Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2203]

Georg Frölich an
Bullinger
[Augsburg],
28. Juli 1545

Autograph: Zürich StA, E II 346, 162f (Siegelspur) Ungedruckt

Konrad Gessner, der Christoph Froschauer begleitet, hat Bullingers Brief [nicht erhalten] überbracht. Frölich war sich nicht sicher, ob er den Brief beantworten oder nur kurz dessen Empfang bestätigen sollte, da er immer so beschäftigt ist. Daher konnte er sich den beiden [Zürchern] auch nicht gebührend widmen. Er lud sie aber zusammen mit Michael Keller, [Wolfgang]Musculus, Johann Heinrich [Held von Tiefenau], Claudius [Pius]Peutinger und Sixt Birck zum Essen zu sich ein. Dabei glänzte Gessner, der durch seinen Ernst, seine Bescheidenheit und seine guten Manieren ein seltenes Beispiel von Gelehrsamkeit abgibt. [Gessner] wird selbst über seine Verhandlungen mit [Anton]Fugger berichten, der bereit zu sein scheint, Geld auszugeben. Bullinger weiß aber selbst, wie gefährlich es wäre, wenn ein Mann wie Gessner nach Italien ginge! In Anbetracht seiner Klugheit wird Gessner jedoch sicherlich umsichtig handeln. Frölich glaubt nicht, dass Luther eine Attacke gegen Bullinger vorbereitet. Auch aus Luthers Vorhaben, die Zürcher auf einer Synode verurteilen zu lassen, scheint nichts zu werden. Was auch immer Luther plant, so sind ihm doch Hohn und Spott sicher, da das Stärkste die Wahrheit ist. Möge der Herr die Zürcher bewahren! Gessners "Bibliotheca universalis" wird Frölich gerne erwerben, zumal sie ihm von Bullinger empfohlen wurde und er nun den Autor auch persönlich kennt. Bullinger schrieb, dass Graf Georg [von Württemberg-Mömpelgard] M[atthias] Erb wohl nur ungern gehen lassen werde und über dessen Berufung durch den [Augsburger]Rat zornig werden könnte. Daher sollte Erb [bei Annahme des Stellenangebots] erst nach [Zürich] gehen, um von dort [nach Augsburg] bestellt zu werden, wo er zunächst frei predigen und dann bei Rücktritt des-kranken Michael-Keller oder eines anderen Pfarrers eine Stelle übernehmen würde; er soll ferner als Superintendent amten. Das Gehalt beträgt 250 oder 300 Gulden und Unterkunft. Frölich beabsichtigt weiterhin einen Besuch [in Zürich]. Über den Waffenstillstand mit [Sultan Suleiman J.]weiß man [in Augsburg]nichts Genaues; es gibt aber Gerüchte, dass Ungarn fast bis nach Pressburg dem Türken überlassen worden sei. Ferdinand [I.] soll Suleiman I. 24000 Gulden für jedes Jahr des Waffenstillstands entrichten und sich diesem gegenüber als abgabepflichtig bekennen. Das von Bullinger übersandte [Buch, welches die Schriften "Der alt gloub", "Bericht der krancken" und "Hoffnung der Glöubigen" enthält], will er fleißig studieren, bis es Früchte trägt. Frölich wurde von den Papisten und von den Lutheranern schon immer gehasst, und er stand schon von Kindheit an dem Klerus feindlich gegenüber. So lehnte er vor 23 Jahren ein ertragreiches Priesteramt ab und überließ es einem Anderen. Dies können die Theologen des Pfalzgrafen [Ludwig V. in Heidelberg] sowie die Nürnberger Theologen und Ratsherren bezeugen. Alle hassten ihn, weil er ihrer [groben Abendmahlslehre] seine Zustimmung verweigerte. Deshalb verließ er seine guten Stellen am pfälzischen Hof und in Nürnberg und begab sich nach Augsburg, wo er eine noch bessere Stelle erhielt. Aber auch dort ist er mit dem Zustand der Kirche nicht ganz zufrieden. Wie auch Bullinger schreibt, gibt es viele, die sich in Religionssachen verstellen. Frölich fragt sich aber mit Mt 10, 32, wie sie dies vor Gott rechtfertigen werden, und er hat Mühe mit den Entschuldigungen großer Männer, die meinen, vieles müsse verziehen und ignoriert werden, um Böses zu verhindern. Michael Keller lässt grüßen. Frölich war der Überzeugung, dass nur wenige das "Speculum Osiandri" kennen. Er ist also überrascht, dass Bullinger schon ein Exemplar davon besaß. Diese Schrift ist wohl bissig, entstand aber, weil [Andreas] Osiander [Zwingli und Oekolampad in seinen Coniecturae de ultimis temporibus ac de fine mundi"]angegriffen hatte. Bullinger liegt mit seiner Vermutung über die Identität des Autors nicht falsch und wird einst erfahren, warum dieser seinen Namen verschwieg. Grüße an [Theodor] Bibliander, [Konrad] Pellikan, Gwalther


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und die übrigen. [P.S.:]Zwei lobreiche Distichen über die Zürcher Theologen und Konrad Gessner.

S. et gratiam a domino.

Dominus d. Chunradus Gesnerus, 1 comitatus viro optimo Christophoro Froschouer, typographo insigni, 2 attulit mihi literas a te 3 , vir undiquaque splendidissime mihique observandissime, ad quas respondeam ne an potius me eas tantum accepisse significem, subdubito. Nam tot modo occupationibus distringor, ut non modo amicos, sed etiam me ipsum plerumque negligere cogar. Hinc etiam factum est, ut viros excellentissimos 4 digno honore et humanitate prosequi non potuerim. Invitavi tamen ipsos ad aedes meas eisque Michaelis Cellarii, Musculi, Ioannis Henrichi 5 , parrhecorum 6 , item doctoris Claudii Peutingeri et Xisti Bethulei 7 copiam faeci, interque coenandum varia, licet non admodum erudita, non indecora tamen, contulimus. Mira autem Gesnerus et gravitate et modestia usus est; edidit porro mansuetudine et comptis moribus eruditionis etiam rare maximum exemplum. Diligendus igitur atque observandus mihi erit in aeternum. Quid cum Fuggero 8 expedient, ipse declarabit. 9 Credo Fuggerum pecuniis haud parsurum. Quam autem periculosum fuerit tantum virum Italiam adire et incolere, ipse nosti! 10 Verumtamen cum videam singularem viri et prudentiam et industriam, haud facile puerile aliquid contrahendo commissurus est. Dominus servet nobis ipsum cum alus bonis omnibus quam diutissime. Amen.

Lutherum haud credo parare fulmen adversum te, 11 nisi quod audieram ipsum cogere voluisse synodum 12 et communibus asseciarum suffragiis Tigurinos

1 Anton Fugger hatte Gessner nach Augsburg in der Hoffnung eingeladen, ihn als Pädagogen für seine Söhne und Neffen zu gewinnen; s. oben Nr. 2185, 27-36.
2 Froschauer war wohl zur Messe nach Augsburg gereist, die am St.-Ulrichstag (4. Juli) begann; s. Caspar Wolff Kalender oder Laaßbüechli sampt der Schreybtafel Massen und Jarmärckten uff das M.D. und LXIX. Jar, Zürich, Christoph Froschauer, 1568 (VD 16 W 4240), f. Bvj,v.
3 Bullingers Brief, auf den Frölich im Folgenden öfter verweist, ist nicht erhalten.
4 Gessner und Froschauer.
5 Zu denken ist wohl an Johann Heinrich Held von Tiefenau, zu dieser Zeit Pfarrer an St. Ulrich in Augsburg; s. Roth III 537. 541.
6 Von den Pfarrern.
7 Sixt Birck.
8 Anton Fugger.
9 Der Bericht erfolgte wohl mündlich. Gess
ner drückte 1546 in der Widmungsvorrede des lateinischen Teils seines Werkes Sententiarum sive capitum theologicorum praecipue ex sacris et profanis libris tomi tres, Zürich, Christoph Froschauer, 1546 (BZD C 355, VD 16 A 2966), f. 2r., seine Dankbarkeit Johann Jakob Fugger gegenüber aus, der ihm wohl Zugang zu seiner Privatbibliothek gewährte.
10 Schon im Sommer 1544 hielt Gessner sich in Italien auf und sah dort verschiedene Bücher und Handschriften ein; s. Hanhart 102-104. — Vielleicht hatte Hans Jakob Fugger vor, Gessner (zusammen mit den jungen Fuggern oder auch alleine) nach Italien zuschicken, um dabei zugleich Bücher und Handschriften für die Fuggersche Bibliothek zu erwerben; s. Hanhart 116f.— Frölich befürchtete wohl, dass Gessner in Italien seinen Glauben kompromittieren könnte.
11 Zur nicht erfolgten Verurteilung der ZUr-


