[3072]
Autograph: Zürich StA, E II 351, 55 (Siegelspur) Druck: Vadian BW VI 667f, Nr. 1570
[1] Vadian hat Bullingers Sendung [Nr. 3062]erhalten und schon alles überflogen, so dass er
die ihm mitgeteilten Dokumente 2 bereits mit dem gegenwärtigen Boten [...]zurücksenden kann.
Er hat auch Bullingers Meinung zur aktuellen, gefährlichen Lage sehr wohl verstanden.
—[2] Da er aber gerade von einer Ratssitzung kommt, das Mittagessen bevorsteht und der
abreisende Bote aus gewichtigen Gründen nicht aufgehalten werden darf wird er mit dem
nächsten sich ihm anbietenden Boten seine Auffassung zu all den von Bullinger angesprochenen
Themen ausführlich darlegen. — [3] Es ist offenbar, dass die Eidgenossen, die aus
mehreren Gründen bei Kaiser Karl V. und den Seinen verhasst sind, eine große, ja vielleicht
die allerletzte Prüfung durchmachen, die über ihre Freiheit und ihr Schicksal entscheiden
wird. Demnach wäre es mehr als je zuvor an der Zeit, kluge Vorkehrungen zugunsten Helvetiens
zu treffen, um dessen Freiheiten und Heil zu gewährleisten. —[4] Vadian hat dein St.
Galler Rat einiges aus Bullingers Sendung mitgeteilt, ohne jedoch seine Quelle anzugeben.
Der St. Galler Rat teilt nun den Zürcher Ratsherren (die Vadian auch grüßen lässt) einiges
brieflich mit, 3 das die Bürgermeister Hans Rudolf Lavater und Johannes Haab bestimmt anBriefe_Vol_20-651 arpa
Bullinger übermitteln werden. -[5]Gruß. Es folgt bald ein ausführlicher Brief [Nr. 3076 vom
14. November]. Datiert vom Tag nach den November-Nonen. 4