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Autograph a : Zürich StA, E II 346a, 530 (ohne Siegel) Ungedruckt
Frölich hat Bullingers "Gutachten" [nicht erhalten] zur Kenntnis genommen und Gebrauch
davon gemacht. —Die Päpstler werden in diesem Jahr wahrscheinlich keinen Krieg gegen [dieBriefe_Vol_16-290 arpa
Evangelischen]führen, weil [König Franz I. von]Frankreich, der gegen [König Heinrich VIII.
von]England kämpfen muss, ein Feind des Kaisers [Karl V.]ist, weil der Kaiser kein Geld hat
und weil die Protestanten im Falle des Pfaffenführers Herzog Heinrich von Braunschweig
bereits zweimal bewiesen haben, dass sie rasch reagieren können und stärker sind. Der Kaiser
und das Papsttum werden wohl gänzlich zugrundegehen. — Frölich fürchtet, dass Landgraf
[Philipp von Hessen] sich bewegen lassen könnte, mit dem am 24. [März] in Speyer angekommenen
Kaiser [Karl V.]zusammenzukommen. Vonseiten der Gegner sind nämlich gefährliche
Intrigen zu befürchten, die dem Landgrafen zum Verhängnis werden könnten, auch wenn
die Protestanten mit seinem Tod nur einen der Ihren verlieren würden und Gott alles richten
wird. — Hans Wilpert Zoller befindet sich bereits bei dem Ritter Sebastian Schertlin, der das
Evangelium liebt und es mitten im [katholischen] Territorium König [Ferdinands I.] verkündigen
lässt. Schertlin ist vermögend und gebildet, er beherrscht die lateinische Sprache und
liest die [Heilige]Schrift sowie historische Bücher. An Zoller hat er Gefallen gefunden. Er
sucht einen [evangelischen]Prädikanten für [seine Herrschaft]Burtenbach. Vielleicht können
die [Zürcher] ihm einen schicken. — In Hinsicht auf das von Konrad Gessner übersandte und
der [Augsburger]Obrigkeit gewidmete Buch ["Sententiarum tomi tres"] wird der junge Markus
[...] Bericht erstatten. Dieser wird Gessner außerdem eine Dankschrift übermitteln wie
auch [zwei Handschriften]: die Schrift "De situ orbis" von Dionysios [dem Periegeten] und
den Kommentar [zum Oktateuch] von Prokopios. Doch soll Gessner darauf achten, dass die
[Handschriften] wieder nach Augsburg gelangen! Wegen [Wolfgang Musculus] war es nicht
einfach, [diese Ausleihe] zu erwirken.
Eur christennlich unnd vernunfftig bedenncken 2 der sorglichen weldtleuff halb 3 hab ich freundtlicher maynung 4 vernumen, auch dasselb, wie sich zimbt unnd not ist, gebraucht.
Ich will mich nit versehen 5 , das die bebstler und ir anhang dieses jars ettwas thetlichs wider unns furnemen sollend. Dann der Franzoß 6 ist nit zufriede mit dem kaiser 7 ; muß mit Engelland kriegen 8 . 9 So manglet dem kaiser an geldt unnd steet ime unnd dem gantzen babstumb das eusserist verterben doruff. So haben wir dannocht durch gott mit der pfaffen hauptman, dem von Brunschwig 10 , zwo prob thun, 11 unnd dermasßn inn eyl, auch unversehen 12 gehandlt, darab den widerwertigen das hertz nit waxt. 13
Allain besorg ich, mein gnädiger herr landgraf 14 werd sich bewegen lassen, zu kay. mt., die uff 24. dis 15 gen Speyr kumen, ze reitten b . Da ist gar
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hoch unnd viel angelegen; 16 dann die practic 17 sind untreu, gschwind 18 unnd groß. Da underlasst man nichts! Unnd sollt der landgraf durch ainigerlai 19 wege gewunnen 20 werden oder gar umbkumen, wurden die bäbstler maynen, sie hetten schon oberhanndt. Nun 21 ist er ain ainiger 22 mann. Gott im himel lebt aber allzeit; der wurdts zum bessten keren. Amen.
Hanns Hildpert Zoller ist schon bei herr Sebastian Schertlin, ritter, 23 etc., furwar bei ainem redlichen, theuren mann, als er yetzt unnter allen kriegßleuten lebet; dann er hat die warhait des evangelii ganntz lieb, lässts mitten im babstumb unnd inn des kunigs 24 lannd predigen unnd verhoffts daselbs, das ist zu Purtenbach 25 , zu erhalten. So hat er ain groß vermögen, hellt yetzt stets 10 pferd, ist der latinischen sprach gantz wol bericht 26 , waist und list die schrifft unnd historien, unnd trägt yetzt ab 27 dem Zoller ain besonnder gut gefallen, allso das es, ab 28 got will, mit inen beden wohl gethon sein wurdt. Herr Sebastian manglet eins christlichen frumen predicanten. Da 29 ir ime mit einem helfen konnten, ob er gleich nit furpundig 30 gelert, daran thet ir ein christlich unnd ime sehr wolgefellig werckh.
Was uff des werdten, hochgelerten unnd frumen mans herrn d. Chunraten Geßners ubersendt unnd meinen herrn dedicirt buch 31 ervolgt ist, werdt ir von seinem jungen Marco 32 erfarn. Man schreibt ime 33 wider mit dancksagung, 34 schickt ime den Dionisium de situ orbis 35 et Procopium in Mosen 36 . 37
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Die mag er zu seinem gefallen geprauchen; doch das die bücher ganntz herwider kumen! 38 Es hat dannoch müeh gepraucht, diese ding zu erheben 39 , propter mures 40 , etc.
[Ohne Unterschrift.] |
[Adresse auf der Rückseite:] Haec Bullingero reddatur epistola claro, qui mihi prae cunctis unus amicus erit. 41 Zurch.