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Autograph: Zürich StA, E II 335, 2022 (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Stucki 295
Bittet Bullinger, seinem Schwiegersohn [Johann] Walder, der vom Zürcher Rat die Ausrichtung einer beim Klosteraustritt versprochenen Leibrente verlangt, behilflich zu sein; schrieb daru her auch an [Hans]Rudolf Lavater. Hat sich sehr gefreut, als er durch [Georg Müller] von der Wahl Lavaters in den Rat erfuhr. Weitere Neuigkeiten wird Müller berichten. Hofft auf gute Briefkontakte mit Lavater.
Die gnad gottes zuvor und min willig dienst.
Ersamer, wolgelerter, lieber Meister Heinrich, ich hab euch von wegen mins tochtermans Walder 1 geschriben 2 , wie ir wusst, das er zu Zurich im closter 3 gewäsen, im noch nutzit 4 wie , andren, worden, aber allweg, wo er sich erlich und wol halte, vertrostet worden, als ich ouch hoff, er gethon haben; aber es ist im noch kein entlicher 5 bescheid nit worden. Nun haben min herren im abermols an einen rath von Zurich ein furschrifft 6 mitgetheilt, in hoffnung, es werde im ein bessere antwurt dann vor 7 . Hab minem lieben herrn a und
Briefe_Vol_06_340 | arpa |
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freund, herr Rudolffen Laventher, ouch geschriben 8 . Bytt euch, ir wöllend mit im helffen das best thun, domit ein gute antwurt falle. Ich versähe mich, ich wolte es umm ein statt Zürich und die iren wol verdienen mögen.
Lieber herr, ich hab erst durch min alten herren von Wettingen 9 vernommen, wie gemelter Laventer in rath kommen sye 10 ; das mich von hertzen und hoch erfröwt hatt, nit allein, Dass ich im b der eeren wol gönn, sonder das ich zu gott hoff, er wirde by einem rath vill nutzes in gottes und zytlichen händlen schaffen 11 , das ouch ich und ander c gute freund einen vertrüwten mann haben, etwas zu zyten zu schriben, was die noturfft und andre gottes händel und sunst erhöischen. Wünsch im hiemit langs leben, bystand und merung gottlicher gnaden, das er unserem herren das d gelichen pfund trüwlich anlegen thüe 12 . Amen.
Was sonst nüws ist und wie es by uns e stadt, gedenck ich, gemelter min herr von Wettingen wirde euch desselben wol berichten.
Wollen mir vylgemelten Laventer vermanen, offt f ze schriben; wil ich im ouch thun. Und sind hiemit mit gott dem herren wol bevolhen.
Datum Basel, den 18. junii anno etc. 36.
U[wer] Jacob Meyger.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem ersamen und wolgelerten Meister Heinrich Bullinger, diener des worts der kilchen zu Zurich, minem lieben und guten freund.