[1871]
Autograph: Zürich StA, E II 347, 277f. 283f (Siegelspur) a
Schätzt Bullinger wegen der außerordentlichen Schlichtheit seiner Lehre seit langem und nimmt die Bitte von Hermann [Aquilomontanus] um Weiterleitung eines Briefes [HBBW XIII, Nr. 1772 mit Nr. 1865 (Nachschrift)] zum Anlass, um freundschaftlichen Kontakt mit ihm anzuknüpfen. Zwar rufen alle nach einfacher, klarer Lehre, doch viele erlauben sich allzu freie Interpretation der Schrift und gebrauchen unklare figürliche Redeweisen; da sich Bullinger um höchste Einfachheit bemüht, möchte sich a Lasco die Möglichkeit eröffnen, gelegentlich an ihn zu gelangen. Ihn beschäftigen von der herkömmlichen Lehre abweichende Überlegungen zu Fall und Wiederherstellung des Menschen, doch möchte er Bullinger jetzt nicht damit behelligen. Wer er ist, kann Bullinger den Briefen entnehmen, die Erasmus [von Rotterdam], sein Lehrer im wahren Glauben, an ihn [a Lasco]geschrieben hat; die Titel und Pfründen, die er von Jugend auf innehatte, hat er ebenso aufgegeben wie seine Heimat und seine Freunde, um hier in der Fremde als Diener Christi die evangelische Lehre zu predigen. Bittet, ihn als Freund und Bruder anzunehmen.
[Gedruckt: Scrinium antiquarium sive miscellanea Groningana nova ad historiam reformationis praecipue spectantia, hg. v. Daniel Gerdes, Bd. IV/1, Groningen-Bremen 1754, S. 446-449, Nr. 66; Johannes a Lasco, Opera tam
Briefe_Vol_14_138 | arpa |
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edita quam inedita, hg. v. Abraham Kuyper, Bd. II, Amsterdam-Den Haag 1866, S. 568f, Nr. 16.]1