[434]
Autograph: Zürich StA, E II 351, 160 (Siegelspur) Ungedruckt
Wegen des [Bade-]Geschenks Herzog Ulrichs von Württemberg für Bürgermeister Röist wird Vadian
brieflich an Georg von Hewen in Tuttlingen gelangen. Vogler und seine Frau sind dankbar für Bullingers
und anderer Bemühungen in der Zürichbergsache; er bittet um Fürsprache bei Bürgermeister Röist.
Grüße an Kaspar [Nasal]und den Goldschmied. Es geht das Gerücht, Ambrosius [Blarer]hätte widerrufen.Briefe_Vol_04_0304 arpa
Grüße an Bullingers Frau. Peter Weber hat vor des Abtes Rat die Interessen der Gemeinden, die
ihren reformierten Pfarrer noch ein Jahr lang behalten möchten, vertreten; er ließ nichts über die Verhandlungen
verlauten, war aber sehr zuversichtlich.
Gott mitthayly 1 unns sin gnad unnd stercky. Amen.
Min herr und günner, von wegen mines herrn Rösten 2 , der schencky halb hertzog Ulrichs 3 etc., hat min her Vadian mitt mir trüwlich geendett 4 und ainen burger 5 uff hütt zu her Jörgen von Hewen 6 gen Thuttlingen den nächsten 7 geschicktt, mitt ernstlichem vertruwtem befelch verhoffter erschiessung 8 etc. etc. Disser ist dem von Hewen bekant. Hat mich och ainen brieff 9 , im von dem von Hewen der tag 10 zugschriben, lessen lassen: under anderm, das er zway thier 11 gefangen, daß er jagtt der hoffnung, bald mer gfangen haben. Der bott fart 12 och dahin, ob der von Hewen sich gwaltz
Briefe_Vol_04_0305 | arpa |
---|
underston 13 , so es villecht zu lang gen Stutgarten 14 , oder gen Stutgarten langen lassen etc. Demnach hab ich miner husfrowen 15 anzaigt üwer trüw 16 , sampt andrer 17 , Zürychbergs halb 18 . So es der will gottes wär, begerte sy dess, guter hoffnig, m[in] g[nädig] h[erren] wurdend wib und kind ansechen 19 . Und wiewol ich wais, wie ir gsinett, nüt zu sparen 20 , so pittend wir uch doch, min hernn Rösten dannocht och zu erinnern, daß wir von dem unsernn 21 , um das unser 22 und us dem vatterland triben 23 . Ob uns gott wol och billichen straft um beschuldung 24 , so ist doch, gott syg lob, sin wortt und das, so air 25 statt Zürich anghang 26 und ghais 27 , die höchsten ursachen; hoff billich 28 angsechen 29 werden. Ir wissend, was not 30 ist dar zu thun. Daby lass ichs bliben. Beger das ewig zu verdienen 31 . Gott syg üwer lon.
Pitt üch, mir minen hern maister Kaspar 32 und den goldschmid 33 zuo grüssen. Es ist vyl gschray 34 als ob Maister , Ambrosy 35 widerrüft.
Grützend uns uwer husfrowen 36 .
Actum S. Gallen, sontag 6. tag settember, anno 34 jar.
Ü[wer]williger armer
Hans Vogler, jetz zuo Sant Gallen.
Petter Weber ist vor dess apts 37 rat gsin. Was mit im grett ist, sagt er nitt etc. Doch ist er frölich 38 . Item der aptt durch den hoptman 39 hat an sy begert; begert, soverr sy nach dem jar in mit den predicanten rüwig lon 40 oder nit mer nache loffen, well er inen das jar zulassen 41 . Also bringent sy das an gmaind 42 ; doch acht 43 ich nain.
Briefe_Vol_04_0306 | arpa |
---|
[Adresse auf der Rückseite:] An min sonders günstigen hernn und fründtt M. Hainrich Bulligern, prediger m[iner] g[nädigen] h[erren] zu Zürych.