Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[3092]

[Ambrosius Blarer]
an Bullinger
[Konstanz,
zwischen dem 9. und
13. Dezember 1547]

Autograph: Zürich StA, E II 357a, 876 (ohne Siegelspur) a Teildruck und zusammenfassende Ubersetzung: Blarer BW II 676f, Nr. 1499

[1] Mit den weiterzuleitenden Briefen hat alles geklappt. Der Rentmeister [Gabriel Arnold] und K[onrad]Z[wick]bedanken sich. -[2]Blarer gratuliert allen Eidgenossen zu der [an sie

a Mit Schnittspuren.
6 So aber.
7 Zu verstehen: So muss ich mich mit 8 zufriedengeben. - Hier wird von einer Währung die Rede sein.
8 davon.
9 Der Vogt der Herrschaft Knonau, der die Ortschaft Ottenbach verwaltete. -Stimmt die Datierung des vorliegenden Briefes, handelt es sich um den im Juni 1547 neu gewählten Jakob Freytag (Freitag); s. LL XI 144; Dütsch, Landvögte 21 und Anm. 42; 114.
10 die tag mee: in nächster Zeit.
11 nach (gegen).
12 sig kon: gekommen sei (zu verstehen: ernannt wurde, um dahin zu kommen). - Albrecht Wecker, der hier vermutlich gemeint ist (s. oben Anm. 1), stammte aus Frauenfeld (s. Zürich StA, E I 30.64, Nr. 4) und hatte zuvor einige Jahre im Thurgau gewirkt; s. HBBW VI 34. - Johannes' Nachfrage könnte sich insofern erklären, als der vorhergehende Pfarrer, Hans Rudolf Ammann, welcher altershalber eine kleinere Pfarrei beantragt hatte,
bis zu diesem Zeitpunkt ein "Lipding" (Einkommen in Form von Naturalien oder Geldauszahlungen) aus Ottenbach erhalten hatte, auf das er am 21. Dezember 1547 verzichten musste; s. E I 30.64, Nr. 5, den letzten Abschnitt.
13 Nachrichten.
14 nichts.
15 vast muidt: sehr müde.
16 Zu verstehen: zum anderen, wenn ich dieser Tage etwas fange (bei der Jagd). - Wie schon Johannes und Heinrich Bullingers Großvater Hans und deren Vater Heinrich d.A. (s. Bernhard Stettler, Bullingers Familiengeschichte. Edition und Kommentar, in: Zwa XLII, 2015, 18f. 27. 32), hat offensichtlich auch Johannes gejagt. Vgl. auch Nr. 2724a,5f, des Anhangs.
17 hinein (nach Zürich, zum Bruder, um ihm einen Teil der Jagdbeute zu bringen).
1 Vorliegender Brief müsste nach dem am Dienstag 6. Dezember oder kurz danach verfassten Brief Nr. 3089 entstanden


