitig grimmig beäugt haben. Das hat Myconius erschreckt und ihm einige unruhige Nächte beschert. -[4]Über das Konzil von Trient wird Bullinger ohne Zweifel alles wissen. Einige glauben, es werde weder in Bologna noch in Trient fortgesetzt. -[5]Alles, was Kaiser Karl V. sagt oder tut, deutet auf einen Krieg hin. Seine Ambition und sein Erfolg stacheln ihn dazu an! Die Eidgenossen werden ihm zur Beute fallen, wenn sie sich nicht in Eintracht und Gottesfurcht üben. -[6]Die Frommen fürchten König Heinrich II. von Frankreich, sind aber wegen der ungünstigen Lage gezwungen, sich ein Stück weit nach ihm zu richten. -[7]Laut dem Bericht von einem Reisenden [N.N], der von Sardinien kommend Italien durchquerte, wimmelt es in Rom, Florenz und den venezianischen Städten von Soldaten, um im Falle eines Einmarsches Karls V die Grenzen verteidigen zu können. Und ein Angriff sei zu befürchten! Allerdings erscheint Myconius unter den derzeitigen Umständen alles verdächtig. Vielleicht lässt ja der Kaiser solch betrügerische Nachrichten selbst in den Umlauf bringen, um die Eidgenossen in Sicherheit zu wiegen und sie dann unvorbereitet zu vernichten. -[8]Über den Vorfall mit den Bären von [Erzherzog]Maximilian, worüber Johannes Haller näheres weiß, möchte Myconius gern mehr erfahren. Ebenso über die Steckborner [Burschen]: Haben sie sich mit den Schwaben [aus Hemmenhofen]auf dem Eis des Zellersees [richtig: Rheinsees]geprügelt und diese in die Flucht geschlagen? -[9]Grüße.
S. Hic 1 ex fratribus est ruralibus non pessimus. Fac ipsum habeas commendatum de re, quapropter isthuc mittitur.
Scribere me sinis et non respondes. Per hunc vel illud significato, cur non
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respondeas, ut sim quietior. 2 Non opus est repetere, que petii. Habes binas meas, que id satis explicant, puto. 3 Non est, quod addarn, nisi timorem vehementem propter vicinos tuos 4 , ut de quibus subinde peiora referentur. Non facile credo tam stupenda. Verum quod fama tam constans est, non timere non possum.
Ex comitiis 5 ne gry quidem 6 , nisi quod capitaneus 7 quidam inde retulit: Confoederatorum legati torve sese intuentur. Hoc verbum, quamvis incerturn, ita tarnen me terruit, ut inquietiores aliquot habuerim noctes.
De concilio nosti nimirum omnia. 8 Putant quidam neque Bononiense neque Tridentinum progressurum. Cesar 9 quicquid dicat, quicquid agat, totus in belligerando est. Ita stimulat eum ambitio et fortune praesens favor. Nos illi preda erimus, nisi concordia nostros animos foveat et timor occupet domini.
Gallum 10 pii timent et tarnen coguntur a temporum rnalignitate ad ipsum nonnihil inclinare.
Venit e Sardinia per Italiam quidam 11 , qui narrat Rorne et Florentie et in civitatibus Venetorum 12 omnia militibus esse plana, non in aliud tamen, nisi ut fines illorurn defendant, si cesar adveniat. Et timorem esse adventururn. Atqui sic sunt
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tempora, ut omnia sint mihi suspecta. Cesar forsitan tales nuncios mittit, ut est fraudulentus, quo nos ab eius armis securos b b reddat, deinde vero imprudentes perdat.
De ursis Maximiliani 13 , de quibus Hallerus 14 novit, vellem certior fieri. 15 Et de Steckborensibus , an cum Suevis 16 in glacie jacus Cellensis 17 conflixerint et eos in fugam verterint, etc.
Vale in Christo cum pus omnibus. Basilee, 3. februarii anno 1548.
[Adresse auf Rückseite:] D. Heinricho Bullingero, viro doctissimo, in domino suo. Zu[ric]h c .