Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2126]

Wigand Happel an
Bullinger
Frankfurt [am Main],
[erste Hälfte April?] 1545

Autograph: Zürich StA, E II 356a, 941 (Siegelspur) Ungedruckt

Happel versteht, dass Bullinger es ablehnt, ihn bei [Landgraf Philipp von Hessen] zu empfehlen, denn falls Letzterer Bullinger tatsächlich nicht wohlwollend gesinnt ist, würde ein solches Schreiben mehr schaden als nützen. Happel wird bald erfahren, wie [der Landgraf] den [Zürchern] gegegenüber eingestellt ist, denn er wird diesen mit den [Empfehlungs]schreiben

b una mecum am Rande nachgetragen.
c Munusculum bis intermorituras links neben der Unterschrift nachgetragen.
11 Ps 2, 12 (Vuig. 13); 37 (Vuig. 36), 5; und passim.
12 Karl V.
13 Vgl. oben Nr. 2120,91-116.
14 Vgl. oben Nr. 2120, 101f.
15 Dionysius Melander d.A.
16 Wahrscheinlich die "Orthodoxa Tigurinae ecclesiae confessio"; s. oben Anm. 4.
1 Der Brief wurde nach dem in ihm erwähnten Empfehlungsschreiben Bucers vom 17. März 1545 (s. unten Z. 4f) und vorder darauf erfolgten Antwort vom 17. April 1545 (s. Lenz 11315) geschrieben. Da vor-


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von Bucer und Paul Fagius aufsuchen. In Bucers Brief steht, dass [der Landgraf] von Happel Details über die [Marburger] Kirche und Universität erfahren kann; falls ein Gespräch zustande kommt, wird Happel über [die Zürcher] und die Feindseligkeit [hessischer] Theologen diesen gegenüber zu sprechen kommen. Happel wird zur nächsten Straßburger Messe [24. Juni] berichten, was er bewirken konnte.

Non improbo, vir humanissime, quod me ei 2 commendare renueris, 3 de cuius erga te voluntate dubitares; nam si abalienato est animo, non tam profuturae mihi erant literae tuae quam forte nociturae. Brevi autem abhinc tempore intelligam, quomodo sit erga vos affectus; nam instructus literis d. Buceri 4 et Pauli Fagii 5 ipsemet eum conveniam 6 , et Buceri literae hoc inter alia continent, ut ex me sciscitari velit 7 res ecclesiae et scholae nostrae 8 et singulorum rationes. Quod, si fecerit, arrepta levi occasione vestri et causae vestrae mentionem faciam, ac quorundam nostrorum theologorum contra vos conceptam invidiam et importunitatem indicabo, si forte eam a suis prohibere velit, quemadmodum hactenus semper aegre tulit.

Quid proficiam, nundinis proximis Argentmensibus 9 perscribam. 10 Interim bene vale cum tota domo tua.

Datae ex Francofurto anno 1545, raptim.

Tuus ex animo Wigandus Happelius.

[Adresse auf der Rückseite:] Clarissimo viro domino Heinricho Bullingero, ecclesiae Tygurinae antistiti vigilantissimo. Tyguri.

liegender Brief in Frankfurt und unmittelbar vor dem Treffen Happels mit Landgraf Philipp von Hessen in Kassel verfasst wurde (s. unten Z. 3-5), wird er wohl in der ersten Hälfte des Monats April entstanden sein. Die Datierung auf April findet sich auch bei Köhler, Hessen und die Schweiz 475.
2 Landgraf Philipp von Hessen; s. Anm. 3.
3 Happel hatte Bullinger mit Schreiben vom 21. Januar 1545 (oben Nr. 2072, Z. 5-9) um eine Empfehlung beim Landgrafen gebeten. Bullingers Antwort an Happel, in der er dieses Ansinnen ablehnte, ist nicht erhalten.
4 Zu Bucers Empfehlungsschreiben für Happel vom 17. März 1545 s. oben Nr. 2072, Anm. 6.
5 Nicht erhalten; s. oben Nr. 2072, Anm. 6.
6 Wie aus Bucers Empfehlungsschreiben für Happel hervorgeht, reiste Happel selbst nach Kassel. Bucer schrieb: "Nun
muß ich zeigern dies brieves, m. Wiganden, zu Marburg erboren, E. f. g. mit besonderem lob commendieren".
7 Subjekt ist der Landgraf.
8 Gemeint sind Kirche und Universität von Marburg; Bucer bedauerte nämlich in seinem Brief an Philipp von Hessen die dort herrschenden Missstände und schloss den entsprechenden Absatz mit den Worten: "Davon möchten E. f. g. diesen meister Wiganden hören"; s. Lenz II 316.
9 In Straßburg fand am Johannistag (24. Juni) eine Messe statt; s. Caspar Wolff Kalender oder Laaßboechli sampt der Schreybtafel Massen und Jarmärckten uff das M.D. und LXIX. Jar, Zürich, Christoph Froschauer di., 1568 (VD 16 W 4240), f. Bvij,v.
10 Ein solcher Brief Happels an Bullinger ist nicht erhalten; der nächste erhaltene Brief Happels an Bullinger datiert vom 12. September 1545 (unten Nr. 2242).