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von König Heinrich II. von Frankreich gerichteten]Einladung, Paten [seiner Tochter Claude] zu werden. Gott gebe, dass diese Patenschaft den Eidgenossen von Vorteil sei und ihnen Glück bringe! -[3]Die interessante und vielseitige "Eidgenössische Chronik" des Johannes Stumpf ist außerordentlich ansprechend! Fraglich ist allerdings, ob sie auch den Innerschweizern gefallen wird, zumal dort einiges, besonders in der Religionsangelegenheit, freimütig angesprochen wird. Wieviel kostet denn dieses Werk in Zürich? -[4]Blarer möchte dringend von Bullinger erfahren, ob in der Angelegenheit der Thurgauer Cousins [Hans Rutishauser und Dorothea Diethelm] (über die Blarer bereits geschrieben und berichtet hat, dass die junge Frau vom jungen Mann geschwängert wurde) die Zürcher Ratsherren eine Ausnahme machen und beiden die Ehe bzw. eine kirchliche Trauung erlauben würden und, wenn ja, ob die anderen Eidgenossen [die zusammen mit Zürich den Thurgau verwalten] dem Paar erlauben wurden, weiterhin im Thurgau zu leben. Wenn ja, würden sich die beiden nach Zürich begeben und bei den Zürcher Ratsherren um die Erlaubnis anhalten, damit die junge Frau nicht in Verruf gerät. Diese jungen Leute kommen nämlich aus guten Familien. -[5] Wenn [Joachim] Mötteli nicht angemessen bestraft wird, wird jedem klar werden, dass die in dieser Angelegenheit eingesetzten Richter Schmiergelder von ihm erhalten haben! Dieser gottlose Mensch konnte schon mit großen Geldbeträgen einige Menschen bestechen und rühmt sich dessen sogar! Gott wird die Hochmütigen angemessen strafen! - [6] Am Mittwoch kamen einige Lindauer Ratsherren nach Konstanz. Sie berichteten, dass sie ebenfalls [von Kaiser Karl V] ein gegen Konstanz gerichtetes Mandat erhalten haben und es ihnen sehr leidtue, sich daran halten zu ,nüssen, weil es keinen Ausweg dafür gäbe. Demnach müssen die Konstanzer nun auch auf den Handel mit Lindau und auf [die Einkünfte aus] dem Schiffsverkehr nach Lindau verzichten. Sie werden also immer mehr in die Enge getrieben, trotz ihres Versöhnungsantrages [beim Kaiser], auf dessen Antwort sie täglich noch warten. Da sind wohl allerlei Machenschaften im Gange! -[7] Es ist verbürgt, dass der Kaiser kürzlich schwer krank war, die Ärzte nicht mehr wussten, ob er noch lebe, und deshalb eine Feder auf seinen Mund legten [um festzustellen, ob er noch atme]. -[8]Blarer möchte gerne wissen, ob etwas Weiteres über das, was dem Händler [Andreas] Gessner [d.Ä.] in Bezug auf Marcell Dietrich von Schankwitz gesagt wurde, in Erfahrung gebracht werden konnte. -[9] Er muss nun die Predigt halten. Beiliegend ein [an einen] Vertrauten [...] der Kanzlei des alten Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen [gerichtetes]Schreiben, das jener zusammen mit einem von ihm verfassten und an Blarer gerichteten Brieflein Letzterem sandte. Dort wird berichtet, dass Kurfürst Moritz von
sein, wie ein Vergleich der Formulierung der in Nr. 3089,20-23, und der unten in Z. 11-21 geäußerten Nachfrage betreffend die gleiche Angelegenheit nahelegt. Aus unten Z. 3-5 wird zudem deutlich, dass der Brief geschrieben wurde, als feststand, dass die Eidgenossen und ihre Verbündeten eine Gesandtschaft nach Frankreich zur Taufe von Claude de France (s. dazu Nr. 3085, Anm. 29) abordnen würden, was bereits nach der am 22. begonnenen und ein paar Tage nach dem 29. November (wie es aus Zürich, StA A 227.1, Nr. 93, hervorgeht) beendeten Tagsatzung klar war, auch wenn die Eidgenossen erst auf der am Montag 19. Dezember begonnenen, kurzen Tagsatzung die Einzelheiten dieser Gesandtschaft besprachen; s. EA IV/1d 885 a; 888 w; 899f f und k. Aus unten Z. 27-31 wird ferner deutlich, dass der Brief einige Tage nach einem Mittwoch verfasst wurde. Und da es wahrscheinlich ist, dass die von Blarer am Montag 26. Dezember in Nr. 3099,14-17, zurückgeforderten zwei "letstlich" in Eile gesandten Briefe identisch mit den unten in Z. 41-43 erwähnten Dokumenten sind, kann mit "Mittwoch" nur der 7., 14. oder 21. Dezember gemeint sein. Da aber die unten in Z. 43-48 angesprochene und am 29. November erfolgte Abreise des Kurfürsten Moritz von Sachsen aus Augsburg in Bullingers Briefwechsel schon am 7. Dezember von Joachim Vadian thematisiert werden konnte (s. Nr. 3090,[8]), ist vorliegender Brief eher ab Freitag (einige Tage nach einem Mittwoch), dem 9. Dezember, als ab Freitag, dem 16. Dezember, anzusetzen, was ebenfalls die in unten Anm. 4 und in Nr. 3094, Anm. 4, verzeichneten Angaben bekräftigen.


