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Autograph: Zürich StA, E II 351, 2r.-8v. (neu: 16r.-22v.)(Siegelspur); Teilabschrift von Bullingers Hand: Zürich ZB, Ms Car C 43, 84v.-88v., 90v.-91r., 142r. und 153v. Autographe Beilage: Zürich StA, E II 440, 49-58; Abschrift von Bullingers Hand: Zürich ZB, Ms Car C 43, 142v.-144r., 153v.-155r., 238v.-240r. Gedruckt: Melchior Goldast, Alamannicarum rerum scriptores aliquot vetusti, Bd. II, Frankfurt a. M. 1606, S. 82-86 [Ed. Frankfurt a. M. 1661, S. 59-62; Ed. Frankfurt a. M.-Leipzig 1730, S. 61-64]a ; Teildruck b : Vadian BW VI 3f, Nr. 1150. Beilage ungedruckt
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Sendet Dokumente der fränkischen Geschichte zurück [ZUB I, Nr. 37/Umarbeitung, 68 und 343], die er mit Genuss gelesen und Bullingers Bitte gemäß übersetzt hat; bei der Übersetzung ins Deutsche war er der Klarheit halber teilweise gezwungen zu paraphrasieren, statt wörtlich zu übersetzen. Man liest, dass die Schreiber jener Epoche [des 9. Jahrhunderts] so ungebildet waren wie kaum sonst je; Vadian war es deswegen unmöglich, alle sprachlichen Eigenheiten der Dokumente angemessen wiederzugeben; er hat zum Teil auch Korrekturen angebracht, wie etwa bei der Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen, wo es ihm sinnvoll erschien, die Anfangssentenz auf einen größeren Personenkreis zu beziehen. —Erläuterungen zu den übersetzten Urkunden und zur mittelalterlichen Urkundenterminologie: [1.] Das Eigentum [und den Bereich der Grundherrschaft]betreffende Begrifflichkeit: Mit "allodium"wird der rechtlich gesicherte [volleigene]Besitz bezeichnet; nach Beatus Rhenanus geht die Bezeichnung auf das Wort "anlodt"zurück; unterschiedliche Deklination von "mansus" in den alten Urkunden. Für die dem Ehrschatz unterliegenden Güter musste bei einem Besitzerwechsel eine Handänderungsgebühr entrichtet werden; "terra salica" bedeutet ein unter gewissen Bedingungen bewirtschaftetes Freilehen- oder auch Freieigengut, dessen Pächter nur bei Verletzung der Vertragsbedingungen enteignet werden darf; die Quittung der vertraglichen Vereinbarung wird Reversbrief genannt, die Verpachtung insgesamt Erblehen; diese Form der Bewirtschaftung war abgabenpflichtig, wie aus den Pandekten Justinians hervorgeht, nicht aber der Willkür des Grundherrn ausgesetzt; im Zeitalter Justinians wurde mit dem Begriff "emphyteusis" die enge Bindung des Pächters an sein Erblehen zum Ausdruck gebracht; "[ius]emphyteuticum" ist deutsch mit "Erblehenrecht" zu übersetzen; Erblehen deshalb, weil das Lehen auf die Erben und Nachfahren übergeht; solcher Grundbesitz wurde bei den Alemannen und Franken mit dem Wort "mansus"bezeichnet; da den Höfen der Unterhalt des zuständigen Geistlichen auferlegt war, nannte man diese Höfe nach der menschlichen Kehle gewöhnlich "Kelnhofe"; diese [Einkünfte] waren eigentlich für die Pfarreien bestimmt, wurden ihnen aber von den Mönchen zunehmend durch Inkorporation entzogen; bis heute ist das Wort "Kelnhof' vor allem bei den Benediktinern bekannt geblieben. "Mansus" wurde von den Franken als Sammelbegriff für "Hof" verwendet, "terra salica"bedeutete Freieigengut, das aus dem Erbe an die männlichen Nachkommen fiel; der Begriff fand oft Erwähnung in den Urkunden der fränkischen Könige; die Schenkungsurkunden wurden in jener Zeit als "chartae"bezeichnet, von denen sich viele in deutschen Klöstern erhalten haben. [2.]Der Begriff "curtis"bedeutet wie "cors/cohors"grundsätzlich Versammlung oder Versammlungsort, wurde aber von den fränkischen Schreibern auf verschiedene Weise verwendet, reicht die Palette der Anwendungen doch vom königlichen Hof bis zu einem Weideplatz; es scheint Vadian, ihm sei eine ähnliche Verwendung des Wortes "cohors" im Codex Justinianus begegnet, er kann sich allerdings nicht mehr an die genaue Stelle erinnern; "curtis" meint aber auch Gerichtsbarkeit und Herrschaftsgewalt; kommt Letztere in quasi reiner Form vor, nennt man sie in deutscher Sprache "Hochgericht" oder "hohe Obrigkeit", eine gemischte Herrschaftsgewalt liegt hingegen vor, wenn sich in einer Herrschaft hohe und niedere Gerichte vorfinden, wie dies ohne
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Zweifel im zürcherischen Herrschaftsbereich Ludwigs [des Deutschen] der Fall war. Die niedere Gerichtsbarkeit -ohne Malefizhoheit -wurde häufig den Klöstern und Kirchen übertragen; lange Zeit scheuten sich die Kirche und die Städte jenes mittleren Zeitalters vor der Übernahme der hohen Gerichtsbarkeit, im Gegensatz zu den Mönchen und Bischöfen der späteren Zeit; eine "curtis" ist immer verbunden mit einer Form von Gerichtsbarkeit und Herrschaftsgewalt und kann deutsch mit "Vogtei" umschrieben werden, die jeweiligen spezifischen Rechte differieren aber; Helvetien war, wie die alten Urkunden bezeugen, vollständig der harten fränkischen Herrschaft unterworfen; die "curtes" und auch die ungleich größeren "pagi", die deutsch mit "Gegenden/Bezirke" oder "Gaue" wiederzugeben sind, werden von Grenzen umfasst, die mit "marcae" bezeichnet werden; ein "pagus" wurde von einem Grafen regiert und war in mehrere "curtes"gegliedert, diese wiederum in mehrere Dörfer und Hofe. [3.] Weitere erklärungsbedürftige Ausdrücke: "Vestitura" bedeutet dasselbe wie Investitur und kann deutsch mit "Lehenbestätigung" übersetzt