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Autograph: Zürich ZB, Ms F 37, 349f (Siegelspur) a Ungedruckt
[1] Bullinger hat den mit Heinrich Thomanns Sendung übermittelten Brief Bings vom 10.
November [nicht erhalten]mit dessen Beilage [Nr. 2666]gut empfangen und dankt dafür, dass
er aufgrund seines einfachen [ersten] Schreibens [nicht erhalten] in den Kreise von Bings
Freunden und Vertrauten aufgenommen wurde. Dieser darf sich ebenfalls Bullingers Freundschaft
sicher sein. Zudem dankt Bullinger für die mühevoll von Bing angefertigten und bis zum
30. Oktober reichenden Kriegsberichte. —[2] Dank sei Gott, der das christliche Heer bislang
vor dem Antichristen behütet hat! Gott möge [den Schmalkaldenern]auch weiterhin beistehen,
den Feind schwächen und durch den Tod [Karls V.], des pharaonengleichen Julian und Maxentius,
den Krieg beenden. Man darf allerdings Gott nichts vorschreiben, sondern muss
geduldig auf seine Gnade warten und ihn um Weisheit und Beistand bitten. — [3]BullingerBriefe_Vol_18-330 arpa
dankt von Herzen für die freundliche Behandlung Thomanns, der viel Gutes vom Landgrafen
[Philipp von Hessen] und von Bing berichtet. Letzterer möchte sich weiterhin um Thomann
kümmern. — [4] Bullinger und Gwalther lassen Doktor [Johann] Meckbach grüßen.
—[5]Gestern Abend traf nun auch Bings Schreiben vom 21. November [Nr. 2688]ein. Daraus
wird ersichtlich, dass der von Bullinger [am 5. November] an Bing gerichtete Brief [nicht
erhalten], der dem Augsburger Stadtschreiber Georg Frölich zur Weiterleitung zugesandt
wurde, gut angekommen ist, wenn auch ohne den dazu geplanten Bericht [nicht erhalten].
Bullinger nimmt an, dass dieser in Konstanz bei Ambrosius Blarer aufgehalten, mittlerweile
aber Bing zugestellt wurde. Für den Fall, dass dies nicht geschehen ist, legt Bullinger eine
Abschrift davon bei. — [6] Die von Thomann übermittelten Nachrichten wird Bullinger vermutlich
noch heute zu sehen bekommen. Er selbst hat nichts Neues zu berichten, außer der
Einberufung eines Tages zu Baden auf Sonntag, den 5. Dezember. — [7]Bing soll weiterhin
über das wichtigste Geschehen informieren, und zwar in gleicher Form, wie er es für die sich
zwischen dem 31. August und dem 30. Oktober zugetragenen Ereignisse getan .hat. Das von
Bullinger gehegte Interesse für den genauen Geschichtsverlauf erklärt, warum er solches
begehrt. —[8]Bullinger empfiehlt sich [dem Landgrafen und dem Kurfürsten Johann Friedrich
von Sachsen], für die er sich jederzeit (auch wenn es ihm zum Nachteil gereichen würde)
einsetzen wird. Grüße an Theobald Thamer und an alle, die Bullinger wohigesinnt sind.
Min gantz willig dienst, früntlicher gruß und was ich üch eeren, liebs und
guts vermag, bevor, frommer und wyser, insonders geliebter herr und fründ!
