Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1883]

[Ambrosius Blarer an
Bullinger]
[Konstanz],
26. März 1544

Autograph: Zürich StA, E II 357, 79-88 (ohne Siegel) Zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 242-244, Nr. 1072

Die Lage der Dinge lässt ihn erneut schreiben. [Konstanz]hat trotz Drängen des Landgrafen [Philipp von Hessen]und der [Reichs-]Städte keine Gesandten an den Reichstag [zu Speyer] entsandt, sondern nur den Städten geschrieben, wie in beiliegender, vertraulich zu behandelnder Kopie zu lesen ist. In Friesland tritt der Prophet David Gorius [Joris]auf der mehr als 14'000 Anhänger hat, viele Orte einnimmt und Gegner tötet - so berichtet Doktor [Johann Winter von]Andernach, dessen Gedicht Blarer zurücksendet. Hans Welser schreibt aus Augsburg, dass der englische König [Heinrich VIII.]mit 40'000 Mann den Kaiser [Karl V.]gegen [Franz I.] unterstützt; legt Welsers Brief bei, damit Bullinger dessen Meinung bezüglich der Widmung seines Lukas[Kommentars] sieht - auch wenn Welser selbst kein Latein versteht, wird es doch für dessen studierende Kinder eine Ehre sein. Aus Wien wird berichtet, dass viel Geld in Ofen und Gran zur Bezahlung des türkischen Heeres eingetroffen ist; da die Donau wieder befahrbar ist, erwartet man den nächsten Einfall. Kann nach wie vor nicht offen schreiben, was er verschweigen muss, aber es ist eine ernste Angelegenheit; hört vom Reichstag Bedenkliches, besonders auch gegen die Eidgenossen; die Hilfeleistung der [Reichs-] Stände [an Karl V. gegen Franz I.]erfolgt aus Eigennutz. Auch die Eidgenossen, sogar die evangelischen, haben Gottes Strafe ebenso zu fürchten. Daher sollte [Zürich] Sünden und Unrecht abstellen und auch die anderen Eidgenossen dazu ermahnen. Falls [Zürich]aufgrund der Bündnisse zur Unterstützung von [Franz I.]verpflichtet ist, muss die Stadt ihn unterstützen, aber vielleicht nur im Fall eines Angriffs auf die zur Zeit der Vertragsunterzeichnung in dessen Besitz befindlichen Gebiete oder nur unter dem Vorbehalt vorausgehender Friedensverhandlungen. Wenn er dazu bereit ist, sollten die Eidgenossen dies den Reichsständen berichten. Sind die Stände einverstanden, hat man wenigstens vorläufigen Frieden, wenn nicht,

l und genampte hilff anmutete am Rande nachgetragen.
m 26. martii in der Vorlage gestrichen.
25 aufgabe.
26 kümmert euch darum.
1 Zahlreiche Verweise auf vorausgegangene Briefe (unten Z. 4. 44-47. 242) erlauben eine eindeutige Bestimmung Bullingers als Adressat.


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dann kann den Eidgenossen kein Vorwurf gemacht werden; falls [Franz I.]grundlos Verhandlungen ablehnt, hätte [Zürich] einen Grund zur Verweigerung der Unterstützung. Falls die anderen Eidgenossen dem nicht zustimmen, könnte sich die Stadt von der Hilfeleistung distanzieren. Falls die Stadt gar nicht zur Hilfeleistung verpflichtet ist, sollte sie den Eidgenossen zu einem gemeinsamen Schreiben an [Franz I.]bzw. die Stände raten. Zudem sollte [Franz I.] an Straßburg schreiben, um die Stadt von der Hilfeleistung abzubringen; ferner sollten die Zürcher mit den Bernern oder allen Eidgenossen an [Konstanz]schreiben, da diese Stadt den Reichstagsabschied noch nicht erhalten und daher noch keine Hilfe bewilligt hat; dieses Schreiben gäbe Konstanz guten Grund, sich der Hilfeleistung zu entziehen. Bullinger kann sich denken, wie nachteilig es für die Eidgenossenschaft wäre, wenn sich Konstanz am Krieg beteiligt, und auch, was ein Sieg des Kaisers für die Stadt bedeuten würde. Es wäre hierbei dienlich, wenn ein wohlwollenderes Schreiben zur Sache Hütlin an [Konstanz]geschickt würde; das bisherige Verhalten hat viel Unmut verursacht. [Konstanz] hat auch Arger mit dem Kloster Kreuzlingen, da der Dekan [Georg Tschudi] Konstanzer Güter an sich ziehen will; eine Einigungsverhandlung hat die Stadt gütig angeboten; der Dekan hat sich dazu bereiterklärt, doch sind die Verhandlungen vorläufig verschoben worden; schreibt alles in Eile und guter Absicht, da er gerne gute Nachbarschaft sieht. [Der Konstanzer Rat] hat wie auch [Zürich]Personen bestimmt, um über diese Gefahren zu beraten; möge Gott ihnen den rechten Weg zeigen! Wird Neuigkeiten vom Reichstag sogleich berichten und vorläufig die Boten bezahlen, die er vorsichtig auswählen wird. Bullinger soll dieses Schreiben nur [Diethelm] Röist zeigen, nicht im Rat lesen lassen und Blarers Namen geheimhalten, damit keine Nachteile für ihn entstehen; daher betrübt es ihn auch, dass Bullinger sein langes Schreiben [Nr. 1879] im Rat lesen ließ, womöglich unter Nennung seines Namens, wie die durch Bullinger vermittelten Grüße von [Hans Rudolf] Lavater und [Johannes] Haab es vermuten lassen. Bullinger soll sich auch über [Konrad Zwicks Kriegskunst] Gedanken machen, da [diesem] berichtet wurde, dass der König [Ferdinand I.] und der Landgraf an die geheimen Räte schreiben wollen. Hat verheimlicht, dass er Bullinger schreibt, doch werden sicherlich nötigenfalls auch andere Konstanzer [Zürich] vor drohendem Unheil warnen, trotz des Unmuts die Sache Hütlin betreffend; dessen üble Äußerungen wie auch das Verhalten der Zürcher Gesandten am Tag zu Baden wurden Konstanz zugetragen. Wegen der Frau im Weißen Kreuz, die ihre Sache leichtfertig verspielt hat, schreibt er ein nächstes Mal. Bullinger soll schreiben, wieviel [Erasmus'] Paraphrasen [,,Paraphrasis oder erklärung des gantzen Neüwen Testaments"] in Zürich kosten; in Konstanz ist dieses Buch teuer.

