Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[560]

Sulpitius Haller an
Bullinger
[Lenzburg],
21. März 1535

Original von der Hand Hemmann Haberers: Zürich StA, E II 360, 287 (Siegelspur) Ungedruckt

Hat Bullingers Briefe [Nr. 544 und 558], die von der Anfrage an den Landschreiber [Melchior Großmann] in Pfäffikon und von den Machenschaften des "Müssers" handeln, erhalten und zusammen mit weiteren Zürcher Mitteilungen über diesen sowie über Eck von Reischach nach Bern weitergeleitet. Dankt für die Warnungen und bittet, ihn weiterhin zu informieren.

Myn früntlich grutz und alzytt willig dinst bevor, erwirdiger, hochgelerter Meyster Heinrich.

Üwer müg 1 , schrybens und trüwer warnung halber, des ersten des pfäfflys oder apts von Sant Gallen 2 und deß schrybers von Pfaffyken halber berürrende 3 , demnoch der nüwen zyttung des Müssers halber, inhallt 4 üwer mir zugeschickten koppy 5 , hab ich wol verstanden und ouch minen g[nedigen]] herren von Bernn (sampt anderer lantmans märe 6 , die mir uff hutt dato von u[nsern] g. herren, unsernn trüwen, lieben eydgnossen von Zürich zugeschriben 7 , ouch genannten Müsser und Eggken von Ryschach 8 berürrende) in yll zugeschryben 9 , das ich wol achtt 10 von innen zu hochem danck uffgenommen.

Dancken uch ouch flysig üwer sölichen trüwen 11 warnungen und guttem willen mitt witter ernstlicher bitt und beger, wo ir und des glych fürer 12 bericht, so voruß 13 gottlichem wordtt und minen g. h. zu nachteil reichen möchtte, alwägen 14 wellen berichtende. Statt mir und mynen g. h. alwägen umb üch in glychem und meererem zu beschulden etc.

Hiemitt hallt uch gott in syner gnaden und hutt.

Datum 21. martii anno 35 etc.

U[wer] sonders gutter fründ

und bruder Sulpicius

Haller, obervogt zu Lentzburg.

1 Mühe.
2 Diethelm Blarer von Wartensee, Abt des Klosters St. Gallen.
3 Oben Nr. 544.
4 nach Inhalt, laut (SI II 1217).
5 Oben Nr. 558.
6 Nachrichten.
7 Nicht erhalten.
8 Der Reformationsgegner Eck von Reischach war seit 1534 Vogt der Herrschaften vor dem Arlberg mit Sitz in Bregenz (vgl. HBBW IV, S. 202, Anm. 35).
9 Sulpitius Haller hatte die genannten Briefe Bullingers und des Zürcher Rates (vgl. die Anm. 3. 5. 7) am 21. März nach Bern weitergeleitet; sein Begleitschreiben dazu vgl. Bern StA, A V 1455, 33.
10 denke, glaube (SI I 80f).
11 freundlichen, wohlgesinnten (SI XIV 1635f).
12 weiterhin (SI I 968).
13 besonders (SI I 556).
14 immer (Grimm I 241f).


Briefe_Vol_05_167arpa

[Adresse auf der Rückseite:] Dem erwirdigen, hochgelerten herren, Meyster Heinrich Bully, diener des wordts der statt Zürich, mynem sonders gutten göner.