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Sachsen aus nicht näher bekannten Gründen Augsburg verlassen hat. Man hört aber, dass die Magdeburger vorhätten, in dessen Territorium einzufallen. Der Korrespondent berichtet ferne!; dass Moritz dermaßen verhasst ist, dass dieser beim Reiten oder Gehen nicht aufzublicken wagt. -[10]Bullingers Haushalt wie auch die Zürcher Ratsherren und Freunde seien gegrüßt! Man bete von ganzem Herzen für die Konstanzer, da etwas Gefährliches gegen diese ausgeheckt wird. -[11][In Augsburg wartet man] stündlich auf die Rückkehr des Kardinals Cristoforo Madruzzo, Bischofs von Trient. [Die von ihm zurückgebrachte Antwort des Papstes Paul III.] wird bestimmen, ob es zu einem Krieg zwischen Papst [und Kaiser] kommen wird oder nicht. -[12] Gott möge sich in seinem Zorn zurückhalten! Bullinger soll die [Briefe] wieder [zurück]senden. Blarers Leute wünschen den Zürchern alles Gute.

S. De literis, quas reddendas curasti, bene est, et gratiam habent quaestor 2 et C[onradus] Z[viccius].

Vestratibus omnibus regiam istam compaternitatem (ut vocant) valde gratulor, ac dominum omnibus votis precor, ut, quicquid id est, felix sit et faustum. 3

Chronica 4 istic excusa ob iucundissimam illam rerum varietatem et incredibile[m] b authoris diligentiam supra modum arrident. Quinquepagicis adeo placere potuiss[e] miramur nonnihil, ob quaedam liberius scripta, praesertim in religionis negocio. 5 Rogo, ut me certiorem facias, quanti istic emi possit. 6

Des ehhandels halber beger ich von euch zu vernemen, diewyl die personen im Turgöw sesshafft sind, davon ich euch geschriben habe, wie die güt tocht[er] vom gesellen, irem vetter, geschwengert seye, ob sich ewere herren zu Zürich iren annemmen und uff furpitt, etc., mitt inen dispensieren 8 und sy zusamen lass[en] oder zu kirchen gon gestatten wurden, und wann 9 es ewere herren bewilligeten[d], ob sy 10 darnach der anderen aidgnossen"

b Hier und unten ist das Papier, besonders am rechten Rand, des Öfteren beschädigt und die untere rechte Blattecke sogar abgerissen worden.
2 Gabriel Arnold. - Ist hier vielleicht der vermisste Brief gemeint, von dem in Nr. 3086 die Rede ist?
3 Angesprochen wird hier die geplante Patenschaft der Eidgenossen an der noch bevorstehenden Taufe von Claude, der Tochter des französischen Königs Heinrich II., über die Bullinger Blarer am 25. November (und zwar unmittelbar nachdem die Eidgenossen auf der Tagsatzung zu Baden von der Anfrage des französischen Königs erfahren hatten) mit Nr. 3085,22-26, erstmals informiert hatte.
4 Die "Eidgenössische Chronik" des Johannes Stumpf, von der Christoph Froschauer bereits vor dem 17. Dezember etliche Exemplare nach Augsburg gebracht hatte; s. Nr. 3094, Anm. 4. - Offensichtlich ist Froschauer damals durch Konstanz gereist und hatte einigen Konstanzern einen Einblick in das neu erschienene
Werk gewährt oder gar ein Exemplar davon einem Konstanzer ausgehändigt bzw. geliehen.
5 Vgl. Nr. 3096,[4], und Anm. 8 und Anm. 10.
6 Froschauer verkaufte ein ungebundenes Exemplar dieser "Chronik" um 31/2 bis 4 fl das gebundene um 51/2 bis 6 fl s. Nr. 3095,4-9; Urs B. Leu, Reformation als Auftrag: Der Zürcher Drucker Christoph Froschauer d.Ä. (ca. 1490-1564), in: Zwa XLV, 2018, 66 und Anm. 285.
7 Hans Rutishauser und Dorothea Diethelm gen. Münchin; s. dazu Nr. 3088,27-41.
8 mitt inen dispensieren: ihnen eine Dispens erteilen (würden).
9 wenn.
10 Die Eheleute.
11 Die katholischen Orte, die mit Zürich den Thurgau verwalteten.