Sonders vertrauwter und fürgeliepter b[ruder], diewyl die sachen und löff 2 alls gantz erschrockelich und gefehrlich und ich aber euch und den eweren von hertzen guts gunn 3 , kan ich nitt underlassen, euch widerum zeschreiben, das ich ains tails nechermal 4 ylhalb 5 nitt hab thun können und mir zum tail sidher zugefallen.

Erstlich habend meine herren uff disem rychstag 6 kaine gesandten, und wiewol neben dem gemainen usschriben 7 , so inen zukommen, der landgrauff 8 sonderlich angesucht und sy gebetten hat, das sy disen rychstag besuchen und sonderlich minen lieben vetter Conrat Zwicken schicken wellen 9 so hat er sich doch des ritts gewidert 10 ; dann es ist ime nitt vyl guts im

2 Zeiten.
3 gönne.
4 unlängst, beim letzten Mal (wahrscheinlich oben Nr. 1879 und nicht die diesem Brief beigelegte Nr. 1882; s. ebd., Anm. 2).
5 aus Eile.
6 am Reichstag zu Speyer.
7 Die Ausschreibung des Reichstags durch Kaiser Karl V. erfolgte am 27. Mai 1543 (RTA JR XV/1 151-153,Nr. 1).
8 Philipp von Hessen.
9 Siehe oben Nr. 1847, 22-26 mit Anm. 13.
10 geweigert.


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synn gewesen. 11 Nach dem haben die gemainen stett minen herren ouch ernstlich geschriben und sy gebetten, ire gesandten hinab zeschicken. 12 Das ist on allen zwyfel alles nitt on groß ursach beschechen. Aber gott hat gnad gethon, das meine herren nieman hinab geschickt, sonder den stetten geschriben haben 13 , wie ich euch hiemitt ain copey schicke. Die mögend ir ettlich gut freund, aber nitt vyl der rät, lesen lassen, doch das sy von kainem menschen abgeschriben und mir by zögern 14 widerum onverzogelich und gewisß zugeschickt a werde; dann mir vyl daran gelegen, und lasst sich minen halben in sölichen sachen nitt schertzen, deren ich ouch gewiß oberston 15 wurde, wa mich nitt sonder trüw, liebe und freundschafft dahin vermöchte.

Es ist uns globwirdig zeytung 16 zukommen. das ain prophet in Friesland auffgestanden seye, der sich nennt David Gorius 17 , und das er seye ain vorbott des grimmen zorns gottes; hatt mehr dann vierzechen tausend man mitt im ziechen, nympt flecken und stett in b , und wehr[!] im nitt anhengig sein will, den erwirgt er. Hat doctor Andernach 18 her geschriben 19 , der das

