[1573]
Bullinger an
Joachim Vadian
Zürich,
1. Oktober 1541
Autograph: Zürich StA, E II 342, 107 (Siegelabdruck)
Hat bis jetzt zusammen mit seiner Familie überlebt, ebenso die [Stadt-]Pfarrer mit ihren Familien; die Pest hat nicht nachgelassen, wenn man auch in Anbetracht der Bevölkerungszahl der Stadt nicht von einem eigentlichen Wüten der Seuche sprechen kann; pro Woche sterben bald 30, bald 20, bald 40 Einwohner. Hat nichts Neues aus Basel und Bern zu berichten, außer dass Beat [Gering], der [1538] wegen Ehebruchs aus der Zürcher Pfarrerschaft ausgeschlossen worden war, aus Straßburg als Pfarrer [an die Münsterkirche] nach Bern berufen worden sein soll; ahnt nichts Gutes, denn Gering ist überaus hochmütig und von schlechtem Charakter, worauf er führende Berner aufmerksam gemacht hat. Gruß.
[Gedruckt: Vadian BW VI 74f, Nr. 1200.]
c pridie am Rande von Bullinger nachgetragen.
8 Haupttraktandum der Synode war jeweils
die Zensur der Pfarrerschaft, s. AZürcher-Ref
1899, III. 4.