werden; distringere" bedeutet "vor Gericht zitieren", ein in den alten Volksrechten häufiger Ausdruck; "fredus" entspricht dem Wort "Frieden", genauer dem Friedstand oder Landfrieden, wobei der Begriff die dem Friedbrecher gesetzlich angedrohten Strafen, die auch heute noch drastisch sind, in sich enthält; hinsichtlich des Bannes wird ein größerer und ein kleinerer Bann unterschieden, der größere kommt dem König zu, bei beiden wird für eine Übertretung ein Geldbetrag fällig; von anderer Art ist der Bann, der deutsch mit "Acht" oder "Reichsacht" wiedergegeben wird. Soviel zu den Sachausdrücken, weitere Worterklärungen finden sich in Vadians Schrift über die alten Stifte und Klöster Deutschlands. — Zu Berthold [V.], Herzog von Zähringen, der in einer Urkunde erwähnt wird, ist zu bemerken, dass er nicht dem großen Burgunderreich vorstand, sondern nur einem diesseits des Juras gelegenen Teil davon, ein Gebiet, das heute unter Berner, Solothurner und Freiburger Herrschaft steht; seinen Herrschaftssitz hatte Berthold in Burgdorf, das ganze Gebiet diesseits des Juras von Aare und Neuenburgersee bis [an den Genfersee] und ins Wallis gehörte einst zu Burgund. Über Zürich hat Otto von Freising in seiner Chronik, die Bullinger ja zur Hand hat, einiges geschrieben. Die Verwendung des Begriffs "redhibitio" in der Schenkung Ludwigs [des Deutschen] dokumentiert den Einfluss römischer Rechtsterminologie auf die fränkische und alemannische Urkundensprache. Gemäß Ulpians Definition bedeutet "redhibitio" die Rückgängigmachung eines Kaufes, welche Möglichkeit zum Schutz vor Missbräuchen diente; solche Betrügereien im Zusammenhang mit Kauf und Verkauf schildert das 21. Buch der Digesten. Derselbe Missbrauch lag bei der "Aufhebung der Bürgen" vor, was ebenfalls in der Urkunde Ludwigs erwähnt wird, wenn eine legitime Bürgschaft für rechtswidrig ausgegeben und in der Folge aufgelöst wurde. Die Bestätigung der zur Propstei Zürich gehörigen Kirchen in der Urkunde Bertholds [V. von Zähringen] bezieht sich auf Kirchen der zur Pfarrei gehörigen Landschaft. Vadian übersendet ein von einem St. Galler Mönch verfasstes Epitaph auf Hildegard, die erste Äbtissin des Fraumünsterstifts, das in einem Codex der St. Galler [Stifts-]Bibliothek überliefert ist. Epitaph auf Hildegard, zusammen mit einem Nekrolog-Eintrag und einer Bauinschrift für die Fraumünsterkirche. Diese kunstvollen Zeilen des mönchischen Verfassers stehen ganz im Gegensatz zu den heutigen, durch Müßiggang gemästeten Vertretern des Mönchtums, die nichts weniger lieben als Bildung und Gelehrsamkeit. Bullinger weiß besser Bescheid über diese [besprochenen] mittleren Zeitalter der Franken und Alemannen, Vadian bittet um gelegentlichen Rat und um eine lateinische Abschrift der Gründungsurkunde des Klosters Reichenau; vermutet, dass sich eine solche in Bullingers Besitz befindet, da dieser ihm ja eine wohl von ihm selbst verfertigte deutsche Übersetzung zugesandt hat; Vadian bittet außerdem um die Chronik [Hermanns] des Lahmen aus Bullingers Bibliothek, falls er diese nicht aus anderer Quelle beschaffen kann. Dank für einen Brief Bullingers, den Vadian zusammen mit einem von [Simon] Grynäus verfertigten Hekatostichon erhalten hat. Kaiser Karl [V.] ist mit großem Geleit nach Nürnberg unterwegs, die Papisten wollen eine Übereinkunft verhindern; Grüße, auch an Frau und Kinder sowie an die Kollegen. Beilage: Drei von Vadian übersetzte, das Zürcher Großmünster und Fraumünster betreffende Urkunden: 1. Verzeichnis der Besitzungen des Großmünsters, 2. Bestätigung Herzog Bertholds [V.] von Zähringen betreffend die Wahl des Leutpriesters durch die Chorherren der Propstei Zürich und Bestellung zweier Hilfspriester, 3. Stiftung der Fraumünsterabtei durch Ludwig den Deutschen.
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S. Remitto humanitati tuae Francicas illas antiquitates, exempla videlic[et]c veterum tabularum d e , quae sane magna cum voluptate, sed et fructu non mo[dilco. legi, et petenti f tibi 1 in aliquot literis transferendis gessi morem, 2 in quib[us] tamen nostram in linguam conversis g ob sensus ciaritatem assequendarn paraphrasten quendam h agere coactus sum, quum verbum verbo reddere non d[a]retur, nisi una inscitiam i et barbariem prodere libuisset k .
Saecula ista lo[n]ge incultissima tale genus scribas l habuere m in aulis etiam et curiis princ[i]pum, quale nulla alia vel vetusta vel recentia habuisse leguntur, et ea linguae scabricies n o , ut rem ullam vel dare vel inoffensa ve[r]borum simplicitate p referre in literas nuilo modo potuerint q . Quum nemo tame[n]r interim vernacula lingua quicquam scriberet adeo dura illo tempore, ne 8 ore quidem exprimi sine magnis sibilis hiatibusque et rictibus potuer[it], nedum calamo commodum depingi t . Mutavi autem alicubi person[s]u , ut in Ludewici iunioris 3 donatione in principio 4 , ubi mihi visum
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es[t] communem sententiam, qua praefationis loco scriba est usus, rectius ad omnes eo modo v liberales principes quam ad solum Ludewicum referr[i]. 5 Plus enim gravitatis habet sensus hoc modo redditus, ut w omnium liber[a]litati merces coelestium rerum constituta intelligatur x quam si uni alicui y so[lum] tribuatur. Verum z tui erit iudicii isthaec aa vel sinere vel mutare pro a[ni]mi sententia.