a Vor zugeschickt gestrichenes widerum.
b Verbessert aus inn.
11 Zwick und damit die Stadt Konstanz hatten sich schon seit 1542 zunehmend aus der Reichspolitik zurückgezogen; s. Burkhardt/Dobras/Zimmernann 127f.
12 Nicht auffindbar.
13 Nicht auffindbar.
14 Briefüberbringer (unbekannt).
15 die ich ... unterlassen.
16 Nachricht.
17 David Joris (1501/02-1556) aus Flandern, ursprünglich Glasmaler, ließ sich 1524 in Delft nieder, von wo er als eifriger Verfechter der Reformation 1528 nach Folter verbannt wurde. Er schloss sich den Täufern an, empfing im Winter 1534/35 die Erwachsenentaufe und wurde nach dem Fall Münsters 1535 neben Menno Simons zum wichtigsten Anführer der Täufer in den Niederlanden, wobei er für die gemäßigte Richtung stand. Nach schweren Verfolgungen seiner Anhänger siedelte er 1539 nach Antwerpen über, wo er sich zunehmend dem Spiritualismus zuwandte und äußerliche Anpassung an die etablierten Kirchen propagierte. Im April 1544 zog Joris, getarnt als niederländischer Glaubensflüchtling und Kaufmann Johann van Brugge (von Bruck), mit Frau und elf
Kindern nach Basel, wo er sich einbürgern ließ und nach außen hin der Kirche anpasste. Während er als ehrenvoller Bürger in den besten Kreisen verkehrte, unterhielt er einen regen Briefwechsel mit seinen Anhängern in ganz Europa und verfasste zahlreiche Schriften. Nach seinem Tod 1556 kam es zu verschärften Streitigkeiten unter seinen Anhängern, in deren Zuge schließlich seine wahre Identität ans Licht kam. Nach einem Ketzerprozess wurde 1559 Joris' Leichnam exhumiert und zusammen mit seinen Bildern und Schriften verbrannt. Von den ca. 227 Schriften des Joris ist das Wonderboek von 1542 die bekannteste. -Lit.: Paul Burckhardt, David Joris, in: Basler Biographien, Bd. 1, Basel 1900, S. 91-158; Roland H. Bainton, David Joris. Wiedertäufer und Kämpfer für Toleranz im 16. Jahrhundert, Leipzig 1938. -ARG, Texte und Untersuchungen, Ergänzungsband 6; Paul Burckhardt, David Joris und seine Gemeinde in Basel, in: BZGA 48, 1949, S. 5-106; Irmgard Wilheim-Schaffer, in: BBKL III 654-656; James M. Stayer, in: TRE XVII 238-242.
18 Dr. Johanni es) Winter von Andernach (Johannes Guinterius Andernacus, Günther, Gonthier, Handernaique, Antunnacensis) (ca. 1497 oder 1505-1574) traf nach Studien an verschiedenen, nicht eindeutig belegbaren


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carmen Saphicum gemacht hat, das ir mir geschickt und hiemitt wyder zumpfachen hapt. 20

||80 Item so schreibt mir der burgermaister Hans Welser von Augspurg 21 , das der konig usß Engelland 22 heryber seye viertzig tausend starck dem kaiser 23 zu hilff wider den Franzosen 24 . Des brieff schick ich euch auch hiemitt, das ir selbs lesend 25 , was seiner dedication halber in Lucam 26 sein mainung seye; daruff werdt ir im weyter wol wissen recht zethain 27 . Ich hab vorhin gewisst, das er kain Latinus ist; aber das sollt inn billich nitt irren; dann es ouch seinen kinden 28 , die er zum tail zu der lehr zUcht, hernach ain ehr sein wurde, wie ich im selbs geschriben hab 29 . Schickt mir seinen brieff widerum. Hapt ir die commentarios uff diß mess gefertiget und ist hinüber mitt der dedication 30 , ligt nichts daran; 31 fügt mirs zewissen, wir wellen imm recht thain.

Des Turcken 32 halb sind frisch brieff von Wien 33 , das vyl gellt zu Ofen 34 und Gran 35 ankommen, damitt man das turckisch kriegsvolck zalen soll, unnd dieweyl die Thunauw 36 yetzund zefaren 37 ist, sorgt und versicht man sich allerding, der Turck widerum einfallen und grossen schaden thain werd. Orten um 1523 in Löwen ein, wo er Griechisch unterrichtete und gleichzeitig seinen eigenen Studien nachging. Ab 1526 setzte er sein Studium in Paris fort, wo er sich im evangelikalen Kreis um Johannes Sturm und Jean Du Bellay bewegte. 1532 promovierte er in Medizin, 1534 wurde er Professor an der Sorbonne und im Folgejahr einer der Leibärzte Franz' I. Um 1538 übersiedelte er nach Straßburg, wo er im Herbst 1544 wohl aufgrund seiner guten Beziehungen zu Johannes Sturm eine Stelle als Gräzist am bekannten Gymnasium erhielt. Neben seiner Lehr- und Heiltätigkeit sowie diversen Schriften zur Pest trat Winter bes. durch seine Übersetzungen von medizinischen Werken hervor. -Lit.: Jacob Bernays, Zur Biographie Johann Winthers von Andernach, ZGO, NF 16, 1901, S. 28-58; Johann Winter aus Andernach (Ioannes Guinterius Andernacus) 1505-1574: ein Humanist und Mediziner des 16. Jahrhunderts, hg. v. Klaus Schäfer, Andernach 1989. -Andernacher Beiträge 6; Robert Steegmann, in: NDBA I 39; Kaspar von Greyerz, Peter G. Bietenholz, in: Contemporaries II 152f.

19 Nicht erhalten.
20 Es handelt sich wohl um das Gedicht, das Johannes Gast am 11. März an Bullinger gesandt hatte; vgl. oben Nr. 1862, 16f mit Anm. 12.
21 Nicht erhalten.
22 Heinrich VIII.
23 Karl V.
24 König Franz I. - Der Kaiser und Heinrich VIII. hatten am 11. Februar 1543 in Barcelona einen Allianzvertrag gegen Frankreich unterzeichnet; s. Albin Rozet/Lembey 10; zu den Heeresgrößen s. aaO, S. 12. 23f.
25 lesend verbessert aus lesund.
26 Bullinger hatte vor, seinen Lukaskommentar Hans Welser zu widmen; s. die Überlegungen Blarers dazu oben Nr. 1836, 16-25.
27 zu tun.
28 Welser hatte acht Kinder, Jakobina, Hans Jakob, Philipp, Ludwig, Katharina, Raimund, Anton und Georg; s. Augsburger Eliten 935-937. Philipp Welser (1522-1570) schrieb 1559 und 1560 vier Briefe an Bullinger.
29 Nicht erhalten.
30 hat sich die Widmung erledigt.
31 Bullinger widmete seinen Lukaskommentar (HBBibl I 173), der allerdings erst im August 1546 erschien, tatsächlich Welser.
32 Sultan Suleiman I.
33 Nicht erhalten.
34 Buda.
35 Esztergom.
36 Donau.
37 schiffbar.


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Das ir gern wissen wollt, was das were, so der feder nitt zuvertrauwen, 38 kan ich euch warlich nochmals uss vyl ursachen deutlich nitt schreiben; es sind aber doch die ursachen, die mich zu minem vorigen und yetzigen schreiben bewegend. Daran mögend ir wol benügig sein 39 ; dann es ist gnug, das ir wissend, das sollichs von mir nitt on großwichtig ursachen beschechen. Es sind die ratschleg allenthalb, wie ich erst diser tagen auß ains gantz vertrauwten freunds schreiben 40 , so ab dem reychstag herkomm[en]c , verstanden hab, gantz wunderbarlich und, wie ich ubel besorgen 41 muß, ains grossen tails ouch wider die aidgnossen gericht. 42 Das soll euch aber nitt erschrecken; ||81 dann so man dem herren vertrauwt, kan und wirt er all ding zum besten schicken. So ist der andertail glych so böß und vylicht erger dann ir; dann by im ist ouch kam besserung. So beschicht 43 die hilff der stend usß3 kainem guten grund; dann ettlich thainds 44 usß nyd, ettlich usß forcht, ettlich um aigens nutzes willen, ettlich, das sy dem kaiser wellen wolgefallen; ettlich haben böß aigen sachen, hinder denen sy inen selbs forchtend, und vertrauwen gott nitt - davon vyl zeschriben.

Das soll euch aber nitt stoltz noch vermessen machen; dann es hinwider wol zufurchten ist, gott möchte ainmal ain strauff uber die aidgnoschafft verhengen. So stecken ir in sünden wie andere, sind gottes gutthaten undanckbar und ist ewer wesen uffs höchst kommen. Es sind under euch trennungen; vyler leut sag 45 unnd propheceyen losend 46 euch ubels; so ist ouch allso der gmain bruch, das kain reych ewig weret. Und ob dann ir evangelischen schon das kriegen und anderß abgestellt und gottes wort predigen lassen, so sind doch sunst groß mengel bey euch. So will aber gott ain hailig volck und by sölichem grossem hecht der gnaden unnd seiner erkantnuß ain rechtschaffne besserung haben nach seinem willen. Darum halt ichs, die sachen standind uff baiden seyten vast 47 inn 48 und das glück allain by gott.

Damitt aber ir euch dester mehr glucks versechen konnden 49 , wirt von hochen d nöten sein, die sach gantz wol fleyssig und recht christelich zubedencken. Und erstlich were mins bedunckens das vorderest, das ewere herrnn ettlich sünden und unrecht, so by den iren noch in übung seind, abstalten und sich vor allen dingen, sovyl möglich, in irem regiment besserten und ander aidgnossen ouch dahin mitt christlichen vermanungen vermöchtend, das sy doch by inen und in gemainen vogteyen ettlich grobe

c Text im engen Einband verdeckt.
d Über hochen ein Tintenfleck.
38 Vgl. oben Nr. 1879, 45-47.
39 Damit mögt ihr euch begnügen.
40 Nicht bekannt.
41 befürchten.
42 Es ist unbekannt, auf welche Person und welche Gerüchte Blarer anspielt.
43 geschieht, erfolgt.
44 tun es.
45 Rede.
46 weissagen; s. Grimm XII 1187, §1b.
47 sehr.
48 seien ... im Gleichgewicht.
49 Damit ihr aber umso mehr Glück erwarten könnt.


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laster, die ||82 sy doch selbs für unrecht habend, abstallten, damitt gottes zorn dest ee gestillt und begütiget wurde.

Zum anderen wirt alle sach daran gelegen sin, ob ir dem Frantzosen vermög ewerer pündt und ainigung 50 zu rettung seines lands hilff schuldig seyen oder nitt. Sind ewere herren des verschriben 51 , so werden sy schuldig sein solichs zehalten. So ist ouch inen und allen aidgnossen an dem, das der Frantzoß nitt undertruckt werde, vyl und mehr dann vyl gelegen. Zu dem wurde es ewere herren nitt vyl nützen und steuren 52 , wann der Frantzoß verjagt wurde und sy glichwol kain hilff thon 53 hettend. Doch wann ewere herren die hilff schuldig sind, so gedüchte mich danecht 54 , dieselbig were nitt zelaisten, dann so 55 der Frantzoß an denen landen angegriffen wurde, die er inngehapt hat zur zyt, alls sich ewere herren mitt im verpunden und verainiget haben. Dessglichen, das soliche hilff nitt bewilliget wurde, der Frantzoß bewilligete dann zuvor ain gütlich underhandlung e und, wa die by dem gegentail erlangt wurde, ain anstand 56 .

Wann nun der Frantzoß sölichs bewilligete, allsdann were meines bedunckens den aidgnossen zeraten, das sy den stenden des rychs ain gemain schreiben zuschickten mitt anzaigung des Frantzosen f enpieten und anderem mehr, wie dann solichs wol ordenlich möchte gestellt werden.

Verfienge das by den stenden etwas, wol und gut; so hette man doch ubernechtigen 57 friden, der, wie man sagt, golds wert ist 58 . Wurde die sach vertragen 59 , das were gluck und hail und der aidgnossen ehr; zerschlüg man dann, so stünd es doch wie vor, und hette man danecht baider parteyen fug und recht erfaren, und wissten sich ewere herren hernach dest baß 60 zehalten. Wellten dann die stend nitt in gütlich handlung bewilligen, so were der aidgnossen glympff 61 dester grösser und zu dem so vyl dest mehr gluck zehoffen. ||83 Wurde aber der Frantzoß gütlich underhandlung on redlich ursachen nitt bewilligen, so köndtend ewere herren ime die hilff dest füglicher 62 abschlachen, so er sich zu der billichait 63 nitt wellt vermögen lassen.

Wa dann die anderen aidgnossen disem ewer herren ratschlag und erbarer mainung nitt zufallen, sonder on alle bedingnusß und vorgende gütliche

e under- vor der Zeile am Rande nachgetragen.
f Über -tz- in Frantzosen ein Tintenfleck.
50 Gemeint ist der Ewige Friede von 1516; s. oben Nr. 1879, 11-17 mit Anm. 7.
51 verpflichtet.
52 helfen.
53 getan.
54 dann doch.
55 außer wenn.
56 Waffenstillstand.
57 (wenigstens) kurz dauernden.
58 Das Sprichwort "übernächtiger Friede ist
Goldes wert" findet sich nicht in den gängigen Sammlungen, ist aber mehrfach belegt, z.B. in: Wilhelm Beste, Die bedeutendsten Kanzelredner der älteren lutherschen Kirche von Luther bis zu Spener, Bd. II: Die lutherischen Kanzelredner des Reformationszeitalters, Leipzig 1856, S. 269f; s. auch Blarer BW III 348.
59 beigelegt.
60 umso besser.
61 Berechtigung.
62 mit mehr Recht.
63 einer gütlichen Lösung.


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handlung frey helffen wellen, so möchten ewer herren als dann abermals mit mehr ehren und glympff ir hilff underlassen und sich vor inen protestieren, das sy an allem unrat, so hieruß volgen möcht, kain schuld haben wellten. Und wann die anderen aidgnossen hernach diser sach und kriegs halb angriffen 64 , das sy dann ain billich bedencken haben und inen wol zuberatschlagen sein wurde, ob sy vermög irer pündten schuldig weren, sy zeretten und ir land zeschirmen helffen, so sy doch zu sölichem uberzug und angriff selbs ursach geben hetten; deß sollten sy ingedenck belyben.

Aber im fal, das ewere herren dem Frantzosen kain hilff schuldig weren, so möchten sy doch obangezeigte mainung nichts dest minder den andern aidgnossen raten, sy möchtend ouch iren halb on nachtail mittsampt den anderen dem Frantzosen der gütlichen handlung halber und uff sin bewilligen den stenden des reychs wol schreiben. Aber so der Frantzoß oder die stend des reychs die gütlich handlung abschlügend, so möchten ewere herren (diewyl sy die hilff nitt schuldig) still sytzen und allso erwarten, wie gott die sachen schicken wellte.

Neben dem were meins verstands noch in allweg nütz und gut, das der Frantzoß denen von Strasburg geschriben hett 65 , doch mehr fruntlich dann tröwlich 66 , ob man vyllicht furkomen möchte, das sy in söliche hilff nitt bewilligeten; dann an inen vyl gelegen ist. ||84 Desglichen hielte ich das ander schreiben an meine herren ouch noch für gut 67 und das sölichs von , ewern herren und den Bernern oder gemainen aidgnossen (welchs noch besser were) bescheche, doch das es nitt tröwlich, ouch nitt zuvyl freuntlich were, damitt man nitt maine, man seye erschrocken. 68 Diß schreiben wurde darum gut sin, diewyl meine[n]g herren hie der abschid ab dem rychstag noch nitt zukommen und sy diser hilff halber wider den Frantzosen nichts bewilliget, aber (wie ich gewisslich achten) ernstlich darum angelangt werden. Wann dann der aidgnossen schreiben meinen herren vorhin zukem und inen widerum fruntlich geantwurt wurde (wie ich mich dann gentzlich versich), so wurde folgen, wann der rychstend abschid oder begeren mynen herren darnach zugeschickt, wurden sy von der aidgnossen schreiben und irer antwurt wegen gut ursach haben, sich der sachen zeusseren 69 und nitt zu vertieffen, welchs dann für sy und desglichen ouch für euch were 70 .

Dann sollten mine herren in den krieg (wie dann gnedig und trostliche zusagen grosser herren vyl vermögend und vor jaren ouch beschechen ist)71 , könnden ir wol gedencken, zu was nachtail es gemainer aidgnoschafft raichen möcht, diewyl yetz vyl ain ander zeyt zu kriegen ist dann vor jaren.

g Text im engen Einband verdeckt.
64 angegriffen würden.
65 Vgl. oben Nr. 1879, 23-29.
66 drohend.
67 Vgl. oben Z. 94-97.
68 Zu den Schreiben Zürichs im Namen der
Eidgenossen s. oben Nr. 1879, 23-46 mit Anm. 14; EA IV/1d 369 d. 372 zu d.
69 fernzuhalten.
70 im Sinne von: vorteilhaft wäre.
71 Blarer spielt vielleicht auf den Schwabenkrieg an.


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Was grosse anzal volcks müssten ir nun uff die statt warten 72 lassen, dardurch ir anderschwa dest minder warten kondten. Wie verderblich es dann unser statt sein wurde, wann glych wol der kaiser sygete, ist lichtlich zuermessen.

Zu diser sach wirt wol dienen, das mine herren des Hütlins 73 halber ain gute antwurt empfangen; dann das vorig schreiben 74 , und das sich ettlich der aidgnossen diser sach alls ernstlich haben annemen wellen, hat by uns vyl red und nitt wenig unwillen verursacht. 75

||85 Am andern mögen ir wol wissen, wie mine herren vyl spenn 76 haben mitt dem closter Creutzlingen und ettlich schwär sachen, da sich der dechan 77 für und für hören lasst, er welle den unseren ire güter anfallen, darzu dann die unsernn nitt vyl guts redend. 78 Es hat aber gott der herr das gluck geben, das vor 3 wochen ungefar meine herren sich gegen dem decan erpotten haben, diewyl sy mitt yederman gern nachpeurlich leben wellten, so es dann im ouch gefellig, wellten sy versuchen, ob sy sich aller spenn mitt ainander gütlich h vertragen möchten. Das ist glich wol schwärlich by minen herren erlangt worden; aber gott hat gnad gethon, und hat sich der decan ouch fruntlich bewilliget. Söliche handlung hat yetz die wochen fürgehn sollen; so i habend aber mine herren die sach diser tag uffgeschoben byß uff ain andere zeyt und doch kaine bestympt; nitt waiß ich, kans ouch nitt erfaren, warum sölichs beschicht. Ich muß aber schier gedencken, das yetzig geschray seye ain ursach; doch werden ettlich ernstlich anhalten, das man dem decan widerum ain tag ansetze. Wann nun sölichs bescheche, were warlich gut, das der decan sich freuntlich erzaigte, damitt die spenn hingelegt möchten werden, oder, wa mine herren vyllicht zuvyl an den decan begernn wurden, das er doch ain freuntlichen auffzug neme 79 uff seinen abbt 80 oder die aidgnossen, damitt allso dest mehr ain guter will by minen herren erhalten wurde. Hab ich euch allso guter mainung alls für ain gut mittel ouch nitt verhalten wellen, und verstands 81 besser, dann die wort lauten. Ich schreib in grosser yl, aber warlich und gewisß alles usß gutem grund, wie ich dann dis sachen zum besten mir möglich ermessen kan, und erkundig mich im aller besten solicher ding; gott waist warum und das ich gern zwuschen unß alle gute nachpurschafft sechen wellt. Es lasst sich die

h gütlich am Rande nachgetragen.
i so vor der Zeile am Rande nachgetragen.
72 Acht haben.
73 Zum Fall Hütlin s. zuletzt oben Nr. 1879.
74 Nicht nachweisbar.
75 Am Tag zu Baden vom 17. März hatte Zürich die Sache Hütlin bis auf die Rückkehr des Bischofs vertagt, an den Hütlin einen Boten schicken sollte, um im Namen der Zehn Orte um Rückgabe des Kehlhofes zu bitten; s. EA IV/1d 358 n.
76 Zerwürfnisse, Streitigkeiten.
77 Georg (Jörg) Tschudi; s. Helvetia Sacra IV/2 287f.
78 EA IV/1d 93 k. 96f zu k. 109 t.
79 Dass er die Sache nach oben weiterleite(?).
80 Peter I. von Babenberg; s. Helvetia Sacra IV/2 286f.
81 versteht es.


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sach offt ubel ansechen, das böß plut by vylen macht; hoff zu dem truwen gott, er werde gute fürnemmen mitt gnaden vätterlich zu end bringen. 86

|| Es haben mine herren hie, wie ouch by euch beschechen, ettlich in sonderhait verordnet, von disen farlichen löffen 82 zureden und zuberatschlagen. 83 Gott verlich, das sy den rechten, im gefelligen weg treffind!

Wesß man sich auff dem rychstag weyter entschliessen werde oder sydher entschlossen habe, will ich euch allweg, so erst 84 mir möglich, zewissen fügen und kainen potten sparen; aber den bottenlon wyll ich allweg usrichten. Dann sollten ir allweg den geben der gstallt wie nehermal 85 , wurde den botten nun 86 zevyl und zu dem etwa die sach argwönig minen halb, darum ich ouch die botten abwechsien und yeder zyt ain andern nemen usserhalb der statt botten, damitt ich kainswegs verdacht werd. Es sind vyl seltzamer köpff und nitt yedermann ains synns; wann diß sach zu end lofft, will ich euch dann zuschriben, wievyl ich bottenlon usgeben.

Meinen namen sollen ir gegen kainem menschen, er seye euch wie lieb er ymer welle, vermären 87 dann allain meinem her burgermaister Rösten 88 . Ir sollen ouch meine schreiben weder im rath noch andere sondere 89 personen lesen lassen, sonder, was mein herr Röst und ir darinn guts findend, das mögend ir für euch selbs anzögen und raten; dann ich schrib euch dise ding allain usß christlichem, brüderlichem und vertrauwtem hertzen, euch, unß und unser religion zu gutem. Wa es minen halb offenbar werden sollt, das ich mich diser sachen alls vyl belüd 90 , wie dann lichtlich beschicht, wurde es mir k zu mercklichem nachtail raichen. Darum haltend mir glouben 91 um gottes und der liebe willen, wie ich euch trauwen, dann sonst wurde ich euch hinfür weder raten noch dergleichen new zeytung zuschreiben: sollend ir euch gentzlich und entlich versechen 92 . Es hat mich nitt wenig beschwert, das ir minen langen brieff 93 im rath haben lesen lassen; dann es ist ettlich darinn, das ||87 sich nitt geschickt hat, das es verlesen wurde. So muß ich schier gedencken, ir habind meinen namen dem Lavater 94 und Haben 95 angezaigt, diewyl ir mir von iren l wegen sonderlich ain grutz zuschribend 96 ,

k es mir in der Vorlage ein Wort.
l iren über gestrichenem minen? nachgetragen.
82 gefährlichen Entwicklungen.
83 Ein speziell zu diesem Zweck eingerichtetes Gremium in Konstanz ist nicht nachweisbar. Es könnte sich hier aber auch um die sog. "Haimlichen vom Rat" handeln, denen 1544 Jakob Zeller, Thomas Blarer, Hans Wellenberg, Peter Labhart, Bastian Bär und Konrad Zwick angehörten; s. Hermann Buck und Ekkehart Fabian, Konstanzer Reformationsgeschichte in ihren Grundzügen, I. Teil: 1519-1531, Tübingen 1965.- SKRG 25/26, S. 437.
84 schnell.
85 zuvor, beim letzten Mal. -Vgl. Nr. 1879, 59-65.
86 nur.
87 verraten.
88 Diethelm Röist.
89 private.
90 annehme.
91 Treue.
92 fest darauf einstellen.
93 Gemeint ist wohl der Brief vom 22. März, oben Nr. 1879.
94 Hans Rudolf Lavater.
95 Johannes Haab.
96 Ein entsprechender Brief Bullingers ist nicht erhalten.


