Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[712]

Hans Rudolf Frey an
Bullinger
[Basel],
4. Januar 1536

Autograph a : Zürich StA, E II 336, 28 (neu: 39)(Siegelspur) Ungedruckt

In der [Konkordien-]Angelegenheit, deretwegen er in Zürich war, hat Basel eine Tagsatzung angesetzt, zu der die Zürcher auch Schaffhausen und St. Gallen einladen sollen. Gibt Bullinger Kenntnis davon, damit dieser dafür sorgen kann, daß St. Gallen Joachim Vadian delegiert.

Min ganntz frünthlich und gutwillig diennst syen uch zuvor, wolgelerter, besonder lieber her und fründ.

Uff die handlung, derenhalb ich jüngst vor einem ersamen rhat der statt Zürich und by üch gewesen 1 , haben mine g[nädigen]h[eren] von Basel einem ersamen rhat by üch durch zöigern diss brieffs 2 schon tagsatzung ubersendet 3 und sy darby gebetten, soliche tagsatzung denen von Schaffhusen und Sant Gallen, die ouch mit irn botschaften zebesuchen, wüssend nit zeverhalten. Wolten ich uch der ursach nit bergen 4 , damit her doctor Joachim von Watt durch mittel, wie ir zethund wol wussen, als ein bot von Sant Gallen verordnet und in disen schweren 5 sachen nit usspliben thäte.

Damit, was uch lieb und dienst ist. Got verliche üch gsunthait und vii guter jar.

Datum zinstags den 4ten januarii anno etc. 36.

Hanns Rudolff Frig, des

rhatz der statt Basel.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem wurdigen, wolgelerten hern Meister Heinrichen Bullinger, dienern des gothlichen worts zu Zurich, minem besondern lieben hern und fründ.

a Mit Unterstreichungen und Randbemerkung von späterer Hand.
1 Hans Rudolf Frey hatte im Dezember 1535 in Zürich über eine Zusammenkunft von Vertretern der protestantischen Städte verhandelt; s. HBBW V, S. 477f,
2-24 mit Anm. 3.
2 Unbekannt.
3 eine Tagsatzung schriftlich angekündigt; s. das gleichzeitige Schreiben Basels an Zürich in EA IV/1c 598.
4 deshalb nicht verbergen.
5 schwerwiegenden, gewichtigen.