De ab vocabulis autem quibusdam ac , quibus Franci et Alemanni veteres ad sunt usi, haud ae facile petenti tibi responderim, ni et coniecturae locum cedas af ; hac enim tutius ag utemur ah etiamsi , pluscula pe[rspec]ta et probe cognita teneamus. Ac primum quidem ai praedii voc[e] 2v. (16v.) || nec inepte mihi usi videntur scribae ak illi utcunque insulsi al nec barbare, quum praedii nomine am ceu generali agros, hortos, pascua, salicta an , vineta, aedificia et alia id genus fundi nomine comprehensa ao significarunt, quae in nostra sunt possessione. Quippe ap et salica terra et allodium et mansa in praediis censeri potuerant aq . Alodia ar6 enim tametsi nobilium erantas ceu gentilitia quaedam bona, quae non ullius beneficio, sed at iure quodam, ut sic dicam, suo tenebantur au tamen av ex , lege de alode, quae inter Alemannicas, nisi fallor, extat, aliorum quoque alodia fuisse apparet ax . Recipio autem Rhenani 7 coniecturam vocem alodii ay inde natarn arbitrantis, quod ea bona familiis velut coagmentata et coniuncta essent, "anlodt". 8 Mansum az9 Alemanni fundum
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dixere cum villula. Scribae barbari, qui ba sine regula quaslibet sibi terminationes usurparunt bb , mansam etiam vocarunt bc et mansos etiam, quod in pluribus chartis invenimus. Ea enim imperitia fuit quorundam, ut "clostarnum" etiam Latina declinatione pro "claustro" scribere non dubitarint. 10 Puriores tamen tabulae veteres mansum masculino genere et in flexione . quarta protulerunt. bd
Enimvero agri in illa gente varii iuris erant; multi enim be fiscalini dicti bf , quorum reditus fiscis principis deserviebant. Hi bg donati collegiis aut monasteriis bh ecclesiastici vocabantur; sed bi et empti idem sibi nomen arrogabant; quorum ea erat servitus et est bk hodieque bl multis in locis, ut vel bm venditi et abalienati 3r. (17r.) || et privatae possessiones facti toties bn certam aeris summam ecclesiis s[eu] monasteriis, in quorum primaeva possessione fuerunt, quoties venditi colonum novum recipiunt. Agri illi lingua nostra eeerschetzige hofgüter appellantur bo 11 . Ager salicus bp seu terra salica 12 illa servitute vac[a]bat. Salicum bq idem erat quod Francicum; 13 praecipui enim Francorum vete[rum] erant, qui Salingi sunt cognominati; nam et Sauce legi ab illis [no]men datum est, 14 quod et a Beato Rhenano, magni iudicii viro, d[ililgenter est observatum br 15 . Terram bs salicam 16 nostra lingua freyleheng[ut]
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17 vocamus et etiam frey aigengut . bt18 . Id bu genus agri nonnumquam loc[a]bantur in perpetuam possessionem cum certa condictione redituum et cultu[rae] eo quidem pacto, ut neque colonum nec posteros eius mutare aut p[ri]vare possessione liceret, nisi pactum bv locationis violassent v[el] reditibus bw suo tempore non solutis vel neglectui habito fundo vel parte ulla fundi inscio domino distracta aut usuris recen[tilbus gravata bx . Quare et by apochas dabant coloni, quibus bz de pac[to] et condictione, qua locatus erat ager, cavebatur, quas hodie vulg[o] literas reversi et lingua nostra reversbrief ca , locationem autem ip[sam] erblehen 19 vocamus. Ager cb hac lege tocatus et addictus veterib[us]vectigalis dicebatur cc , quem eleganter descripsit Paulus iureconsultus cd20 . [Cuius] verba in titulo: "Si ager vectigalis etc." libro pandectarum lustinia[ni] sexto legimus. 21 Non vectigalis autem ce erat,
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quid cf ea lege locabatur, ut [in] domini manu esset mutare colonum et agrum auferre, ubi libujsse[t]cg . ||3v. (17v.) Iustiniani ch aetas vocem raram et Graecam quidem Greek ci22 frequentem fecit a verbo, arbitror, Greek, quod "insero" seu "implanto"significat, quoniam eius generis locatione ager in familiae possessionem ita insertus et implantatus videri possit, ut avellare iure non liceat nisi pacto, ut diximus. locationis violato. Usus est ea voce Ulpianus 23 # "De rebus eorum, qui sub tutoribus" etc. leg. tertia, ¶ antepenultimo. 24 Libro vero sexto codicis lustiniani ius emphyteoticum ck vulgo aeditis libris appellatur. 25 Alciatus libro Greek primo 26 non emphyteoticum,
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sed cl Greek cm Graeci sermonis ratione legi proferrique debere confirmat; Greek enim insitio est et implantatio, qua ita trunco accrescit planta, ut non cohaereat modo, sed unam etiam arborem efficiat. Emphyteuticum igitur nos hodieque Germanice "erblehen recht"nominamus, et ager emphyteuticarius lustiniani saeculo, qui emphyteusi locatus esset; "erblehen" autem dicimus Germanice ab hereditate, quoniam jus illud perpetuae locationis ad haeredem et posteros transeat. Hunc ipsum agrum Franci et Alemanni mansus 27 vocabulo amplexi sunt cn .
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Porro ecclesiis instituendis et donandis illa saecula mansus fere attribuebant co in alimoniam videlicet , presbyteri, qui ei cp esset impositus; ea cq caussa veteres ab alimonia "kelnhöf"28 vocitabant, a ventre scilicet et stomachi parte, quam "gulam" Latine, nostra vero lingua "kelen"dicimus cr . Hi cs mansus ita erant sacri quondam et annexi parrochiae, ut inde non liceret quicquam auferri abalienarique nisi magno cum ecclesiae emolumento. Monachi postea peste illa incorpo-|| 4r. (18r.) rationis accensi, ne quid integrum ecclesiis Christi relinquerent, plurimis [ec]clesiis, illis autem maxime, quarum ius collationis 29 ut vocant, a Ro[ma]no episcopo vel prece vel pretio 30 accepissent, mansus illos non sine auctis redditibus abstulerunt ct . Durat adhuc vox illa kelnhof Benedictin[is] sodalitiis notissima cu . 31
Mansum cv igitur (ut institutum prosequamur) Franci [vo]cabant ain hof, er were ain eerschetziger hof oder ain erblehen g[ut] oder ain freylehen cw , salica autem cx terra ain fry aigen gut. Haec cy enim proprie salica vocabatur, cuius possessionem soli mares ex haereditate adibant nulla prorsus portione ad foemellas attinente, si modo mares extitissent, quorum iusta esset haereditas, quemadmodum in lege Salica et Alemannica erat cautum cz 32 . Frequens autem mentio fit terrae salicae in c[har]tis, quae sub Pipino 33 ,
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Carlo 34 Ludevicis 35 Crasso 36 et Arnulpho 37 Franc[o]rum regibus et imperatoribus, scriptae sunt. Tabulas da donationum illa [ae]tas chartas appellabat, quarum plurimae multis in coenobiis Alemanniae etiamnum extant. 38 Atque haec quidem obiter de mansu seu mansa, u[t] tuis illi in tabulis scriptum est. 39
Nunc de curte 40 pauca db . Curtis vocabulum 41 [cor]ruptum illis idem dc significabat quod cors, qua voce tametsi altilium dd loc[us] et congregatio significatur, tamen Latinis etiam hominum, imo aliquo in [loco] sociatorum ac velut cohabitantium coetus ea voce intelligitur, licet coh[or]tis quam cortis usitatius nomen existat. Nam et Cicero Actione in Verrem q[uin]ta, si recte memini, ea voce coetum hominum turpi aliqua de caussa so[cia]torum significatarn et malam in partem accipit, 42 cum contra Caesar eo[d]em significatu, sed bonam tamen in partem accipiat de 43 . Certe factum est hac [ra-]
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||4v. (18v.) tione, ut df scribae Francici dg curtim nunc palatium regis (ut in lege "Si quis in curte regie furtum fecerit"44 ) , nunc pagum aliquem aut vicum villamque dh plusculis aedificiis constantem vocarint di curtilemque dk (nam et hanc voculam dl veteres chartae usurpant dm ) villulam aliquam paucis aedificiis constructam dixere dn Potuit do autem fieri, ut et curtim pro mansu aut loco aliquo domesticarum pastionum acceperint, sed est frequentior usus, quo antedictam significationem et eam, quam mox explicabimus, retinuerunt dp . Et legisse me, nisi fallor dq , memini cohortis vocem simili dr in ds significatu in tribus posterioribus libris codicis dt lustiniani, verum quo in du titulo aut qua in lege vel quaerenti mihi, dum haec scribebam, non succurrebat dv 45 . Illud obiter notandum curtis nomine Francis et Alemannis, qui et ipsi in Orientali Francia censi sunt dw non , simpliciter locum dx ubi multi , gregatim dy degerent, aut homines ipsos iunctim dz habitantes, sed imperium etiam et iurisditionem, praeterea et proprietatem mancipiorum et omnino earn possessionem, quam integri status iureconsulti vocant, 46 significatum fuisse ea. Imperium autem, sicut ex eb libro primo Digestorum tit[ulo] "De iurisditione omnium iudicum" 47 discimus, duplex est, merum scilicet ec , quo in facinorosos animadvertitur cuiusque proprie usus est publicorum iudiciorum ed . Hoc imperium Germanice ee das ef hochgericht 48 oder die hoch oberkhait 49 dicitur, quale multis in locis Alemanniae comites olim regum nomine administrabant. Mixtum fit imperium, cum eg mero iurisdictio accedit, wan man in ainer herschaft df In G Inde statt Certe factum est hac [ra]tione, ut.