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welchs sy doch yetz nitt ursach gehapt hetten euch ze bevelchen. Ir wisst nitt, was ich in dem allem scheuch.

Item, es bedunckte mich gut sin, das ir der anderen gehaimen sach, davon ich euch vormals geschriben, weyter nachgedachten. 97 Dann by kurtzen tagen sind N. 98 zway schriben 99 zukommen, darinn anzögt wirt, das der konig 100 und landgrauff 101 diser sach halb meinen herren den gehaimen räthen schreiben m werdend; dann N. hat vormals an die selbigen baide ort antwurt geben, der erfinder habe mitt den gehaimen räten diser statt gehandelt, die habind der sach nachgedencken wellen und inn gebetten, die selbigen ain zytlang in gehaim ze halten. Daruff werden yetz dise baid herren by minen herren anhalten; sollten dann mine herren durch n grosse zusagen etwan bewegt werden, das sy dem N. rieten oder nitt widerrieten, die sach zu offnen, das were nitt gut. Gott schicks zum besten! Gedencken im nach; das will ich ouch thain; dann es will grosß, grosß daran gelegen o und sonderlich by disem ellenden geschray. Der vatter im himel setze sine barmhertzige ougen auff unß zu gutem. Amen, amen.

Ich schreib euch kainen grutz von nieman uff diß mal; es hat wichtig ursachen, das ich nieman davon sag. Es will sich nitt schicken der personen halb, davon ir schribend, ouch usß nitt geringen ursachen; was ich aber von inen und anderen vernemmen und erlernen kan, soll euch unverborgen belyben, wie wol ich waiß, wann sich etwas sonders zutrüg, das euch zu sonderm nachtail ewer statt raichen möcht, sy wurden, sover 102 sy mitt fugen thain köndten, euch sölichs nitt verhalten, unangesechen das warlich p by etlichen etwas unwill erwachsen und angesessen ist von des Hütlins ||88 sach wegen; dann sy gar seltzsam in erfarung ko[mmen]q ettlicher red, so der Hütlin an ainem ort, da er wenig gedacht, das es von im sollt weyter gebracht werden, ussgossen hat, und sind dann daneben ettlich coniectur 103 und nitt gering uff den tagen zu Baden 104 , ouch ewerer gesandten halb, darzu geschlagen, das man des Hütlis reden für war muß halten, welchs ettlich miner herren, sovyl des wissen tragen, mehr dann hoch und hart beschwert. Aber das laßt by lyb 5 by euch blyben, sagt kainem menschen davon. Ich bin warlich nitt bedacht gewesen, euch etwas davon zeschriben; hetts sonst in vorigen brieffen gethon, da ichs aber allain in gemain angeregt hab von untruw und geschwindigkait der menschen kind 106 ; es ist ain wunder seltzam abenturig sach.

m schreiben nach gestrichenem anzögen nachgetragen.
n Vor durch gestrichenes ma[?].
o Zu ergänzen: sein.
p Vor warlich gestrichenes?.
q Text im engen Einband verdeckt.
97 Blarer bezieht sich auf die Kriegskunst Konrad Zwicks; s. zuletzt oben Nr. 1879, 56-58.
98 Konrad Zwick.
99 Die hier und nachfolgend erwähnten Korrespondenzen sind nicht erhalten.
100 Ferdinand I.
101 Philipp von Hessen.
102 sofern.
103 Mutmaßung.
104 Siehe oben Z. 151-154 mit Anm. 75.
105 in jedem Fall.
106 Vgl. oben Nr. 1879, 49-52.


Briefe_Vol_14_171arpa

Der frauwen 107 im Wysen Creutz 108 halber schrib ich euch hernach; sy hat ir sach ubel verbläteret 109 , ist selbs daran schuldig, wie ir horen werden; were sonst bald gut worden.

Schreibt mir by disem botten 110 , wie nach 111 ich die grossen teutschen grossen Paraphrases 112 bey euch kouffen möchte, und vergessts nitt; man gibts hie sehr thür 113 , namlich 2 1/2 fl. ungebunden. Aber ir söllt dem botten kaine uffgeben byß uff wytern beschaid.

Datum den 26. mertzens morgens nach sechs uren 1544.

[Ohne Adresse.]