[1914]

Autograph: Zürich StA, E II 342, 302 (Siegelspur)

Hat Calvins Büchlein [,,Supplex exhortatio ad invictissimum caesarem Carolum V. ... ", Genf Jean Girard, 1543 1 ]erhalten, fand aber noch keine Zeit zum Lesen; was aus Calvins Feder stammt, ist ihm immer willkommen. Doch fürchtet er, Calvin habe sich [mit dieser Schrift] vergeblich um Kaiser Karl V. bemüht, der verblendet ist und seine Macht zur Verfolgung des göttlichen Namens missbraucht; auch König Franz [I.] von Frankreich, von dem manche Schlimmes erzählen, verfolgt [die evangelischen Christen]; hier hilft nur das Gebet. Den von Calvin empfohlenen Jüngling [...] hat der Stadtschreiber [Werner Beyel]aufgenommen und verlangt dafür jährlich 16 Kronen; auch müssen schon Bücher und Kleider [für den Knaben] bezahlt werden, wofür Bullinger die Bürgschaft übernommen hat; der von Calvin erwähnte Kaufmann soll Bullinger schreiben und ihm die Übernahme der Kosten zusichern, denn Bullinger ist in solchen Fällen schon öfter zu Schaden gekommen. Grüße.

[Gedruckt: CO XI 708f, Nr. 548; Corr. des réformateurs IX 241f, Nr. 1356.]

Widmung Calvins an Bullinger befindet sich heute in Paris, Bibliothèque de la Société de l'Histoire du Protestantisme français; s. Bibliotheca Calviniana 43/7. Siehe ferner Max Engammare, Une dédicace inconnue de Calvin à Myconius sur la Supplex Exhortatio de 1543, in Bibliothèque d'Humanisme et Renaissance, Bd. LXXI/3, 2009, S. 535-539, wo man erfährt, wem damals Calvin dieses Buch auch noch zukommen ließ.