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Abschrift: Bern Burgerbibliothek, Mss. Hist. Helv. XII 20, 216 Ungedruckt
Auf die Anfrage der Wiler Kanzlei des Abtes von St. Gallen, wieviele Berner [Politiker]auf der Kyburg und in Zürich gewesen seien, wurden [von Landschreiber Großmann] aus Pfäffikon übertriebene Angaben gemacht; Landvogt Lavater läßt dies mitteilen, um Gerüchten vorzubeugen.
Mein willig dienst, fründtlichen grutz unnd alles gutz bevor, fründtlicher, lieber her vogt.
Es hat der schryber 2 deß münchs ze S. Gallen 3 von Wyl 4 gen Pfäfficon 5 gar ernstlich geschriben und begert zewüßen, wievil der Berneren bei dem vogt von Kyburg 6 und Zürich gsin 7 . Do hat der 8 zuo Pfefficon herwiderumb 9 geschriben nun prachtlich und herlich 10 vil mee, dann ann der sach. Namlich, es syenndt 6 von rhadten von Bern da gsinn etc. Unnd was er nun gewüst, das dem appt widerig, das hat er gschriben. Söllichs hat mich mein herr von Kyburg heißen schryben, ob vilicht 11 etwas reden daruß erwachsen wöllen, daß ir wüßtennd, wie es gangen sye. Nit meer, dann gott sye mit üch.
Datum, Zürich den 5. martii anno 1535. jar.
Heinrich Bullinger,
eüwer williger diener.
[Ohne Adresse.]