Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

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Ulrich von Württemberg an
Bullinger
Böblingen,
2. Juni 1537

Original mit aut. Unterschrift: Zürich StA, E II 358, 121 (Siegelspur) Ungedruckt

Bittet Bullinger, Dr. Philipp Lang, der nach Bern unterwegs ist, die wichtigsten Politiker in Bern sowie den Pfarrer, dem der Rat am meisten gewogen ist, zu nennen.

Vonn gottes gnadenn Ulrich, hertzog zu Wirtemperg etc. Unnsern grus zuvor, hochgelerter, lieber, besonnderer.

Nachdem wir den hochgelerten, unnsern liebenn, getrewenn doctor Philips Lanngen 1 , bewysern 2 dis briefs, ettwas sachenn halben 3 , [als] ir von ime

h in der Vorlage no.
18 Zur Absetzung vgl. oben Nr. 935, Anm. 1.
1 Philipp Lang, von Großgartach (Leingarten, Kr. Heilbronn, Baden-Württemberg), gest. 1541, war 1517 an der Universität Tübingen immatrikuliert und wirkte - nach dem Abschluß seiner Studien (Doktorat) - als Lektor für Jurisprudenz und, zwischen 1527 und 1534, als Advokat an der Rentkammer. Von 1534 bis zu seinem Tode amtete er als württembergischer Rat in Stuttgart. Einige seiner zahlreichen
Dienstreisen führten ihn auch in die Schweiz, 1536 nach Zürich, wo er - erfolglos - nach Urkunden aus der Burgunderkriegszeit suchte (s. das Beglaubigungsschreiben in: Zürich StA, A 195.1, Nr. 227), 1537 nach Bern (s. unten Anm. 3) und 1539 nach Baden. - Lit.: Walter Bernhardt, Die Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten 1520-1629, Bd. I, Stuttgart 1973. -Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, B 70, S. 459; Werner Kuhn, Die Studenten der Universität Tübingen zwischen 1477 und 1534. Ihr


Briefe_Vol_07_170arpa

[ver]nemen werden a , zu den fursichtigenn, ersamen unnd wysenn, unnsern sonndern liebenn unnd gutten freunden, schultheissenn unnd ratte der statt Bern abgefertiget, unnd aber nit wissenn, wölliche personen aida zu Bern jetzo die furnemesten des regiments syenn, so ist unnser gnedigs begerenn, ir wöllenn ime, doctor Philipsenn, desshalb anzögung gebenn 4 , by wöllichenn personen er zu Bern vonn unnsern wegenn ansuchen 5 unnd die sach furbringenn solle, damit er dester fruchtbarlicher hanndeln möge, unnd sonnderlich ime auch anzögenn, wöllicher predicant daselbs zu Bern by einem ratt am angenemesten sye. Das wellen wir widerumb gnedigklichenn gegen euch erkennen.

Datum Böblingenn, sambstags nach trinitatis anno etc. 37.

Ulrich, hertzog zu Wirttenberg etc.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem hochgelertenn, unnserm liebenn, besonndern Heinrichen Bullinger, predicanten zu Zurich.