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halber im Turgöw belyben möchten. Dann 12 , wa dem allso were, wurdend sy haide hininkeren 13 und by eweren herr[en] um bewilligung anhalten, damitt sy 14 nitt allso zu schand kommen müsse. die güt tochter! Es sind zway erbare gschlecht und güt, lieb leut zu baiden seyten. Bitt euch fleyssig, mag es yenen 15 gesein, das ir michs berichtind.

Metelli 16 caussa talis est, ut ni dignas se paenas det, nemo non intellecturus sit venalia esse omnia apud hosce iudices. Fecit impius ille maximos sumptus, ut quosdam corrumperet, et successisse sibi, quod conatus est, apud nonnullos haud obscure gloriatur. Sed dominus novit reddere superbis retributionem, etc. 17

Uff mittwoch 18 sind ettlich des raths von Lyndauw hie gewesen. Habend unsern herren anzögt, wie inen auch ain mandat zukommen seye, 19 etc., ain nachpurlichs mittlyden gebärdet 20 , und das inen laid seye, das sy sölichs thain 21 müssind und sich kainswegs wissind ausszeschlöffen 22 . Allso dörffen wir den merckt und für gen Lyndauw auch litt mehr brauchen! 23 Und sticht man ye lenger ye mehr unß ze drengen und nötigen über 24 unser billich und erbar erpieten 25 , daruff man noch alltag bschaid wartet, und wir aber nichts dest weniger mittler zyt überylt 26 werden. Man argwonet allerlay practica 27 .

Es ist gewiss, das der kaiser 28 kurtzverruckter tag so gar 29 kranck gewesen, das die ärtzt selbs nitt anderst geacht, dann 30 das er tod seye, und ime die fäder uff den mund gelegt haben. 31

12 Denn.
13 sich hinein [nach Zürich] begeben.
14 Die Frau ("die güt tochter").
15 irgendwie.
16 Joachim Mötteli vom Rappenstein. - Siehe dazu schon Nr. 3088, Anm. 28.
17 Ps 94 (Vuig. 93), 2.
18 Siehe dazu oben Anm. 1.
19 Das entsprechende kaiserliche, an die Lindauer gerichtete Verbot datiert vom 3. November; s. Wolfart, aaO, S. 17, Nr. XXV. Die Lindauer versuchten also tatsächlich lange, wenn auch vergebens, das kaiserliche Verbot zu umgehen oder rückgängig zu machen. - Auch den Überlingern wurden Geschäfte mit Konstanz verboten; s. Nr. 3089,12-15.
20 ain mittlyden gebärdet: Anteilnahme bekundet.
21 - tun.
22 sich aus der Schlaufe zu ziehen (um dieses Mandat umgehen zu können); s. SI IX 127.
23 Gemeint ist, dass die Konstanzer auf die durch die Märkte und durch die Schifffahrt generierten Einkommen verzichten müssen. -Die Lindauer durften mit ihren
Schiffen nicht mehr unter der Konstanzer Rheinbrücke die rheinabwärts gelegenen Ortschaften bedienen, und so wurde Konstanz um die aus dem Durchfahrtszoll erzeugten Einnahmen gebracht. Im Januar 1548 aber konnten die Lindauer doch noch eine kaiserliche Geheimerklärung erwirken, die es ihnen weiterhin erlaubte, die Schiffsdurchfahrt bei Konstanz zu benutzen; s. Karl Wolfart, Kaiser Karl V. und Lindau, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 39, 1910, S. 9. 18, Nr. XXVII.
24 trotz.
25 Angebot (mit dem die Konstanzer damals versuchten, sich mit Kaiser Karl V. zu versöhnen). - Die Konstanzer warteten damals auf die entsprechende Antwort des Kaisers; s. dazu die in Nr. 3088, Anm. 10, angeführten Verweise.
26 bestraft.
27 Machenschaften (von Seiten der Kaiserlichen).
28 Karl V.
29 sehr.
30 als.


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Wir wolten gern wissen, was weyter erfaren were 32 und wie es stönde der red halber, damitt 33 der Gessner, kromer 34 by euch, des Marcell Dietrich halber angereddt ist worden.