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hoch und nidere gericht 50 hat, quale imperium sine dubio in curte sua Thuregiensi Ludovicus 51 ille, qui monasterium 5r. (19r.) sanctimonialium || instituit, habuit eh . Diversa ab illis est pars illa iusti[tiae] administrandae, quae nulli imperio coniungitur, et ei iurisditio vocatur vulgo die ainigen nidern gericht oder das ainig nider gericht ek da , ma[n] dehaineß malefitzes gwalt 52 hat, qualis el iurisditio et cathedris et c[oe]nobiis em haud en raro a regibus concessa eo et ecclesiis attributa est, cum de imperiis vel donandis vel admittendis obeundis nemo vel [co]gitarit ep . Religio eq enim illa aetatis mediae 53 utcunque afflicta et vitiata er [lon]ge maxime ab imperiis es et sanguinis iudiciis et abhorruit, quod et o[p]pida pleraque Germaniae multis saeculis fecerunt. Sed eu factum est postea, ut et monachi ambitione et licentiae studio occaecati et episcopi nonn[unquam]imperia mixta et mera mercari et quocunque praetextu sua facere reciamante professione perrexerint, quamquam sero id factum est ev . [Ar]bitror autem nullam curtim sine iurisditione fuisse et eo ew nomine id significatum esse, quod nos Germanice ex ain vogtey oder gerichtz[wang] nominamus mit aygenschafft der leuten 54 und ußgetrukten 55 rendten 56 u[nd] gülten 57 , mit angemaßtem 58 pott ey und verpott etc. Imo 59 et curtilem pu[to] saepe iurisditionem cum proprietate mancipiorum et certa redditum parte a Francis et Alemannis ez apellatam fa fuisse. Verum regiae curtes longe maximae et amplissimi iuris erant fb et imperium etiam habebant
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fc [cum]mancipiis, agris, pascuis, censibus, venatione, piscatione et omnimoda illa, de qua dixmuse fd , integri status possessione etc. Aliae fe interim tenuiores erant, interdum cum jure solius iurisditionis cum prop[rie]tate serviciorum et fundi possessione. Hinc est, quod in vetustis ill[is] 5v. (19v.) || Francorum et Alemannorum tabulis saepe legimus legatas curtes cum mancipiis, sylvis, aquis aquarumque decursibus et fundum ipsum cum mancipiis et iurisditione legatum donatione fuisse intelligimus ff . Plena autem fg fuit servis et servitutibus olim fh Alemannia nostra, cuius magna pars fuit, quae hodie Helvetia vocatur fi nec est pagus ullus immontanus, quod quidem sciam fk , qui rebus Francorum florentibus durissimam illam servitutem non servierit. Extant enim tabulae veteres, quae hac de re fl clarissime testantur, und fm daß trotzwordt der tyrannen: "Kutlen 60 und khat 61 in üwerm bauch sind unser" etc. hat ain loblich Aydgnoschaft erhaben und aufbracht fn 62 . Curtes autem et, qui longe ampliores erant, pagi, quos Germani gegni 63 oder geuw 64 vocant fo , certis limitibus distinguebantur in Francorum et Alemannorum regnis quos ipsi marcas 65 vocabant, quod fq clarissime fere fr ex omnibus tabulis
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intelligitur fs . Pagis ft praeerant comites, et erant in pago uno multae curtes, in curte autem pluscula aedificia, vici et villae et mansus, in quibus omnibus distincta et magna cura administrata iudicia exercebantur fu .
Sunt autem et alia quaedam vocabula, quae fv veteribus illis in chartis frequenter occurrunt et nostratibus etiam in donationibus leguntur, de quorum numero haec sunt: vestitura, advocatus, bannus, fredum, distringere et id genus pluscula, quae facilius, ni fallor, quam priora illa explicantur fw . Vestitura enim hoc ipsum est quod investitura, hoc est in possessionem missio aut possessionis dation fx et confirmatio, quam et beneficium illa saecula et feudum voce a Francis nata et inducta fy vocarunt, quam hodie Germanice fz lehen 6r. (20r.) || oder lehensbestätung dicimus ga . Vulgatissirnum gb autem est et hodie inve[sti]turae nomen et in rebus gc cum profanis tum ecciesiasticis conferendis [ha]bet locum gd . Distringere vocabant in jus trahere vel citare, quod horum temporum legibus palam deprehenditur ge Extant . enim gf et Salicae 66 [et] Ripuariae 67 et Alemannicae 68 leges mirabili ac prope inexplicabili re[rum]verborumque gg barbarie confertae gh in , quibus distringendi verbum freque[ns] est. 69 Fredum gi70 dicebatur, quod hodie vulgo friden
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vocamus gk . Populus gl/gm enim ille gn ferrisiimus go et ad arma prope sola natus regum cura perpetuo fr[edo] coercebatur gp , ne quid vi aut gq armis gereretur, quod publicae tranquillita[ti] officeret gr . Quem morem et Germani multis annis post Fridericum primum 71 , quem Itali Barbarossam cognominarunt, in omni Germania principes custo[die]runt et gs adhuc publicas ilias leges gt aut pacificationes, quae vim armatam coercent, fridstand 72 oder landtzfriden 73 nominare solemus gu . N[on]gv pacem solum hac voce scribae significabant, sed muictam etiam, quam pa[cis] violatori leges irrogabant gw . Unde et gx in legibus Francicis et Alemann[i]cis saepe legimus haec verba: "Et fredum insuper componat vel gy solvat", 74 hoc gz [est]: Muictam solvat fredi violati,
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componendi verbo pro voce transigendi usu[r]pantes ha . Nec est levis hodie poena pacis etiam hb privatim iussae hc , si quis earn violet, wan hd ainer den friden, der imm gebotten oder angelegt ist, mit wordt oder mit that pricht he . In urbe vestra Tigurina hf poena cap[i]tis irrogatur fredum vulnere illato hg violanti. 75 Duplex erat bannus 76 , maio[r]hh et minor; maior etiam dominicus dicebatur, hoc est regis vel imperator[is] iussu edictus hi . Uterque certa summa auri argentique hk diluebatur. 77 Raro a[utem?] nec nisi insignium criminum gratia capite plectebantur sontes a Francis et [Ale-] || 6v.(20v.) mannis. Poena prope omnis pecuniaria erat. Aliud generis est bannus, quem proscriptionis voce significamus et Germanice "die acht" oder "dess reychs acht"appellamus hl 78 .
