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Autograph: Zürich StA, E II 366, 51 (ohne Siegel) a Druck: Francisci Dryandri, Hispani, epistolae quinquaginta, hg. y. Eduard Boehmer, in: Zeitschrift für die historische Theologie 40, 1870, 389-391, Nr. 4;
Druck und spanische Übersetzung: Enzinas BW 112-116, Nr. 6
[1] Um die [Ende August] eingegangene Freundschaft 1 nicht zu vernachlässigen, schreibt
Enzinas lieber einen unwichtigen Brief als gar nicht. Er wird [Bullinger] bestimmt erneut
Anlass geben, ihm zu antworten, zumal die gegenwärtigen Unruhen oft Gelegenheit zum
-Schreiben-bieten Über den Krieg erzählt man zwar vieles, doch handelt es-sich--um ungewisseBriefe_Vol_18-075 arpa
Gerüchte, die von den Menschen ohne Zurückhaltung in der Öffentlichkeit verbreitet werden.
— [2] Über die vergangene Tagsatzung in Baden 2 konnte Enzinas nichts Sicheres erfahren,
doch scheint leider der Zwiespalt zwischen den Eidgenossen fortzubestehen. Was sich
abspielt, ist traurig. Man kann aber daran nichts ändern. Umso mehr sollte man bis zum Ende
Gott treu und unerschrocken dienen. — [3] Bullinger (und wer sonst?), der durch seine Tugenden
gänzlich dafür geeignet ist, soll für das allgemeine Wohl und für die Nachwelt seine
Meinung und seine Glaubensansichten kundtun und die bei ihm liegende Abhandlung über die
Lehrpunkte der Kirche 3 mit allen teilen, wie er es versprochen hat. Nur wenn er dies getan hat,
wird Enzinas Ruhe geben. —[4]Grüße an [Konrad] Pellikan und an den bei diesem wohnenden
Johannes [Jan Maczynski]4 . Den Brief des Letzteren hat Enzinas an [Martin] Bucer
weitergeleitet, die Antwort darauf aber noch nicht erhalten. Beiliegend ein Orakel ("vaticinium"),
5 das er von Bucer empfing. Enzinas wartet immer noch auf das Papier, das derBriefe_Vol_18-076 arpa
Drucker [Christoph Froschauer] ihm hätte schicken sollen. Falls Letzterer es nicht vermag, soll er Enzinas benachrichtigen, damit dieser sich in Frankfurt darum kümmern kann. —[5][P.S.:]Bullinger möchte beiliegenden Brief nach Lindau weiterleiten. ~