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et adherentes anathemate percutere. Sed plerique etiam ex suis dicuntur esse renisi et institutum in bullam abiisse. Paret et machinetur ipse, quidquid volet, nil nisi risum et ludibrium inde laturus est, cum omnium sit fortissima veritas, cuius te tuosque invictissimos propugnatores nobis dominus pater celestis, cui quoque iugis laus, honor et gloria sit, perpetuo servet. Amen.

Bibliothecam Gessneri 13 mihi comparabo et sancte servabo, presertim eo nomine, quod tantopere a te commendatur et iam nunc authorem ipsum agnorim.

Quantum ad dominum M[atthiam] Erbium pertinet, tu prudenter scribis, quod princeps Georgius 14 ipsum egre dimissurus sit, ideoque facile fieri posse, ut magistratui nostro vocationem ipsius graviter succenseat. 15 Accipias ergo ante omnia responsum Erbii super literis tuis 16 atque si potuerit bona venia abitionem parare, primum ad vos concedat. Deinde nobis accersendus erit; paravi enim illi honestam vocationem. Haec autem esset illi apud nos conditio, ut ad a aliquot tempus libere in ecclesia nostra concionaretur. Quamprimum vero m. Michael Cellarius 17 —qui proh dolor per adversam valetudinem haud diu durabit vel alius ex parrhecis nostris amplius sue ecclesiæ preesse nequeat, ut Erbius statim in locum surrogetur. Interim vero et etiam post quasi superattendentem agat. Statuet etiam magistratus noster in singulos annos 250 vel 300 aureos et aedes, etc., ita, ut honeste hic versari queat. 18

||162v. Quod de adventu meo ad vos scriptis 19 attigi, adhuc exequi b animus est. 20 Dominus institutum prosperet.

a ad über der Zeile nachgetragen.
b Das zweite e in exequi über der Zeile nachgetragen. cher
Lehre durch eine neue Publikation Luthers s. oben Nr. 2158, Anm. 51.
12 In MBW-Reg IV 258, Nr. 3988, ist wohl eine Anspielung auf das Vorhaben einer solchen Synode zu finden, wovon Melanchthon in der ersten Hälfte des Monats August mit Schaudern erfuhr.
13 Gessners Bibliotheca universalis sive catalogus omnium scriptorum locupletissimus, in tribus linguis, Latina, Graeca, et Hebraica ..., Zürich, Christoph Froschauer, 1545 (VD 16G 1698; BZD C 350), mit Widmungsvorrede vom Juli 1545, erschien erst im September 1545. Teile dieses Werkes waren zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon gedruckt; s. dazu schon HBBW XIV 506, Anm. 38.
14 Graf Georg von Württemberg-Mömpel
gard, der Erb 1538 nach Reichenweier berufen hatte; s. HBBW IX 51, Anm. 1.
15 Der Rat von Augsburg schrieb am 30. Juli 1545 in der gleichen Sache an Bullinger und bat ihn, Erb in seiner Vorgehensweise zu beraten, da der Rat die Verärgerung des Grafen Georg befürchtete; s. unten Nr. 2204.
16 Nicht erhalten.
17 Der kränkelnde Keller war seit 1524 Prediger in Augsburg, ab 1544 Pfarrer an St. Moritz; s. oben Nr. 2195, Anm. 13.
18 Diesen Abschnitt von Z. 31 bis Z. 43 kopierte Bullinger fast wörtlich für Matthias Erb in seinem Brief vom 6. August, unten Nr. 2209, Beilage 2.
19 Schon in seinem Brief vom 20. Juni 1545 hatte Frölich Besuchsabsichten geäußert; s. oben Nr. 2185, 55-58.
20 Frölich besuchte Bullinger tatsächlich am 25. September; s. HBD 33, 10-25; unten Nr. 2251, Anm. 1.


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Quibus conditionibus inter Turcam et nostra capita indutiae pactae sint, nondum apud nos vere scitur. 21 Mussitant tamen quidam inter cetera ita conventum esse, ut Turca Hungariam ad Presburgum 22 usque c fere possideat, rex vero Ferdinandus illi viginti quatuor millia ducatorum tributum in singulos annos durantibus induciis adnumeret et nostri se tributarios Turce publice et fateantur et scribant, etc. 23 Nolim tamen haec pro certo spargi, presertim meo nomine.

Transmissum amititiae pignus 24 mecum dormiet et vigilabit, neque discedet e manibus meis, donec bene imbibitum fructus dignos ferat. Certum est Henrichum meum memoria mea perpetuo mansurum d.

Quod vero papistis et post illos Lutheranis semper invisus fuerim, 25 testabitur dominus, qui me a juventute et fere ab incunabulis adversarium sacrificulis esse voluit, adeo ut etiam sacerdotium pingue, quod ultro mihi offerebatur ante 23 annos, alten 26 gratuito sine omni refusione concesserim. 27 Testabuntur id ipsum theologi comitis Palatini 28 , theologi itidem et magistratus Norinbergenses, qui me letali odio persecuti sunt non aliam ob causam, quam quod nolui cruditati eorum subscribere. haec quoque unica causa est, cur deseruerim Palatini aulam 29 et Norinbergam ipsam 30 , ubi splendida mihi erat conditio. Sed vocationem domini secutus longe et splendidiorem et pinguiorem Auguste reperii, 31 quanquam neque hic mihi religionis negotio satis fit. Verum cum nullibi ex omni parte beatitudinem mortales inveniantur, imbecillitas susque deque invicem feramus.

Ut scribis, frater integerrime, ita multi sunt, qui in religionis causa hodie simulant e et dissimulant. Quid autem responsuri sint, cum dominus rationem

c usque über der Zeile nachgetragen.
d In der Vorlage mansururum.
e In der Vorlage simulat.
21 Schon in seinem Brief vom 20. Juni 1545 hatte Frölich einen [provisorischen] Frieden mit den Türken erwähnt; s. oben Nr. 2185, 59f und Anm. 21.
22 Bratislava (Slowakei), seit 1536 Hauptstadt des Königlichen (habsburgischen) Ungarn, welches nach der Schlacht von Mohács 1526 aufgeteilt worden war.
23 Andere von Ferdinand dem Sultan Suleiman I. und verschiedenen Würdenträgern versprochene Geldbeträge finden sich in Hammer-Purgstall III 271; darüber hinaus lassen sich keine genaueren Bedingungen ermitteln.
24 Bullinger hatte Frölich am 20. Juni 1545 die Schriften "Der alt gloub", "Bericht der krancken"und "Hoffnung der Glöubigen" übersandt; s. oben Nr. 2195, Anm. 2-5.
25 Vgl. ähnliche Aussagen Frölichs in oben Nr. 2195, 24-30.
26 Unbekannt.
27 Hierzu konnte nichts ermittelt werden.
28 Gemeint ist die Kurpfalz unter Kurfürst Ludwig V., wie dies Frölich selbst in einer Vorrede zu einer Schrift bezeugte; s. Max Radlkofer, Leben und Schriften des Georg Frölich, Stadtschreibers zu Augsburg von 1537-48, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 27, 1900,48.
29 Heidelberg, wo Frölich um das Jahr 1520 an der kurpfälzischen Kanzlei tätig war; s. Radlkofer, aao, S. 48f.
30 Frölich wirkte vorübergehend 1521/22 und von Oktober 1526 bis Ende 1536 oder Anfang 1537 in der Nürnberger Ratskanzlei; s. HBBW XIV 411, Anm. 8.
31 Frölich ist seit Februar 1537 in Augsburg nachweisbar; s. Radlkofer, aao, S. 49f.