Haec hm de voculis illis in praesentia, quae referremus, habuimus. Pluscula autem exposuimus in libris, quos de veteribus Germaniae collegiis et monasteriis conscripsimus, quorum si qua aedendorum mihi olim occasio dabitur, et haec ipsa et alia nonnulla haud omnino vulgo nota diligentius, quam iam daretur, explicata cognosces hn 79 .
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De ho Berchtoldo vero illo, duce Zeringensi 80 cuius , tabula una meminit, 81 illud admonendum ducebam. Rectorem hp ipsum et ducem fuisse Burgundiae non magnae illius, quae illustre quondam regnum fuit, sed partis eius, quae cis luram nostrum in Allobroges 82 et Valesios 83 excurrit, quam hodie fere Bernenses et Solodorenses 84 et Friburgenses tenent, et extant tabulae etiams hq Germanicae, quae hanc Burgundiam "in Bürgünden"nominant; 85 haec et Vüthlandia dicta Alemannis, hodie Üchtland hr , cuius nominis originem certo indicavit Rhenanus. 86 Palatium suum Berchtoldus in arce habuit plane
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regia, cui hodie subiacet oppidum perclarum ditionis Bernensium, quod vulgo Burgdorf nominatur, "und ist alle landtschaft hie disset 87 demm Läbern" (sic enim eo tractu ab accolis Iura mons vocatur 88 )"umb Bern und Soloturn bey der Aren und den Nüwenburgersee uf biß an Walliß und den Genfersee hin etc. in Burgunden gelägen"89 . hs
De ht praefectura autem illa Thuregiensi, cuius ipse in literis suis a me translatis meminit, 90 pluscula annotavit Otto Frisingensis 91 in opere suo chronico, 92 quod tibi ad manum esse novimus hu 93 .
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Iam hv quod in Ludovici iunioris, qui Pii filius fuit, dona- || 7r. (21r.))tione legitur vocabulum redibitionis, 95 admonendum duxi Francos ne dum et Alemannos non suis tantum, quae ad vulgus modo coercendum statutae videbantur, sed Romanis etiam legibus usos, iis inprimis, q[uae] lustiniano authore invectae fuerant, quod sane omnibus in tabulis liqu[ido] constat, atque inde legum voces plusculae illorum tabulis insertae hw .
Redib[itio] hx autem Ulpiano definiente emptionis erat solutio; 96 wann ain kouff a[uf]gehept oder abkendt ward und der verkoüffer gehayssen oder [mit] recht gewisen ward, dasjenig, so er verkoufft hatt, wider zu e[m]pfachen hy Ea in re miris fraudibus agebatur ab emptoribus, presert[im] in mancipiis reddendis ceu viciosis aut talibus, ut horum gratia emp[tio]nem ratam hz esse non posse iudicabant ia . Saepe ib enim empta mancipia ic ve[l] in pignus dabantur id vel sciente domino furtum patrarant ie , quarum rerum actiones postea in servum redditum if redundabant et ex consequen[ti] in domini
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et proprietatis detrimentum. Extat titulus libro dige[sto]rum 21. "De aedilitio aedicto et redhibitoria", 97 in ig quo de fraude ill[a] multiplici multa mentio fit ih , praesertim in leg. "Redhibere" eodem titu[lo]98 .
Idem dolus et in tollendis fideiussoribus accidebat, cuius eadem illa tabula meminit. 99 Tollebantur autem, ut coniicio ii fideiussor[es], quum legitima fideiussio ceu iniqua et contra legem postulata diss[ol]vebatur. sicut in redhibitoria iusta interdum et legitima emptio d[— — — ]ik tanquam iniqua il dissolvebatur.
Et quoniam Berchtoldi confirmatio cap[el]larum meminit 100 , quarum im reditus parocho debebantur, non in de urbicis capellis, quae tum aut nullae aut paucae erant, sed de iis, quae in parochia et ||7v. (21v.) agro Thuregiensi propinquo extructae passim ac deinde ius parochiale, ut vocant, indeptae fuerint io .
Mitto ip vero inter postre[ma] ad te Hiltegardae 101 , primae illius sanctimonialium Thuregiensium monasterii abbatissae, epitaphium a monacho quodam coenobii nostri 102 scriptum, quod nescio an Thuregum olim missum et isthic scriptum sculptum ullo loco visatur an minus, quod in codice quodam bibliothecae nostrae 103 in haec verba scripturn legi iq : 104
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10. kalendas ianuarii 105 Hildigarda, virgo Christi et domini Hludowici 106 regis filia, de hoc saeculo migravit ad Christum et humata est in ecciesia S. Regulae et Felicis 107 , martyrum Christi, in castello Turego ir .
Hic is iacet in tumulo Christi dignissima virgo Hildigarda nitens moribus egregiis. Haec fuit eximii Hludowici flua regis Mentem sponte sua it voverat illa deo Bis denos octo vitae compleverat annos Migrans ad sponsum virgo beata suum.
Eodem libro et hoc elogium extabat iu
Condidit hoc sanctum stabili fundamine templum Cum genitore pio Hludewico, principe terrae, Hildigarda potens, Christi clarissima virgo, Cui deus aeternae concedat gaudia vitae.
||8r. (22r.) Sic quondam iv monachi nostri numeris et carmine ludebant, literis iw videlicet et musis, ut in ludo publico et celebri dediti, quum nostri hodie in
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otio saginati longe alias colant musas et nihil minus ament quam literas ix . 108 Sed de his satis.
Quae iy utcunque perscripta ad te mitto, ne non gratificarer tibi optimo viro, cui debere me multis nominibus dudum fassus sum iz . Nihil enim dubito, quin perspectiora sint tibi mediae illius aetatis saecula 109 Francica et Alemannica, quam mihi hactenus ullis ex observationibus ka esse potuerint. Quare kb peto, ut obiter exarata boni consulas et ut Latinum exemplum kc fundationis Augiensis monasterii 110 ad me mittas; coniicio enim et Latinum penes te esse, cum Germanicum a te, arbitror, translatum ad me miseris kd 111 . Contracti 112 Chronicon, si aliunde non possum assequi, de tua bibliotheca petam. 113
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Tuas ke vero literas 114 4 pridie cum elegantissimo Grynaei 115 nostri hecatosticho 116 accepimus, et sum miratus tantum te ocii nancisci posse, ut tua etiam manu nobis inservias.
Novi apud nos nihil, nisi quod Carolum kf caesarem 117 praeterita Heidelberga proximare Norimbergae ferunt multo varioque comitatu pergentem. 118 In hoc autem esse papistas omnes, ne pax nostris ulla concedatur kg . At nose kh optima quaeque nobis de principe illo nobili et miti multis quidem ki aculeatis consiliorum oestris agitato, sed kk in hunc usque diem ab armis intestinis alieno magna cum spe kl pollicemur. Quod si pax saeculi nostris obtingere nequit, sufficiat nobis km pax Christi, prora et puppis"19 salutis nostrae.
Vale cum uxor 120 et liberis 121 cumque collegio fratrum in kn domino colendissimorum ko .
Sangalli, 8. die februarii anno 1541.
