Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2984]

[Bullinger
an Oswald Myconius]
Zürich,
11. August 1547

Autograph: Zürich StA, E II 342, 175 (Siegelspur) Zusammenfassung: Henrich, Myconius BW 982f, Nr. 1097

[J]Da der Bote [Andreas Müller] es eilig hat, bleibt Bullinger nicht viel Zeit für eine Antwort auf [Myconius']Brief vom 25. Juli [Nr. 2967]. Zudem erhielt er erst jetzt den bereits am 14.

8 Das "Verzeichnus der Artickel so die Römisch Kaiserlich Maiestat Hertzog Johann Fridrich von Sachsen, auch Landtgraff Philipsen von Hessen fürgehalten, unnd sie haide bemelte Fürsten dieselben Artickel geschworn", von dem mindestens zwei Ausgaben noch bekannt sind; s. VD16 B873 (= D1 164) und B877 (= Dl 171). - Die Schrift ist im Katalog der Vadiana nicht verzeichnet. - In gewissen Fällen ist dem Kurfürsten von Sachsen und dem Landgrafen jeweils eine eigene Schrift zugedacht; s. dazu Nr. 2978, Anm. 88 und Anm. 89.
1 Das anonym erschienene "Papisten handtbüchlein fleissig zu mercken und heymlich [d.h. entschlüsselnd] zu lesen, damit es die Leyen, denen der Bapst die heylige Schrifft zu lesen verbotten hat, nicht erfaren [d.h. verstehen]." Von diesem meist aus sechs bis acht in-4 Blättern bestehenden Büchlein sind heute noch sieben verschiedene Drucke bekannt, die weder Druckort noch Druckernamen, doch stets ein Erscheinungsdatum anführen. Die ältesten bekannten Drucke sind aus dem Jahre 1546 (VD16 P305-P306). Dieses Büchlein wurde
1548, 1556, 1557, 1559 und 1563 erneut aufgelegt (resp. VD16 P310. P307. P308. P309. ZV12150), wobei einige dieser Zeitangaben fiktiv sein könnten, zumal die in Marburg erschienene Ausgabe (P305), welche auf der Titelseite das Jahr 1546 anführt, im Kolophon einen fiktiven Druckort und das fiktive oder fehlerhafte Datum "2. Idus Decembris, Anno 1556" enthält. Nach dieser Angabe werden auf einer Seite drei angeblich für Papisten geeignete Gebete, von "D. M. L." (wohl für Dr. Martin Luther), abgedruckt. In Zürich ZB hat sich der Marburger Druck aus dem Jahre 1546 erhalten (Ms S 58,188a -Dr 2). Dabei könnte es sich um das hier angesprochene Exemplar handeln, zumal Vadian nicht um dessen Rücksendung bat (s. weiter unten).
10 Diese Vermutung erscheint unzutreffend. Zumindest wurde diese Schrift bis jetzt nie Melanchthon zugewiesen und ist auch nicht in dessen Briefwechsel des Jahres 1547 erwähnt.
1 Aus dem Inhalt des Briefes und besonders aus unten Z. 12-25 geht hervor, dass der Brief an Myconius gerichtet war.


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Juli geschriebenen Brief von Johannes Gast [Nr. 2949]. Allerdings bedarf dieser keiner besonderen Antwort. Gast und Myconius sollen weiter schreiben, denn ihre Briefe sind stets eine Freude! Gast soll für Bullinger eine von Johannes Murmellius kommentierte und von Eucharius Cervicornus in Köln im. Oktavformat gedruckte Ausgabe von Persius' Satiren besorgen und sie durch diesen Boten schicken. -[2]König Heinrich II. von Frankreich hat den Eidgenossen seine Hilfe gegen jeglichen Feind zugesagt, solange sie untereinander einmütig bleiben. Dies sind sie auch, sofern man angesichts ihrer unterschiedlichen Religionen von Eintracht sprechen kann. Wenn die Inneren Orte sagen, dass sie den Glauben außer Acht lassen, meinen sie damit, dass sie den [protestantischen] Orten ihren Beistand im Falle eines Angriffes nicht verweigern, sondern ihnen zu Hilfe kommen wollen, als ob sie der gleichen Religionsauffassung wären. Besser wäre es natürlich, wenn alle Eidgenossen die gleiche wahre und bewährte Religion hätten, aber da man dies heute nicht erlangen kann, ist es schon gut, befreundet und nicht verfeindet zu sein, solange man sich nicht nur auf die Hilfe der Innerschweizer verlässt oder dabei etwas gegen den Glauben verordnet. Die Glaubensspaltung plagt auch Bullinger, der ebenfalls weiß, wie die vom [Götzenverehrer]Ahab und vom [frommen] Josaphat gemeinsam unternommene Schlacht gegen die Syrer endete. Der Herr errette die Seinen, nicht etwa weil diese es verdienen wurden, sondern zum Ruhm seines Namens! -[3] Basel und Mulhouse wurden zum Reichstag bestellt, als ob sie Befehlsempfänger von Kaiser Karl V. wären. Sie beklagten sich bei den Eidgenossen darüber. Diese forderten daraufhin in einem freimütigen Brief [vom 9. Juli]den Kaiser auf künftig weder die Basler noch andere Verbündete zu seinen Reichstagen einzubestellen und auch dafür zu sorgen, dass dies sich nicht wiederhole, zumal er ja selbst schon öfters die Eidgenossen zum Stillsitzen brieflich angewiesen und ihnen dabei versprochen hat, sie bei ihren Freiheiten und Gewohnheiten zu lassen, falls sie es täten. Gestern kehrte der [eidgenössische] Bote [...] mit der Antwort des Kaisers [vom 28. Juli] zurück. Der Zürcher Bürgermeister [Johannes Haab]entsiegelte den Brief und ließ ihn vor dem Rat verlesen. Es wurde beschlossen, Abschriften der Antwort an die einzelnen Verbündeten zu senden, was die Anwesenheit des gegenwärtigen [Zürcher] Boten [Müller] erklärt. In der Antwort steht, dass Basel und Mulhouse aus Versehen einbestellt wurden, denn sie seien von altersher im Reichsregister eingetragen. Da aber die Helvetier nicht wünschten, weder von ihren Rechten, Privilegien und Gebräuchen abgehalten noch feindlich behandelt zu werden, wird er sie künftig nicht mehr einberufen, denn er wolle von ihnen ais Verbündeter und Freund angesehen werden. Schöne Worte! Wenn nur keine List dahintersteckt! Man genieße also den Frieden und danke Gott dafür, höre nicht auf ihn um Hilfe zu bitten, und bleibe gegen diese betrügerischen Menschen wachsam! -[4] In Glarus sollen glaubwürdige Leute eine nächtliche Himmelserscheinung beobachtet haben. Erschienen seien zwei Reitergeschwader und dazwischen zwei miteinander kämpfende Löwen sowie ein strahlendes Schweizerkreuz. Der eine Löwe fraß den anderen und daraufhin verschwanden die Reiter. Doch das Kreuz blieb noch fast eine Stunde lang funkelnd am Himmel. So hat Bullinger es gehört. In Zürich hält man die Erscheinung für glaubhaft, er kann sich aber nicht für sie verbürgen. Myconius soll sie deuten. -[5] Der Kaiser kam am 23. Juli mit einem großen Triumphzug nach Augsburg. Am 26. wurde Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen in einem Wagen und unter Bewachung von 500 Schützen in die Stadt geführt. Man behandelt ihn recht gut. Hingegen wird dein in Donauwörth inhaftierten Landgrafen Philipp von Hessen von den Spaniern übel mitgespielt. Der kranke Kaiser hat sich einer Kur mit Guajakholz unterzogen. -[6]Am 22. August soll es zur Ratifizierung des deutschen [Schwäbischen]Bundes kommen. Auf dem Reichstag, der am 1. September beginnt, soll der Kaiser vorhaben, die Religion zu deformieren und das Reichskammergericht wieder einzusetzen, und dadurch auch die Bischöfe und die Pfaffen. -[7]Der Augsburger Bischof; Otto Truchsess von Waldburg, wohnt schon in seinem Palast. Die Augsburger Obrigkeit wagt keinen Mucks mehr. Dem Kaiser wurde der Dom überlassen. Der bayerische Herzog Wilhelm IV. beansprucht St. Ulrich, und die Übrigen alle anderen Kirchen! -[8]In Zürich rechnet man mit der Rückkehr von Johannes Haller aus Augsburg. Die Soldaten verüben dort schreckliche Untaten. Bullinger könnte viel darüber schreiben, muss aber aufhören. -[9] Größe, auch an Francisco de Enzinas und Johannes Oporin. Sechs Uhr morgens.


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S. Ad tuas postremas 25. juli scriptas 2 haec pauca do, nam festinat tabellio 3 , ut mihi quoque sit festinandum. Scripsit Gastius 4 foster 14. juli 5 , sed sero mihi sunt redditae. Eum salutabis et orabis, ut mihi einat A[uli] Persii 6 satyras bannis Murmellii 7 scholiis illustratas apud Cervicornum 8 , opinor, Coloniae aut alibi excusas in 8° et mihi per hunc mittat. Nob enim hisce minutus tibi esse molestus. Praeterea non est, quod ad eius 9 respondeam. Monebis tamen ut scribere pergat. Vestris enim delector epistolis.

Gallus 10 inhortatus est Helvetios ad concordiam et omnia sua nobis pollicitus est contra quosvis hostes, 11 si perrexerimus esse concordes. Satis sunt iam concordes, 12 quantum scilicet concordia esse potest inter eos, qui diversam habent religionem. 13 Quod Pagici 14 dicunt: "Wir weid 15 den glouben an ein ort setzen 16 ", ita intelligunt, quod propter religionem nostram a nobis nolint deficere, sed mutuum ferre auxilium, perinde ac si essemus religionis

2 Brief Nr. 2967.
3 Andreas Müller; s. unten Anm. 25.
4 Johannes Gast.
5 Mit Nr. 2949.
6 Aulus Persius Flaccus, römischer Dichter aus dem 1. Jh. n. Chr.
7 Johannes Murmellius (Murmel), geb. 1480, gest. 1517, niederländischer Pädagoge, Humanist und Schriftsteller, der zuletzt in Deventer wirkte; s. NDB XVIII, 1997, 613f. Seine berühmte Persius-Ausgabe war erstmals 1516 in Deventer erschienen; s. Carl Adolf Cornelius, Die Münsterischen Humanisten und ihr Verhältniß zur Reformation. Ein historischer Versuch, Münster 1851, S. 12 mit Anm. 14. -Bullinger wird dieses Werk während seiner Studienzeit in Emmerich und Köln (Juni 1516-April 1522) kennengelernt haben.
8 Eucharius Cervicornus (Hirtzhorn), Drucker in Köln, gest. nach 1547 (s. Reske 430f), druckte Murmellius' Ausgabe von Persius' Satiren ab 1517 nach, zunächst im Quartformat (VD16 P 1609f. P1616) und ab 1525 in dem hier von Bullinger gewünschten Oktavformat (1525: VD16 P1618; 1528: P1620/ 1534: ZV12308/ 1538: P1624). - Myconius beauftragte Gast mit der Beschaffung des Buches; s. Nr. 2988,1f; Nr. 2997,1. Da der Band in Basel nicht erhältlich war, entnahm ihn Gast seiner eigenen Bibliothek und gab ihn im September 1547 einem Verwandten von Andreas Vesalius, Michael Mar-
tin Stella (s. zu diesem HBBW XVIII 220 und Anm. 4) zur Überbringung mit. Stella war einige Monate als Korrektor beim Basler Drucker Johannes Froben tätig gewesen und hatte vor, über Zürich (wo er Bullinger kennenlernen wollte) nach Italien zu reisen. Da er jedoch nie in Zürich eintraf, erhielt Bullinger auch nicht das für ihn bestimmte Exemplar; s. Nr. 3003,1-3; Nr. 3020,30f; Nr. 3032,9; Nr. 3035,47f; Nr. 3041,26f; Nr. 3046,26; Nr. 3060,1-9. Am 28. Oktober versprach Gast, das Buch in Frankfurt zu besorgen; s. Nr. 3060,47f. Ob Bullinger es je erhielt, ist nicht bekannt. In Zürich ZB hat sich keine von Murmellius kommentierte Ausgabe von Persius' Satiren erhalten. Zudem steht fest, dass Murmellius' Ausgabe nicht in Zürich, sondern in Köln 1548 (VD16 P1627) nachgedruckt wurde.
9 ad eius (Gastu) literas.
10 König Heinrich II. von Frankreich.
11 Siehe dazu Nr. 2976 mit Anm. 1 und Anm. 3.
12 Siehe dazu zuletzt Nr. 2970,146f.
13 Hier bezieht sich Bullinger auf die von Myconius in Nr. 2967,12-20, geäußerten Vorbehalte und versucht diesen für eine andere Wahrnehmung der Lage zu gewinnen. - Siehe auch Nr. 3065,44-52.
14 Hier sind besonders die katholischen Orte gemeint.
15 wollen.
16 an ein Ort setzen: außer Acht lassen; s. SI I 484f.


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papisticae. Ita enim ipsi declarant hoc dictum suum. Volunt ergo pugnare in sua religione nobiscum, ut nos in nostra religione a cum ipsis contra hostes pugnemus. Plus certe spei viro bono esset, si unius verae et solidae religionis essemus omnes, sed quia hoc hodie impetrari non potest, satius est esse amicos quam hostes, modo ne fidamus nos eorum auxilio et ne quid contra religionem nostramb designemus. Divexat et me non imerito discordia illa fidei. Scio quomodo pugnarint Achab 17 et Iosaphat 18 contra Syros. 19 Dominus servet nos non propter nos, sed propter gloriam nominis eius. 20

Basiliensium et Mulnhusiensium res ita habet: 21 Vocati sunt ad comitia imperatoria veluti ii, qui ordinationes imperiales recipere debeant. Id quaesti sunt Helvetiis. Helvetii scripserunt caesari 22 liberas satis literas et postularunt, ne vel Basilienses vel alios foederatos porro velit ad sua vocare comitia, sunder (wie er diser zyt menchen brieff geschriben, wir söllind still sitzen, so wölle er uns by allen unsern fryheiten und gwonheiten blyben lassen, etc. 23 ) c das er dasselb erstatte 24 . Heri vero rediit tabellio 25 a caesare et responsum scriptum et obsignatum attulit. Consul foster 26 resignavit et senatui recitari curavit. Decretum est, ut singulis Urbibus et Pagis confoederatorum || v. mittatur apographum. 27 Ideo iam adest hic tabellio 28 . Summa responsionis est: Errore factum est, ut urbes Basilaea et Mulnhusium sint

a In der Vorlage religionem. -
b In der Vorlage folgt aliquid. -
c Klammern ergänzt.
17 Ahab; s. Nr. 2960, Anm. 30.
18 Josaphat, König von Judäa im 9. Jh. y. Chr.
19 Vgl. 1Kön 22, 1-40; 2Chr 18, 28-19, 2.
20 Ps 106 (Vuig. 105), 8; 143 (Vuig. 142), 11; Jer 14, 7.
21 Siehe Nr. 2945, Anm. 31; Nr. 2954,14- 17; Nr. 2958,6f. - Hier beantwortet Bullinger die von Myconius in Nr. 2967,31f, gestellte Frage.
22 Karl V. - Zu dem an ihn am 9. Juli gerichteten Brief der Eidgenossen s. Nr. 2954, Anm. 11.
23 Siehe beispielsweise den Brief des Kaisers an die Eidgenossen vom 27. Dezember 1546 (Zusammenfassung in EA IV/1d 763 zu a).
24 Gemeint ist: dass er für die Durchführung des Ausnahmegesetzes sorgt, welches die Eidgenossen von einer Teilnahme an den Reichstagen dispensierte.
25 Der schon in Nr. 2970,5f, Nr. 2972,1-3, Nr. 2973,1-3 und Nr. 2978,56-58, namentlich nicht genannte eidgenössische Bote, der mit der Übermittlung des in oben Anm. 22 erwähnten Briefes beauftragt worden war und ebenfalls die darauf erfolgte Antwort des Kaisers vom 28.
Juli (s. dazu Nr. 2967, Anm. 21) übermittelte. - Laut der Angabe unten in Z. 34f übersandte Zürich (als Vorort der Eidgenossenschaft) Abschriften dieser Antworten an alle Orte. Die Einträge des Zürcher Rechnungsbuches unter "Laufende Boten" für die Zeit unmittelbar nach dem 10. August (Zürich StA, F III 32, Seckelamtsrechnungen 1547/48, S. 51) zeigen, dass mehrere Boten an die verschiedenen Orte entsandt wurden, und dass es sich bei dem nach Basel gesandten Boten um Andreas Müller handelte, der gerade erst am Abend des 8. oder am Vormittag des 9. August (vgl. Nr. 2980,471) von Augsburg zurückgekehrt war, doch Bullingers vorliegender Aussage zufolge nicht mit dem an den Kaiser entsandten Boten identisch sein kann.
26 Johannes Haab.
27 Siehe dazu oben Anm. 25.
28 Gemeint ist nicht der vom Kaiser kommende, unbekannte eidgenössische Bote, sondern der von Zürich nach Basel abgeordnete Bote Müller; s. oben Anm. 25. - Dieser Stelle zufolge überbrachte Müller den vorliegenden Brief ebenfalls.


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vocatae. Ab antiquo enim insertae sunt adhuc registro imperii. Quoniam vero nostra voluntas est nolle Helvetios a suo iure, a suis privilegiis et consuetudinibus arcere, aut quicquam exercere cum eis hostilitatis, porro non vocabuntur. "Nec volo, ut aliud de me et meis credatis quam de foederato et amicis", etc. Bona et suavia verba! Utinam non lateat anguis in herba! 29 Sed fruamur hactenus pace, agamus deo gratias, supplicemus nihilominus et vigilemus attenti 30 nihil lubricis fidentes hominibus!

Claronae 31 aiunt visionem esse visam a non fluxae fidei hominibus 32 ! Apparuerunt noctu duae aties vel turmae equitum. In medio prosilierunt leones duo, ac in medio quoque horum aparuit clara et illustris crux Helvetica. Alter leonum devoravit alterum; deinde nuspiam apparuit. Ita in nubes abierunt etiam turmae equitum. Crux autem ad spacium prope horae triumphans ibi rutilavit. Haec, ut accepi, tibi, amico meo, scribo. Pro certo apud nos dicitur; quam certum sit, ignoro. Tu divina. 33

Augustam caesar magno triumpho ingressus est 23. iulii. 34 26. ductus captivus in curru elector 35 , stipatus bombardariis 36 500. Satis magnifice et

29 Zu dieser Redensart s. Nr. 2879, Anm. 8.
30 Vgl. Mt 26, 41 par.
31 Glarus.
32 Ein Bauer namens Uli Murer garantierte im September 1547 als einer der herangezogenen Zeugen (wohl als Hauptzeuge) die Glaubwürdigkeit dieser Erscheinung, wie dies aus dem in Straßburg erschienenen Einblattdruck (s. dazu unten Anm. 33) hervorgeht.
33 Die Nachricht von der hier beschriebenen Himmelserscheinung, die im Glarner Sernftal beobachtet worden sein soll, wurde etwa im September 1547 (s. Nr. 3023,45-49) u.a. auf Initiative von Jakob Ruf mittels eines von Augustin Fries in Zürich gedruckten Holzschnittes verbreitet, der allerdings weder von einer textuellen Beschreibung noch einer Deutung der Vision begleitet ist; s. ZED 83, A 55. