Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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Kapitel 

[1783]

Guillaume Farel an
Bullinger und
Theodor Bibliander
Neuenburg,
5. September 1543

Autograph: Zürich StA, E II 337a, 354 (Siegel)

Dankt für ihre freundschaftlichen Briefe und teilt ihren Wunsch, dass nach seiner Rückkehr [aus Gorze bzw. Straßburg]das Wort Gottes in Metz auch weiterhin Frucht tragen möge, doch insbesondere Kaiser [Karl V] widersetzt sich dem, nicht nur in Metz, sondern auch im Herrschaftsbereich des Kölner [Erz-]Bischofs [Hermann von Wied] dieser hält allerdings entschlossen an seinem Vorhaben fest, zusammen mit den von Bucer dort zurückgelassenen Predigern -; auch der Bischof von Münster [Franz von Waldeck]soll unter Druck gesetzt worden sein; die Verfolgung der Gläubigen, Kriege und das Wüten von Papst und Türken bewegen uns zum Gebet. Farel möchte Bullinger und Bibliander seine Liebe bezeugen, wünscht ihnen wachsenden Erfolg bei der Verbreitung der [evangelischen] Lehre und rühmt ihren Beitrag zur Ausbildung von Geistlichen; möge Gott sein Werk bei ihnen vollenden! Grüße, auch an Megander, Pellikan und Gwalther sowie von [Mathurin]Cordier. Thomas [de la Planche, gen. Barbarin] berichtete gestern Erfreuliches über den Zustand und die Entwicklung der Zürcher Gemeinden; möge Gott sie anderen zum Vorbild werden lassen! Die Brüder [in Neuenburg] erwidern ihre Grüße.

[Gedruckt: CO XI 606-608, Nr. 497; Corr. des réformateurs IX 13-16, Nr. 1276.]

4 Nachdem Nizza vom 10. August an durch die französisch-türkische Flotte belagert worden war, hatte sich die Stadt (ohne die Festung) am 22. August ergeben; s. Ion
Ursu, La politique orientale de François Ier (1515-1547), Paris 1908, 143f.
5 Der Brief von Petrus Dasypodius ist nicht erhalten.