[1003]
Ulrich von Württemberg an
Bullinger
Böblingen,
2. Juni 1537
Original mit aut. Unterschrift: Zürich StA, E II 358, 121 (Siegelspur) Ungedruckt
Bittet Bullinger, Dr. Philipp Lang, der nach Bern unterwegs ist, die wichtigsten Politiker in Bern sowie den Pfarrer, dem der Rat am meisten gewogen ist, zu nennen.
Vonn gottes gnadenn Ulrich, hertzog zu Wirtemperg etc. Unnsern grus zuvor, hochgelerter, lieber, besonnderer.
Nachdem wir den hochgelerten, unnsern liebenn, getrewenn doctor Philips Lanngen 1 , bewysern 2 dis briefs, ettwas sachenn halben 3 , [als] ir von ime
h in der Vorlage no.
18 Zur Absetzung vgl. oben Nr. 935, Anm.
1.
1 Philipp Lang, von Großgartach (Leingarten,
Kr. Heilbronn, Baden-Württemberg),
gest. 1541, war 1517 an der Universität
Tübingen immatrikuliert und wirkte -
nach dem Abschluß seiner Studien (Doktorat)
- als Lektor für Jurisprudenz und,
zwischen 1527 und 1534, als Advokat an
der Rentkammer. Von 1534 bis zu seinem
Tode amtete er als württembergischer
Rat in Stuttgart. Einige seiner zahlreichen
Dienstreisen führten ihn auch in
die Schweiz, 1536 nach Zürich, wo er -
erfolglos - nach Urkunden aus der Burgunderkriegszeit
suchte (s. das Beglaubigungsschreiben
in: Zürich StA, A
195.1, Nr. 227), 1537 nach Bern (s. unten
Anm. 3) und 1539 nach Baden. - Lit.:
Walter Bernhardt, Die Zentralbehörden
des Herzogtums Württemberg und ihre
Beamten 1520-1629, Bd. I, Stuttgart
1973. -Veröffentlichungen der Kommission
für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg, B 70, S. 459; Werner
Kuhn, Die Studenten der Universität
Tübingen zwischen 1477 und 1534. IhrBriefe_Vol_07_170 | arpa |
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[ver]nemen werden a , zu den fursichtigenn, ersamen unnd wysenn, unnsern sonndern liebenn unnd gutten freunden, schultheissenn unnd ratte der statt Bern abgefertiget, unnd aber nit wissenn, wölliche personen aida zu Bern jetzo die furnemesten des regiments syenn, so ist unnser gnedigs begerenn, ir wöllenn ime, doctor Philipsenn, desshalb anzögung gebenn 4 , by wöllichenn personen er zu Bern vonn unnsern wegenn ansuchen 5 unnd die sach furbringenn solle, damit er dester fruchtbarlicher hanndeln möge, unnd sonnderlich ime auch anzögenn, wöllicher predicant daselbs zu Bern by einem ratt am angenemesten sye. Das wellen wir widerumb gnedigklichenn gegen euch erkennen.
Datum Böblingenn, sambstags nach trinitatis anno etc. 37.
Ulrich, hertzog zu Wirttenberg etc.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem hochgelertenn, unnserm liebenn, besonndern Heinrichen Bullinger, predicanten zu Zurich.