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Autograph: Zürich StA, E II 357, 145 (Siegelspur); [Beilage vom 7. September:] E II 357, 589 (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 387f, Nr. 1215; Druck des der Beilage zugrunde liegenden Originals: Blarer BW II 385, Nr. 1212
Der aufgebrachte K[onrad]Z[wick] hat Blarer ein Schreiben [Johannes]Haabs lesen lassen und wird Haab schreiben, er soll, [da die Zürcher Zwicks Kriegskunst ablehnen], sowohl die Verhandlungen um Letztere als auch um einen [möglichen Anschluss von Konstanz an die
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Eidgenossenschaft] ruhen lassen, zumal er aus eigener Initiative gehandelt hat. —Ferner bittet Zwick Bullinger, bei den [Zürcher]Bürgermeistern [Haab und Hans Rudolf Lavater] zu erwirken, dass weder diese noch die Geheimen Räte je die Verhandlungen [über einen Anschluss von Konstanz an die Eidgenossenschaft] an einer Tagsatzung erwähnen, da kein [Konstanzer Rats]herr von seinen Verhandlungen wusste und ihm daher große Probleme entstehen könnten. —Bullinger möge sich in diesem Sinne engagieren. —[Beilage vom 7. September]: Abschrift von Bucers Brief an Blarer [vom 1. September 1545] mit Nachrichten über den von Karl V. ausgeübten Druck auf Hermann von Wied und über die Standhaftigkeit des Letzteren.
Sonders vertrauwter, geliepter herr unnd brüder.
Es hat mich mm lieber vetter C[onrad] Z[wick] ain schreiben verlesen lassen, so une von ewer herrn burgermaister Haben 2 zukommen, des sich dann der mann 3 treffelich und über die maasß beschwert, derhaib er 4 une auch schreibt und zum hochsten vermant und ersucht, baid sachen, namlich der kriegsrustung 5 und nachpürlichen verstands 6 ruen ze lassen, dieweyl er doch sölichs alles ausß im selbs on yemands wissen, wie man une billich 7 uff sein hochs beturen dartun gloupt, gehandelt.
Hat mich ouch dabey vleyssig gepetten, euch von seinen und meinen wegen 8 ze schriben und zum vleyssigsten ze bitten, bey den zwayen herrn burgermaistern 9 anzehalten, ouch darob und daran ze sein, damitt weder durch die gehaimen rath noch durch sy der sach halb auff anichem tag 10 anicherlay anregen by andern aidgnossen bescheche, sonder, dieweyl sy die amen sach 11 ruen wellend lassen, das dann die ander 12 auch allso stillstehn beleybe; dann meinem lieben vetter nitt wenig daran gelegen. Und mochte une alles zu grossem schaden und nachtail gerathen, nachdem bysanher von kainem unserer herren vernommen worden aincherlay will, mitt solichen conditionen sich einzelassen, sonder mm lieber vetter sölichs selbs als zu amer praeparation kunfftiger ding furgeschlagen, wie jr desshalb weyter alls der verstendig ewer rechnung machen kondt.
So thaind 13 nun das allerbest unserer baider vertrauwen nach, damitt weyter handlung 14 verhüt und mein lieber vetter, der alles so gut und gantz getreulich maint, in kamen unrath 15 desßhalb gefurt werd, wie es dann warlich unbillich, so dasjhenig, so er im besten gehandelt, une zum ergsten
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ausschlachen söllte. Damitt, was euch lieb und dienst, bitten den herren gott, mitt glouben für unß. 16
Datum, den [....]d septembris 1545.
Ewer getreuwer bruder im herren
Ambr. Blaurer.
[Adresse auf f. 145v.:] Colendo suo et charissimo fratri d. Heinricho Bullingero, Tiguricensis ecclesiæ antistiti.
[Beilage:] ||589 haec hen ad me Bucerus, 7. septembris: b [Druck: Blarer BW II 385, Nr. 1212.]17