Ich müsß predigen. Hapt für gut. 35 Ich schick euch ain brieff von ainem vertrauwten 36 in des alten churfursten von Sachsen 37 cantzley, der mir ouch daby in ainem ingelegten zeddtel under anderm schrei[bt], 38 das hertzog Moritz hinwegh seye auss Augspurg. 39 Die ursach wisse man nitt aigentlich 40 . Er höre aber, das die von Madenburg 41 im in das land sollind fallen, etc. Schribt daby, diser hertzog Mauritz seye so [gan]tz verhasst by mengklichem , das er, wa 43 er reyt oder gang, nitt [d]örffe die augen uffwerffen oder yemand ansechen, etc.

Salutiert ewer gesind und all gut herren und freund. Bittend [gott] hertzlich unnd mitt ernst. Es sind vyl wunderbarlicher 44 d[ing] und geschwynd 45 practiken, aber der herr waists zum b[esten ze schicken]c .

Man hat des cardinals bischoff von Trient 46 all stunde [erwartet]. Der soll den frid oder unfriden bringen zwyschen papst 47 [und kayser].

c Vgl. Nr. 3040, 51f; HBBW XIX 208,50.
31 Vermutlich ein falsches Gerücht. - Feststeht, dass der Kaiser damals einen akuten Gichtanfall hatte; s. Collection des voyages des souverains des Pays-Bas, hg. y. Louis Prosper Gachard, Bd. 2: Itinéraire de Charles-Quint de 1506 a 1531. Journal des voyages de Charles-Quint de 1514 a 1551, hg. y. Jean de Vandenesse, Brüssel 1874, S. 351.
32 was weyter erfaren were: was vielleicht weiter in Erfahrung gebracht werden konnte. 33 mit (der).
34 Krämer (Händler). -Gemeint ist Andreas Gessner d.A., der mit Gotthard Richmut dem Freundeskreis Bullingers angehörte; s. Nr. 2886, Anm. 39. Demnach steht vermutlich diese Stelle in Verbindung mit dem von Marcell Dietrich von Schankwitz unternommenen und schliesslich gescheiterten Versuch, das Schloss Dübelstein (in der Zürcher Landschaft) von Richmut abzukaufen; s. Nr. 2881,4-12. - Schankwitz hatte Ende Oktober /Anfang November 1547 bei einem Besuch in Zürich Bullinger persönlich kennengelernt; s. Nr. 3073, Anm. 40.
35 Gemeint ist: Seid für diesmal zufrieden mit dem, was ich geschrieben habe.
36 Unbekannt.
37 Der gefangene Johann Friedrich I.
38 Vermutlich waren es diese beiden Dokumente, die Blarer am 26. Dezember zurückverlangte; s. oben Anm. 1.
39 Kurfürst Moritz von Sachsen hatte Augsburg am frühen Morgen des 29. November heimlich verlassen; s. Nr. 3090,[8]; Moritz von Sachsen PK III 658, Nr. 915.
40 genau.
41 Magdeburg; vgl. Nr. 3090,[8]. -Eine falsche Nachricht. -Andere wiederum hegten den Verdacht, Moritz hätte vor, den vom Kaiser geächteten Magdeburgern zu helfen; s. Moritz von Sachsen PK III 669f, Nr. 931.
42 so manchem.
43 wohin (auch).
44 seltsame.
45 gefährliche.
45 Kardinal Cristoforo Madruzzo, Bischof von Trient. - Er war am 6. November von Augsburg nach Rom aufgebrochen, wo er am 23. November eintraf. Von dort reiste er unmittelbar nach dem 14. Dezember unverrichteter Dinge wieder ab (Papst Paul III. wollte nichts von der vom Kaiser gewünschten Fortführung eines ebenfalls für die deutschen Protestanten offenstehenden Konzils in Trient hören). Am 23. Dezember war er in Trient, am 5. Januar wieder in Augsburg zurück; s. Nr. 3074, Anm. 27; NBD X 211, Anm. 2;


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Ach, bittend gott getrulich, das er seinen zorn lenger uffhalten lundi nitt gar 48 ausschütten welle! Schickend mir die [brief wider]49 . Di[e]d [m]einen emputtend 50 euch [vy]ll l[iebs und g]u[ts ..........].

[......]e

[Adresse auf der Rückseite:] D. Heinricho Bullingero, d. et amico suo venerando longeque omnium maximo.