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verbi huius "Qui me confitetur coram hominibus"[Mt 10, 32], etc., exegerit, viderint ipsi! Ego moralem et politicam hanc excusationem, quam etiam magnos viros nostri seculi 32 afferre audivi, admittere minime possum. Dicunt enim ad praecavendum mala, multa esse condonanda et connivendum, etc., quasi dominus etiam in caelis possit circumduci et decipi.

Michael Cellarius, fidelis Christi servus, idem quod tu cupit, nempe se tibi esse quam humanissime commendatum, nihilque malit quam in numerum tuorum recipi vultque te plurima salute impertitum.

Speculum Osiandri putabam quam paucissimis esse visum. Verum, cum tanto loci 33 , in quo excusum esse censeo intervallo, iam pridem ad te venerit, 34 quam plurimis esse communicatum sentisco! Mordax sane est carmen et offensioni proximum. Sed cum Osiander tam impie viros optimos, ||163r. iamiam in Christo dormientes 35 , lacerare non erubuerit, 36 inertiae fuisset, si non aliquis anthogonista 37 , velut umbratilis vindex, prodiisset. Quisquis autem Speculi author sit, tu non inaniter de eo suspicaris. Cur autem author nomen suum pressent et pietate ductus famosi notam non omnino fugerit, 38 auditurus es olim. Insunt autem versiculis mendae, quas amanuensis in transscribendo forsan oscitando commisit; tu boni consules.

Plura modo scribere negotia non sinunt. Salutabis d. Bibliandrum, Pellicanum, Gvalterum et universos doctos. Tu vero ita vale, ut mihipsi salutem comprecari queam. 28. iulii 1545.

Tuus ex animo Georgius Letus, archigrammateus Auguste Vindelicorum.

Celerrime.

In gratiam Tigurinorum theologorum hoc distichon mihi subito effunditur:

Hannibal ad Cannas 39 non tanta strage triumphat,

Quanta de Roma magnanimes Tiguri.

32 Darunter wohl auch Bucer.
33 Ein Druckexemplar des Spottgedichts "Speculum Osiandri" ist nicht erhalten. Deswegen bleiben Drucker und Druckort noch unbekannt; s. Osiander GA VIII 304, Anm. 98.
34 Johannes Gast hatte das "Speculum Osiandri" schon gleich nach dessen Erscheinen im August 1544 an Bullinger gesandt; s. HBBW XIV, Nr. 1960. Frölich selbst legte seinem Brief an Bullinger vom 11. Juli 1545 ein Exemplar bei, jedoch ohne sich als Autor zu erkennen zu geben; s. oben Nr. 2195, 36-40.
35 Gemeint sind Zwingli und Oekolampad; s. oben Nr. 2195, 38.
36 Nämlich in Osianders "Coniecturae de ultimis temporibus ac de fine mundi"; s. oben Nr. 2195, Anm. 16-17.
37 Gemeint ist greek, ein Opponent.
38 Durch die anonyme Veröffentlichung seines Spottgedichts setzte sich Frölich dem Vorwurf aus, ein Verrufener (famosus) zu sein, weil er seinen Namen nicht preisgeben wollte. In der "Apologia", mit der Osiander das Speculum widerlegte (s. oben Nr. 2065, Anm. 24), wird das Gedicht als "libellum famosum scelerati cuiusdam"bezeichnet (Osiander GA VIII 288).
39 Hannibal besiegte im Zweiten Punischen


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Gratulatorium:

Exhilarat me Gesneri presentia 40 ° tantum

Quantum Tespiades 41 crispus Apollo deas.

Una nam fatur lingua sermone trilici 42

Doctrinaque capit vas velut omne genus.

[Adresse auf der Rückseite:][Incompa]rabili viro domino Henricho [Bullingero], ecclesiae Tigurinorum an[tistiti, amic]o et fratri perpetuo, etc. [Zu]rch f 43