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Autograph: Zürich StA, E II 366, 42 (Siegelspur) Druck: Boehmer, Dryander 403f, Nr. 17; Druck und spanische Übersetzung: Enzinas BW 160-163, Nr. 20
[1] Es tut Enzinas furchtbar leid, dass er weder zu Weihnachten noch jetzt mit Johannes
Herwagen nach Zürich gekommen ist. Er hätte so gerne die Gottesdienstform der Zürcher
kennen gelernt und sich mit Letzteren ausgetauscht. Doch wird er derzeit leider wegen Bagatellen
davon abgehalten. Wenn nichts Unerwartetes eintrifft, hofft er, in etwa 20 Tagen die
geplante Reise anzutreten. — [2] Kaiser Karl V. soll von den Toten auferstanden sein und
unerwartet gesiegt haben. Vielleicht entspricht dies Gottes Plan, ihn nämlich nach einem Sieg
noch tiefer fallen zu lassen; denn Enzinas kann nicht glauben, dass Gott seine Kirche diesem
Tyrannen ausliefern wird. Bestimmt will er nun die Seinen züchtigen. —[3]Enzinas fragt sich,
ob die Helvetier klug handeln, wenn sie in diesen gefährlichen Zeiten, die für sie noch bedrohlicher
sind als für die deutschen Protestanten, auch weiterhin nichts tun. Ferner wird der
Kaiser sich jedes einzelnen [Ortes] viel leichter bemächtigen können, als wenn alle [Orte]
zusammenhielten. Demzufolge wäre es ganz unvernünftig, wenn einige [Orte]1 allein in den
Kampf zögen, weil die anderen ihnen nicht helfen wollen. Doch was vermag die menschliche
Hilfe? Der Sieg kommt ja vom Himmel. —[4]Herzog Moritz von Sachsen soll vom dänischen
König Christian III. und von den Hansestädten geschlagen worden sein. Wenn dies nur wahr
wäre! Wissen die Zürcher etwas dazu? —[5]Der für Christoph Froschauer bestimmten Sendung
des Basler Buchhändlers Heinrich Petri hat Enzinas ein Buch [...]für Hieronymus Sailer
beigelegt. Sobald Bullinger dieses erhält, möchte er es an Sailer weiterleiten. Das Gleiche gilt
auch für den Brief Enzinas wird Bullinger all die dadurch entstandenen Ausgaben zurückerstatten,
sogar mit einem Zins. —[6]Grüße an Konrad Pellikan und Theodor Bibliander; denen
Enzinas ein gutes neues Jahr wünscht. Auch Bullinger und dessen Familie wünscht er alles
Gute.