Ioach. Vadianus. kp
[Adresse auf f. 8v. (22v.):] Domino Henrycho Bullingero, ecclesiae Tigurinae antistiti, suo.
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||E II 440, 49 [Beilage: Drei Urkundenübersetzungen Vadians.]
1. Donatio Carolina. kq122 In dem namen der haylgen und onzerteylbarlichen drifaltikhait. Ich, Carolus 123 , uss göttlicher erbärmd romischer kayser, merer dess rychs, mit radt meiner bischöfen und anderer meiner fürsten und kr uff ernstlich ansuchen und begeren ettlicher frommer christen, so mit iren aygnen gütern, die sy jetz erkondiget 124 oder noch erkondigen möchtend, an vilen und mancherlay ordten gelägen, mit unser verwilgung, damit sy ire seelen von den sünden endtbinden möchtend, an die kirchen und begrepnuss der haylgen ks zu geben und zu verschaffen willens sind, diß unser instrument und geschäftz brief zekq Daneben von anderer Hand Vadiani manus.kr und von Vadian am Rande nachgetragen.ks Nach haylgen von Bullinger über der Zeile nachgetragen marteren zu Zürych.122 Übersetzung der Urkunde ZUB I, Nr. 37/Umarbeitung. Lateinische Abschriften der Urkunde aus Bullingers Besitz in Zürich StA, E 11451, 17f (Autograph Bullingers) und E II 440, 45. Eine weitere deutsche Übersetzung, die von Vadians Versuch leicht differiert, ist überliefert von Bullingers Hand in Zürich StA, E II 451, 1f (Teilübersetzung ebd., E II 440, 45). Bullingers Verarbeitung dieser Urkunde in seiner Tigurinerchronik: Zürich ZB, Ms Car C 43, 140v.-142r. (lat. Urkunde), 142v.-144r. (Vadians Ubersetzung) und 155r.-159r. (Kommentar). Zur Arbeit Vadians an den Urkunden hielt Bullinger ebd., 142r. fest: "Dises instrument sampt andern zweien, königen Ludwigen des jüngern und hertzog Berchtoldts von Zäringen, hab ich zugeschickt dem wytverrümpten herren doctorn Jochimen von Watt, der zyt burgermeister zu Sangallen, mit pitt, das er die ins tütsch wöllte verdolmetschen. Das er gethan, doch mitt nachvolgender andingung und entschuldigung: [es folgt ein Auszug aus Vadians Brief, oben Z. 3-13]." Eine weitere Erwähnung des diesbezüglichen Briefwechselsmit Vadian samt Briefauszug (oben Z. 13-19) ebd., 153v. Bei der lat. Vorlage der Urkunde, die Bullinger und Vadian zur Verfügung hatten, handelt es sich um eine Umarbeitung von zwei Händen (Mitte des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts) der ersten Urkunde des Großmünster-Rotulus (ZUB I, Nr. 37 [mit neuer Einleitung und Datierung in ZUB XIII, Nr. 121b/130a]), die die Urkunde durch Transponierung vom objektiven Stil des Rotulus in den subjektiven Stil eines Herrschererlasses sowie eine neue, urkundenkonforme Intitulatio zu einer angeblichen Urkunde Kaiser Karis des Großen werden ließ. Druck der Abweichungen der Umarbeitung mit Einleitung in ZUB I, S. 11f. Zum Großmünster-Rotulus grundlegend Hannes Steiner, Alte Rotuli neu aufgerollt. Quellenkritische und landesgeschichtliche Untersuchungen zum spätkarolingischen und ottonischen Zürich, Freiburg i. Br.-München 1998. —Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 42, bes. S. 136-139. Für freundliche Hinweise danken wir Dr. Hannes Steiner, Frauenfeld.123 Die ursprüngliche Urkunde nahm wohl auf den fränkischen König und Kaiser Karl (III.) den Dicken Bezug, s. ZUB XIII, Nr. 121b/130a. Vadians Vorlage führt die Urkunde durch die Datierung auf Karl den Großen zurück.124 Wohl: abgegrenzt, festgelegt haben.
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stellen und uf ze richten verorndt und gehayssen hab, namlich kt umb erlüterung und erdurung 125 willen der güter (der kirchen Zürich), da die haylgen marterer ire höupter, durch ghayß dess wütrichs Decius inen abgeschlagen, von dem fluss, die Lindmagt 126 genandt, vierzig ellenbogen weyt ku biß uff die ebny dess nächstgelägnen büchells 127 mit iren henden getragen und alda sampt iren körpern durch die hilf Christi, genad und fürsechen gottes zu verbesserung aller christglöubigen in langwirige ruh bestattet habend. 128 Daruf nun wir von wegen der eer gottes und umb liebe willen, so wir zu den kv haylgen marterer, geschwüstertig Felix kw und Regula tragend kx , den chorbrüdern ky daselbs kz zu verbesserung ireß leybs narung und endthaltung 129 (wie sy dann nach orndenlicher regel wandlend und tag und nacht zu syben ||50 malen gott dem herren lob verjechend 130 ) und das sy fürohin la zu jemer werenden zeyten dester baß 131 on mangell und abgang verharren und bleyben mögind, so hab ich h[ie] uß kayserlicher macht gebotten und angesechen, das obg[emelte] gotzgaben sampt den gütern und gaben, so unser voralt lb132 an gemelte muter und kirchen geben, der selben kirch hinnen hin 133 und allweg 134 on menklichs intrag und ierr 135 gehören und bleyben söllind sampt den gaben, so unser [bi]schof säliger gedachtnuss Theodorus
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136 zu der zeyt, als kirchen geweycht, wie er die vormals von uns empfan[gen], an gedachte kirchen geben hat, namlich das dörflin R[ie]den lc137 amm Albiss gelagen mit lüt und gut ld in berg und tal, so darzu gehörig sind. Item le zu Höngg 138 zwen lehen hö[f] und ain halben hof lf usserhalb dess frygen lehen lg franke[n]gutz 139 wie er die uss meiner hand lh in sein han[d] (als gebreuchlich ist) empfangen hat. Zu dem Zurch geläge li ettlich sonderbare 140 güter lk mit reben und fisch, sampt den mülinen und demm zechenden, so wir uss unser gerichten und vogtyen der frygen lehen guter an den ti[sch] der chorherren verorndt und verschafft haben, namlich ab Stadelhofen 141 , ab Wibicheta 142 ab Östen 143 ab Illingen 144 , Velland 145 ab , Mur 146 , ab Hövstetten 147 , ab Meylen 48 ab Boswil 149 Den zechenden aber, so uns ll ab aller gegin und barc[hy]lm150 || daselbst 51 gath, hab ich obgemelter
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muter und kirchen zu freiger besitzung bestädt und haimgeben. Zu demm allemm so hat Picho, der son Ertilonis 151 , in unser und der unseren gägenwirtikhait umb seiner seel und seiner vordem hayl willen eegemelten 152 chorbrüdern zu aygnem geschenkt zu jemerwerender erhaltung übergeben alles das, so er zu Schwamendingen 153 und in umbligender march in berg und tal gehept hat. Dessgleychen Isenbert 154 zu erledigung und vergeltung seiner prebend 155 amen hof zu Wollisseld 156 geben. Item Comolt, der priester, hat geschenkt der kirchen und den brüdern alles das, so er zu Flobotisrein 157 und in der selben march umb besessen hat. Gleycher maß der cleric genandt Helfrych, sich den brüdern und der versamlung zu empfelhen, der kirchen und den brüdern geschenkt alles, so er zu Rüty 158 und in der selben mark umb besessen hat. Ferrer so hat der jüngling Frieso 159 , fro 160 Perchta 161 son 162 , den brüdern alles das geschenkt, das er zu Meyla 163 und in der selben mark umb innghon 164 hat. Item Peringhart der lay 165 hat geben den brüdern all sin hab in Fenkhland 166 und der selben mark, was er darinnen besessen. Ainer ouch von den brüdern hat amen hof zu Boßwil gelägen mit lüt und gut der kirchen übergeben. Und sind diß gaben und genandte güter alle an die