Uwer früntlich schriben, deß datum des 10. novembris 1 stadt 2 , hab ich sampt
den bygelegten copien 3 in mines lieben und guten fründts und mittburgern
Heinrychen Thomans brieffen yngeschlossen 4 eigentlich und wolverwart 5
empfangen. Sagen üch hieruff gantz flyssigen und hohen danck, zum ersten,
das ir mich so gantz gutwillig uff min einfallt 6 schryben 7 und begären in die
zaal üwer vertruwten und lieben fründen annemmend. Dorumb mögend ir
üch vertrösten 8 , das ich mich hinwiderumb gägen üch, so vil mir gott sin
gnad verlicht, früntlich und brüderlich halten wil. Demnach 9 danck ich üch
ouch umb die müy 10 und arbeit üwers flyssigen schribens der copien von
den fürnemmen 11 thaaten dises kriegs biß uff den 30. octobris vergangen 12 .Briefe_Vol_18-331 arpa
Da danck ich ouch gott, unserm herren, von dem alein der syg gäben wirt, 13 das er mitt sinen genaden das christenlich 14 heer wider die tyrannischen antichristischen macht 15 bißhar gnediklich erhallten hat. Den wöllend wir fürohin trüwlich bitten, das er uns wyter erhallte, dem find sin hertz nemme, 16 sin krafft und armm zerbräche 17 und mitt uns nach sinen eeren und unserm heyl handle. Der herr, so er wölte, möchte er durch absterben des pharaonischen Juliani 18 und Maxentii 19 disen krieg wol scheyden 20 . Wir wöllend aber dem herren nut 21 vorschriben, sunder siner gnaden warten, umb gedullt, wyßheit, hilff und bystand bitten. Er weist, wie es sinen eeren und unserm heyl amm besten fügen und fürstendig 22 sin mag. Fiat voluntas dei! 23 349v.
|| Das ir üch so gantz früntlich befolhen habend Heinrychen Thoman, der seer vil 24 liebs und guts von minem gnedigen fürsten und herren, dem lantgraffen 25 , und insonders von üch rümpt, dorumb wölle üch der herr, alles guten rycher belöner, 26 verlihen nach üwers hertzen begär. Könde ich aber ouch danckbarkeit üch bewysen, söllte nitt gespart werden. Hoff, ir habind inn 27 nach üwer lieb und früntlikeit fürohin wie bißhar befolhen.
Dem wytberümpten und getruwen herren doctorn Meggenbach 28 wöllend widerumb in minem und mines lieben sons Gwaltheri namen 29 früntlich grüssen und imm von uns alle lieb und dienst anzeigen.
Nach diserm uwerm ersten schriben 30 ist mir ouch üwer ander zuschriben, des datum lut 21. novembris, 31 nächt 32 überantwort, uß welchem ich wol
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verstanden, das ir minen brieff 33 , herrn Görgen Frölichen, stattschrybern zu Augspurg, minem lieben herren und bruder, zugesandt, 34 empfangen, doch den zugelegten miner gnedigen herren fürtrag 35 noch nitt empfangen habend 36 — da ich nitt anders gedenck, dann das es zu Constantz by minem lieben herren und bruder M. Ambrosio Blaureren uffgehalten, nun mee 37 aber üch behendiget 38 worden sye. 39 Doch wo das nitt beschähen, hab ich hie zu guter fürsorg ein ander exemplar gelegt. 40 Bitt, ir wöllind das früntlicher meinung von mir uffnemmen.
Die nüwe zytung 41 , die Heinrych Thoman geschriben, 42 acht ich wol, werde mir noch hütt ouch zu sähen werden. Nüwer zytung habend wir nut, onet das 43 ettliche ort 44 begärt habend, einen tag zu beschriben 350r || (welchs ouch beschähen ist) b gen Baden uff sontag 45 vor Nicolai.
Hiemitt befilch ich mich fürohin in üwer lieb und früntschafft früntlich begärend, so sich wyter ettwas zutrüg gedächtnuswirdigs, das ir mir sömlichs 46 mittteylen wöllind der formm und gstallt, wie ich vormals zum andern mal 47 copien vom 31. augusti untz 48 30. octobris empfangen hab. 49 Begär deß propter seriem et veritatem historiae. 50 Embüt mich damitt zu üwern diensten gantz willig.
Befälhend mich gantz trüwlich minen gnedigen fürsten und herren 51 , deren gnaden wolfart ich von hertzen begär und gern mitt minem schaden 52 allem minem besten vermögen nach fürdern wölte, wo ich könde und mir muglich. Grüssend mir h. Theobaldum Tamerum 53 , minen lieben bruder
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imm herren, und andere, die liebe zu mir habend. Datum Zürych des 26. novembris 1546.
Uwer alle zyt gantz williger
Heinrych Bullinger.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem frommen und wysen Simoni Bingen, hessischen chamer secretarien, jetzund in dem heerläger des heyligen rychs, sinem besonders lieben herren und gaten fründ. 54