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Autograph von Erasmus Ritter: a Zürich StA, E II 337, 107 (Siegelspur) Gedruckt: QGTS II 93
Als sie in ihrer Streitsache mit dem [täuferischen] Goldschmied [Rosenbaum], nach anfänglichem Widerstand des Bürgermeisters von Waldkirch, zum Rat vorgelassen wurden und eine Disputation verlangten, wurden sie von ihrem Gegner erneut beschimpft; sie halten -obschon Vermittler eingesetzt wurden - an ihren Forderungen nach einer Disputation und nach einem Gerichtsverfahren fest.
Gracia et pax a deo etc.
Lieben und getruen brieder, mir habent nach eurem radt 2 ankert 3 unsere oberen und für sy pegert durch burgermeister Waldkilch 4 , welcher uns nit hatt wellen audientz geben 5 , aber doch unser widerpart 6 gantz guetiklich verhört, ouch uns nit wellen für radt zukhomen lassen, pyß das er vorhin den handel 7 selbs fur radt pring. Uff sollichs ist uns und dem goltschmid verkhindt uff 28. augusti 8 . Haben mir b pegert ain offen gesprech, darum vil ursach 9 angezeigt.
Briefe_Vol_05_333 | arpa |
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Ist unser widerparthy dargstanden 10 und hatt uns noch vil ubler weder 11 vorhin gescholten. Daruber solche schwäre handlung habent si lütt 12 verordnet, den handel gutlich ab dem weg zu thun. Mir aber habent uns protestiert, khein andere gietigen handlung wellen annemen, dann allain vorpehalten das offentlich gespräch, ouch gegen dem goldschmid das recht. Also send mir abgescheiden 13 . Das weltent mir euch nit verhalten. Aber mir khinden wol abnemen 14 , das der goldschmid großen vorschub 15 hat. Pittent euch, wellent uns c eur gutbedunckhen und radt 16 uff das peldest zu wissen thun.
Datum Schaffhusen, [28.]augusti 1535 17 .
Fratres, qui Scaphusie Christi euangelion
adnuncciant.
[Adresse auf der Rückseite:] Prestantiss[imis] pariter et doctiss[imis] fratribus, pastoribus d et lectoribus Tigurine ecclesie.