[746]
Simon Grynäus an
Bullinger
[Basel,
um Mitte Februar 1536?]
Autograph: Zürich StA, E II 343, 212 (Siegelspur) Ungedruckt
Hält es noch nicht für notwendig, sein Versprechen einzulösen. Empfiehlt einen Hausgenossen, der mit Bullinger sprechen möchte. Grüsse.
S. Vide, nondum respondeo promissis 2 ; facit, quod puto minime esse necessaria. Spero te valere cum fratribus.
Hic est convictor meus 3 , homo vehementer studiosus nominis tui. Studebat nuper, cum hic adesses 4 , tecum colloqui, sed negotia repugnabant. Dabis te ei nunc vel semihorulam.
Vale in domino Christo, qui te in voluntate sua gubernet. Amen. Saluta fratres omnes, saluta uxorem 5
Simon Gryneus tuus.
[Adresse auf der Rückseite:] Domino Heinrycho Bullingero, suo patrono ac fratri charissimo.
1 Der Brief muß kurz nach einem der drei
Besuche Bullingers in Basel geschrieben
worden sein (s. Z. 4), die alle in das Jahr
1536 fielen (vgl. HBD 24, 20-22; 25,
6-10). Am 22. März 1536 beklagte sich
Bullinger gegenüber Myconius, er habe
von Grynäus (seit ihrer Zusammenkunft
in Basel) nichts außer einem einzigen
Blatt erhalten (s. unten Nr. 770, 5-7);
hierbei mag es sich um den vorliegenden
Brief gehandelt haben.
2 Die oben erwähnte Bemerkung Bullingers
läßt vermuten, daß man vereinbart
hatte, einander mehr zu schreiben.
3 Zu denken ist vielleicht an Claus Bromm.
Grynäus scheint in seinem Brief vom 22.
August vorauszusetzen, Dass Bullinger
diesen kennt (s. unten Nr. 882, 100.
Bromm hielt sich bereits seit August
1535 wieder in Basel auf; vgl. seinen
Brief an Johann Schwebel vom 1. August
1535 (Strassburg Stadtarchiv, AST 154,
Nr. 261).
4 Wahrscheinlich ist die Teilnahme Bullingers
an der Basler Tagung vom 30. Januar
bis 4. Februar 1536 gemeint; vgl.
Anm. 1.
5 Anna Adlischwyler.