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kirchen geben und geschenkt mit leüten, mit gebüw ln mit , grund und gradt 167 , mit achern, matten, wisen, weyden, mit holtz in berg und talen, mit 52 || wasser, wasserflüssen, mit gebuwnen und ungebuwnen, eß sy jetz erkondiget oder man erkondige eß noch, mit eingang, usgang und aller zu ghörd, mit hayterem 168 dess kayser Carols befelch und gebott, das den brüderen, so jetz in leben sind oder in künfftiger zeyt da syn werdend, obgedacht gaben und güter on menklich ierrung und intrag bestädt sein und bleyben, und sölle nieman macht noch gwalt haben, ainichen tayl oberzelter güter der kirchen ab ze ziechen oder jemand anderemm eingeben und zu lehen verleychen, oder gedachte brüder der gemelten güter halb mit ainicher beschwerd oder neuwerung zw[in]genlichen zu beladen, in dhain 169 wyß noch weg. Disß alles ist geschechen und geben zu Zürich im zechenden jar unsers kayserthumbs, der römer zinß zal 170 13, gezelt nach der geburdt Christi achthunderundzechen. 171
2. Literae Berchtoldi, ducis de Zeringen, de plebanatu Tigurino monasterii maioris. 172 Imm namen der haylgen und unzertaylbarlichen drifalt[i]khait. Ich, Berchtold von Zeringen, hertzog und regierer in Bürgünden, uss gottes und kayserlichen gnaden erwelter und eingesetzter kastvogt 173 dess münsters Zürich, de[m] erwirdigen herren Walthern 174 , gedachts münsters propst, u[nd] 53 || den andern seynen mitbrüdern lo Damitt die ding, so mit guter vorbetrachtung 175 umb viler hayl willen zü endt pracht werdend, 176 mit gebürlichen freyhaiten bestädt und in dehain vergesslikhait noch gefar ainicher iertumbln gebüw in der Vorlage aus gebüwen korrigiert.lo Vor mitbrüdern über der Zeile von Bullinger nachgetragen heiligen frommen, Vgl. ZUB I, Nr. 343, S. 219: "sanctisque confratribus eius".167 mit dem gesamten Grundbesitz.168 klarem.169 keinerlei.170 Indiktion.171 Die Indiktion stimmt nicht mit Herrscher- und Inkarnationsjahr überein. ZUB XIII, Nr. 121b/130a datiert die ursprüngliche Urkunde auf den 12. September 874 oder 876-887. Zur Datierungsproblematik vgl. ebd. und Steiner, aaO, S. 53-57. Bullinger erörtert die Datierung im Anschluss an seine Abschrift der lateinischen Urkunde in Zürich StA, EH II 451, 17f.172 Übersetzung der Urkunde ZUB I, Nr. 343.Bullingers Verarbeitung dieser Urkunde in seiner Tigurinerchronik: Zürich ZB, Ms Car C 43, 237v.-238v. (lat. Urkunde), 238v.-240r. (Vadians Übersetzung) und 240r.-243r. (Kommentar).173 Kastvogt bezeichnete insbesondere in süddeutschen Urkunden den obersten Schirmherr einer Kirche, der die hohe Gerichtsbarkeit ausübt, s. Heinz Dopsch, in: LMA V 1053.174 Walter ist über den Zeitraum 1185-1187 als Propst am Großmünster nachweisbar, gest. Ende 1187 oder Anfang 1188. —Lit.: Gabathuler, aaO, Nr. 199, S. 234.175 Erwägung der Umstände.176 Berthold spielt auf die langwierigen Auseinandersetzungen seines Vaters Berthold IV. von Zähringen mit den Zürcher Chorherren an, die mit dessen Einwilligung in die freie Leutpriesterwahl endete (ZUB I, Nr. 329), vgl. Gabathuler, aaO, S. 293f.
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177 khomen mögind, so thund wir hiemit kundt allermenklichen 178 der christgloübigen: Demnach und die pfarr der propstey Zürich vom ursprung har irer stiftung von den brüdern der kirchen der gstalt versechen worden, das alle chorherren ire gebürlich und empsig dienst gemaynem volk der kirchhöre' 179 mit sonderem fleyß (wie trüwen hirten gepürdt) gelaistet und mittaylt, so hat sich doch nachgender louffender lp zeyt zutragen, daß das gemain volk der kirchhöre umb amen sonderbaren 180 pfarrer angelangt und gebetten und den ouch in sonderen schutz und schirm ze setzen begerdt habend. Hieharumb wir in ansechen, das söllich pitt und begär demm propst und den brüdern nit widerwillig und mit vergünstigungen ireß bischoffs nit zu gegen noch überlegen ist und wir ouch uss kayserlichem befelch darzu verwilget habend 181 , gedachte chorherren amen uss inen zu pfarer erwelt und dabey ainhellig aufgenomen, dehainen ziel künftiger zeyt ziel söllichem ampt zü erwellen, dann allain den, der uss der zal und gmainsamme der chorherren und brüdern syge. Und die weyl (wie die geschrifft meldt lr182 ) der, so demm altar diendt, ouch von dem altar sein narung haben sol, ist gedachtem erweitem pfarrer umb khomlikhait willen 183 seiner narung ain sonderba-||54 ren eingang uss gemaynen obgemelten kirchen gütern in maß, wie harnach volgt und geschriben stadt, beschayden 184 und abgezaychnett worden. Namlich und von erst ls die stiftungen aller capelen der barchy und der zechenden deß gantzen lt dorfs Witlichen 185 , dessgleychen der halb tayl opffer und dess almusens, so die kranken in sterbenden nöten umb irer seel hayl willen darheraychen und zu verschaffen gewon sind. Mitt diser massung 186 und erlüterung, das ain recht erwelter pfarrer, demm nach und 187 er von demm probst zuglassen 188 und in besitzung khommen ist, allwegen zwen priester bey imm haben und die pfarrliche recht sampt den selben mit allem fleyß vollziechen und versechen sölle etc. Die weyl nun wir söllich lu ordnung und zu vor das gedacht chorherren nu hinnen hin und lv niemand anderst die wal und den insatz aineß pfarrers haben und dabey geschützt werden möchtend lw mit unsern brief und , siglen ufzerichten und zu bestäten, gebätten und angerüfft word[en] sind, so habend wir, angesechen das zimlich
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189 pitt der brüdern, inen die fryge wal, und das ain probst allain de[n] erwelten pfarrer einzesetzen und zebestäten habe, mit dis[er] unser gegebnen fryhait verwilget, zugeben lx und bestädt mitt urkund und in krafft diss briefs, verwilgend ouch und bestädten das uss kaysserlicher verwilgung, dero wir uns in diser unser vogtey getröstend 190 , zum höchsten ge || 55 bietende, das niemand unserer nachkhomen ainichs gwaltz söllich unser bestätung anzefechten, zehindern oder ze ierren dhains wegs undernemmen sölle. Darum wir ouch zu merer sicherhait bewilget habend, das diß fürgenomen ordnung mit kayserlichen und bäpstlichen instrumenten ferrer confirmiert und bestätett werden möge ly 191 . Geben und beschechen in nachgeschribner zeugen gegenwirtkhait, Walthers, deß propsts, und aller seiner brüder (etc. sicut in literis 192 ).
3. Donatio Hludevici iunioris 193 , qui Caroli Crassi 194 fuit pater. 195 Im namen der haylgen und onzertaylbarlichen drifaltikhait, Ludwig von gottes gnaden künig. Die weyl offenbar und menklichen 196 der glöubigen wissend ist, das denen lz , so uss künglicher miltikhait die irdischen güter, die inen uss fürsechen der gütikhait gottes mittgetaylt und zugestelt sind, an die haylgen stett zu pryß und eer gottes gebend ma und verordnend, gedachte güter und gaben in jenem läben mit himelschen güter und ewiger vergeltung bezalt und reychlich widerlegt 197 werdend, so thünd wir hieharumb kundt und ze wissen allermenklichen gegenwirtigen und zukünftigen christglöubigen, das wir umb vergeltung willen ewiger sälikhait dess durchlüchtigen kayser Carols 198 , unsers lieben anherren, und herrnn Ludwigs 199 , kaysers und merers dess reychs, unsers lieben herren und vatter säligen mb 56 || und unser selbs sampt unsern kinden und eegemachlen 200 eewige belonung und sälikhaitlx Vor zugeben gestrichenes z.ly möge am Rande von Vadian nachgetragen.lz denen von Vadian aus gestrichenem die korrigiert.ma Vor gebend gestrichenes ze.mb säugen unterstrichen.189 angemessene, billige, zulässige.190 auf die wir uns stützen, verlassen.191 Eine päpstliche Bestätigung erfolgte 1188 (ZUB I, Nr. 346), eine kaiserliche Bestätigung ist nicht überliefert.192 In ZUB I, Nr. 343, S. 220f folgt eine Zeugenliste und Datierung auf den 29. August 1187.193 Ludwig II. der Deutsche.194 Karl (III.) der Dicke.195 Übersetzung der Urkunde ZUB I, Nr. 68. Lateinische Abschriften der Urkunde aus Bullingers Besitz in Zürich StA, E II 451, 20f (Autograph Bullingers) und E 11440, 8. Bullingers Verarbeitung dieser Urkunde in seiner Tigurinerchronik: Zürich ZB, Ms Car C 43, 152r.-153r. (lat. Urkunde), 153v.-155r. (Vadians Übersetzung) und 155r.-159r. (Kommentar). Zur Schenkung Ludwigs des Deutschen vgl. Vogelsanger, aaO, S. 35-54.196 allen, jedem.197 entgolten.198 Karl der Große.199 Ludwig (I.) der Fromme.200 Ehegemahlen (des Kaisers und seiner Kinder).
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unser gericht und vogtey zu Zürich im hertzogthum Schwaben (oder Allemanniae) und mc in dem crayss 201 ' dess Turgöuws 202 gelegen mit aller aygenschafft, gerechtikait und zu gehörd sampt anderen verwaltungen diser vogtey zu gehörig, namlich mit dem ländlin zu Ure 203 mit den kirchensatzen , 204 mit hüser, gebüw, so daselbs stadt, sampt der aygenschafft der leüten, manß und frowen geschlecht, jung und alt, mit grond und ertrich, eß sey gebuwen oder ungebuwen, mit wald, mit feld, mit md wunn 205 und wayd, mit wasser, mit wasserflüssen, mit zu gehörungen, straßen, ingengen und ußgengen, sy sigend jetz erkondigot oder man erkondige sy noch, sampt allen zinsen, rendten und gülten, darzu ouch den forst, so man nendt das Albiss 206 , sampt allemm demm, so desselben ordtz unsere me verwaltung, besitzung und aygenschafft ist, nützit ußgenomen noch hindan gesetzt, an das frowen münster mf in dem fläken Zürich mg gelegen, da die hayligen marterer s. Felix und Regula rubend mh , geschenkt, verschafft und übergeben habend, söllicher maß und gestalt, das nun furohin zu jemer werenden zeyten allwegen daselbst gaystlich frowen mi , die der regel und closterzucht und andern gaistlichen wandell underwo[rfen] sygind mk , ufgenomen und endthalten werden ml söllind, damit der 57 || gotzdienst und vereerung gedachter marterer an jetzgemelter statt mitt meererem andacht vollzogen und erstattet und die barmhertzikhait gottes für unser und der unseren schuld dester empsiger und rychlicher erbetten werden möge. Wellend also hiemit menklichem kondt und zewissen thun haben, das wir von jetzgemelter ursach halb uss vätterlichem
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gemüt bewegt, gedacht münster mm mit allen zughörd und begabungen unser aller liebsten tochter Hiltgarden zu aygnem haimgestelt und ubergeben habend, uff das sy gedachten frowen vorstan, die selben under ir zucht und regel und orden halten und also durch hilf und genad gottes dem herren dienen, soldnen 207 und leben und die gaistlich closterzucht mit täglichem zu nemen, so vil got gnad gibt, erhalten, meeren und verbesseren möge. Hieharumb so gebietend wir mit ernst und wellend, das khain gemainer richter noch graf noch jemands anderer mn ain[!]vorgedachten enden und stetten uss gerichtz gwalt ainiche der gemelten güter oder leuten, sy sigind aygen oder frey, anfechten noch bekümmern noch für ainiche mo frömbde gericht laden und sy ufrechter bürgschaft zu endtziechen oder mit mp ufsag mq redlicher keüffen beschedigen noch ainich vergeltungen, bußen und hochstrafen von inen zu erzwingen noch mit ainicher gwaltsammen zu belestigen undernemmen, sonder in unserm schutz und schirm und gegebnen fryhaiten und in verwaltung der kastvögten, so der enden 208 dem münster geben sind, ||58 rübig und on angefochten zu allen zeyten bleyben lassen wellind und Und damit söllicher unser gab und verordnung werende 209 kraft und bestendikhait, ouch in gegenwirtiger und künftiger zeyt so vil mer ansechens und glauben ha[be], so hand wir disen brief mit unser hand underschriben und mit unserm sigell bewaren 210 lassen, der geben ist uff 19. tag Ougs[ten]211 unsers dess ostfrankischen reychs imm 20. jar 212 zu Regenspurg in der statt, in gottes namen säliklich mr . Amen.