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Autograph: Zürich StA, E II 355, 56 (Siegelspur)
Ungedruckt
Konrad [Lüthard]hat gebeten, jemanden von der Gemeinde abzuordnen, um bei der Obrigkeit zu seinen Gunsten einzutreten. Eine vom Weibel veranlaßte Aufforderung ist aber erfolglos geblieben, will sich doch niemand der Sache annehmen, um keinen Streit mit dem Kloster zu haben. Kilchrat bittet Bullinger, ein Mitglied des Rates zu unterrichten, da er fürchtet, Lüthard werde vielleicht allzu hart gestraft.
Minn früntlich grus und wilig diennst sinnd üch altzit faran [!] bereit, lieber her.
Es ist mir geschriben von her Kunraten 1 , uinserem bredikanten, so by üch zu Zürich gefangen lit 2 , und mich also ermant, zu verschalen, das tie gmeind im ein man ader [!] zwen von ir aler wägen zu mienen heren 3 schiken, da ze biten, das min heren im das best weiten tun. Und uf semlichs hab ich den weibel 4 beschikt 5 und im a die meinung antzeigt. Des er gutwilig
Briefe_Vol_04_0153 | arpa |
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was unnd hat darumm die unndertanen beruft. Aber es hat nüt mögen verfahen 6 , da sich der merteil der sach nüt welen beladen und etlich die antwurt gen 7 , der keler 8 im kloster hör 9 ouch derzu, hinder dem 10 nüt zu handlen, und aber er sich der sach nüt welen beladen. Und aber damit ir nüt möchten dengken, wie es zugieng, das semlichs nüt möcht verfahen, hat es die gestalt, das mich die sach also anset 11 , das teren nach als fil sinnd, die sich abtretinnd 12 von wägen, da sy nüt unwilen 13 wider das kloster empfahind 14 ; darf nüt jehen 15 die münch b 16 . Und ist aber deren, so an die gmeind hören, wenig, und gand dan etlich näbend umm oich an die bieye 17 , die nüt zu der gmeind hören, die sich der sach ouch nüt können c beladen. Und darum so mögend ir etwan ein guten man des ratz berichten, das tenn guten heren gescheyden 18 möcht werden. Dan ich besorg, es sy inn 19 drülich 20 dartan, was 21 geret hab, dan es nüt jederman so scharpf dücht, als er aber flucht engelten mus. wie warlich d niemand in sin sagen nüt gret wil han 22 .
Der almechtig got well üch und unns alli vor üblem behuten.
Datum zu Rüti, fritag, was Filip und Jakoby inn 34. jar.
Von mir, Hanns Kilchrat,
üwer altzit willigen d[iener].
[Adresse auf der Rückseite:] Dem ersamen und erwirdigen heren, her Heinrichen Bulli, vorsteher e und bredikant zumm großen müster Zürich.