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Autograph: Zürich StA, E II 357, 158f (Siegel) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 417f, Nr. 1252
[Thomas Blarer] kehrte am Vortag [vom Schmalkaldischen Bundestag] aus Frankfurt zurück.
Wegen der vielen Verpflichtungen seines Bruders konnte Ambrosius Blarer bisher nur Allgemeines
vernehmen. Doch wird er bestimmt noch Weiteres erfahren, sobald der [Konstanzer]
Rat die Unterlagen [des Bundestages] eingesehen hat. — Es wurde ein Treffen des [Schmalkaldischen
Bundes]auf den 1. April [in Worms] angesetzt. Bei dieser Gelegenheit wird der
Bund verlängert, und es werden [Hermann von Wied, Erzbischof von]Köln, [Kurfürst Friedrich
II. von der] Pfalz wie auch andere aufgenommen. Alle evangelischen Stände, sogar
solche, die keine Mitglieder des Bundes sind, auch Pfalzgraf [Friedrich II.], sind bereit, demBriefe_Vol_16-156 arpa
Erzbischof beizustehen. So wurde Kaiser [Karl V.]gebeten, das Verfahren gegen den Erzbischof
einzustellen, da man diesen nicht fallen lassen würde. Die Stadt und das Kapitel Köln
wurden diesbezüglich auch benachrichtigt. —Die [Schmalkaldischen Gesandten] konnten keinen
Frieden zwischen [Heinrich VIII. und Franz I.]vermitteln, wurden aber gut behandelt und
beschenkt. — Das Regensburger Religionsgespräch ist zum Gespött geworden. Die [katholische]
Partei hat sich zwar zu Verhandlungen bereit erklärt, verlangte aber (obwohl sie wusste,
dass die [Protestanten] damit nicht einverstanden wären), dass alle Verhandlungen von Protokollführern
schriftlich festgehalten und an das Konzil [zu Trient] weitergeleitet werden,
welches letztlich darüber entscheiden soll! So war der ganze Aufwand umsonst, und es wurde
viel Geld und Zeit verschwendet. —Bullinger möge mitteilen, ob er den durch einen Metzger
[...] übermittelten Brief Blarers [Nr. 2335] erhalten hat. — Grüße von [Konrad] Zwick und
[Thomas Blarer]. —[Theodor]Bibliander soll die 27 Gulden, die [Konrad]Hofherr von Hans
Peter von Wellenberg empfangen hat, selbst verwalten. Hofherr hat sich nämlich damit einverstanden
erklärt; er soll sich nun daran halten! Auch hatte Blarer angeordnet, Hofherr nur
20 Gulden auszuzahlen; [Wellenberg]hat jedoch weitere 7 Gulden hinzugefügt. Wenn nur das
Geld von Bibliander und nicht von Hofherr verwaltet wird! Blarer kam nicht dazu, Bibliander
diesbezüglich zu schreiben. — [PS..] Blarer bittet, die Beilage wieder durch den Boten [...]
zurückzusenden.
S. Germanus meus frater 1 heri Francofordia 2 ad nos rediit, verum per immodicas ipsius occupationes non licuit praeter generalia ista quicquam ex ipso audire; quae postea tamen accepturum me non dubito, praesertim ubi senatus acta ista omnia prius didicerit 3 .
Es ist ain anderer tag angesetzt uff 1. aprilis 4 ; da wirt man den pundt erstrecken 5 und Cöln, Pfaltz 6 sampt andern ouch darin kommen. All evangelisch stend, ouch usserhalb des schmalckhaldischen pundts, nemmend sich des ertzbischoffs zu Cöln 7 an, sampt dem pfaltzgrauffen 8 und andern. Haben ain legation zum kaiser 9 verordnet mitt beger, er welle die process wider inn 10 all abschaffen; dann wa nitt, so werden sy den bischoff nitt können lassen 11 . Allso habend sy ouch der statt Coln und dem capitel zuempoten. 12 . 13
Zwischen Engelland und Frantzosen haben die unsern den friden nitt gar erlangen mögen, sind aber gantz ehrlich von baiden konigen 14 gehalten und begabt 15 worden. 16
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Das colloquium zu Regenspurg 17 ist gar zum gspött worden, dann die widerparty 18 ist erschinen, hat gesagt, sy welle sich mitt den unsern inlassen, doch das all ding durch geschworne notary vergriffen 19 und allsdann alle handlung dem concilio 20 überschickt werde; 21 was dasselbig beschliess, das man dem welle nachkommen. Damitt habend sys alles zerstört, vorhin wol gewisst, das die unsern dasselbig nitt thain 22 wurden. 23 Habends danecht 24 so lang da lassen ligen mitt verlust der edlen zyt und vyl, vyl gelts. Allso muss man die thoren wytzig 25 machen; will 26 danecht nichts helfen.
Fac sciam, num literas proxime 27 a lanio quodam nostro 28 acceperis.
Commenda nos domino diligenter. Vale cum tuis omnibus. Saluta fratres et amicos. Salutant te nostri cumprimis Zviccius 29 et germanus meus frater. Caetera proxime.
||159 Dic Theodoro nostro 30 , ut 27 fl., quos Curio 31 a Ioanne Petro Volmontio Wellenberg 32 accepit, ipse 33 dispenset. Sic enim Curio recepit omnia se apud Theodorum depositurum; id quod omnino volo, ut praestet, quamquam ego solum de 20 fl. potestatem illi 34 feci, ille 35 7 addidit; etsi istuc non magnopere refert, modo Theodorus et non Curio pecuniam secum habeat in necessarios Curionis usus expendendam. Scripturus eram Theodoro, sed nihil prorsus potui temporis spacio exclusus. 36 Commendabis me sancto et doctissimo viro valde diligenter.
Iterum iterumque vale. 17. februarii 1546.
Tuus Ambr. B.
Quae hic mitto, hocce nuncio 37 rogo, ut remittas. 38
[Adresse auf f. 153a:] Bullingero, venerando suo et longe charissimo fratri. Tiguri.