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Autograph: Zürich StA, E II 441, 88r.-v. (Siegelspur) Ungedruckt
Hat Geld und Brief(e) erhalten. Bei einem Besuch in Jonen am 24. Juni hat ihm [...]Bechli zugesichert, ihn über ein [Verkaufs-]Angebot Durs Hofmanns rechtzeitig zu unterrichten. Für Jörg [Stadler?]wird es wohl zu teuer sein; er schuldet 600 Gulden. Ein unbekannter Zuger hat Johannes Bullinger wegen seiner Predigten bedroht, doch macht er sich nichts daraus. Auch den Vorschlag, für das Zehnfache seines Gehalts aufsein Amt zu verzichten, hat er abgelehnt. Auftraggeber ist vermutlich [Heinrich] Schönbrunner, der ihm bei seinem gestrigen Besuch einreden wollte, wenn man [verbotenerweise als Söldnerführer den König [Franz I. ] unterstütze, komme dies den Eidgenossen zugute. Der Briefüberbringer hat [Heinrich] Utinger etwas zu berichten.
Salus a Christo.
Lieber bruder, gelt und brieff ist, sindt mir worden 2 . So bin ich Ioannis 3 zu Jone 4 selbs bim Bechli 5 gsin. Hat eer grett, er wel tag erwerben söl gar on sorg sin. So im Durß Hoffman 7 anbuyt 8 , wel er mir ouch botten schicken. Ist gutt man 9 mit mir gsin. Obiter. Ich wil gut sorg han etc.
Morn wil ich zum vogt 10 und die saach erfaren. Wit es Jorgy 11 kuffen, wirdt im ze thür sin; han etwan von im anstanden 12 600 gI.
Witter kan ich dyr nuit nuws schriben, dan ich nienen 13 hin kum, dan das mir zwu warnungen sindt kon, ich söl mich wol verwaren 14 . Es hat mir einer
Briefe_Vol_06_345 | arpa |
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getroyt 15 , den hals ab zu stechen. Kan nit erfaren, wer er ist, doch sol er uß Zuger piet 16 sin, und das von mines predigens wegen etc. Nihili facio.
Ouch hat der tüfel sine botten. Es ist an mich kon einer von Meerischwandt 17 und mit umstenden 18 gfragt, ob ich mit gutt und gelt sig zu bewegen, von minem furnemen za stan 19 . Es sig nit der minst 20 eidgnoß, der minen beger anweg 21 . Doch zuledst botten 10 söldt 22 . Han ich im ein fruntliche anwart 23 geen und danckat mit bescheidnen wortten, doch das er nit mee kon wirdt. Kan nit erfaren, wer er sig. Mein a24 , der Schönbrunner, der gester by mir gsin ist vast 25 fruntlich, und wie mir sölich gfal, ob nit dem kung sol billich helffen 26 , darmit es nach nit an uns gang 27 . Nit witter mir dacht. Sin handel weist wol 28 etc.
||88v. Disen junglig 29 schick in das Utigers huß 30 , und was hupscher red eer thann werdt 31 [E]in b anderen brieff schick mir.
[Adresse darunter:] An M. Heinrich Bullinger, sinen lieben bruder, zu Zürich.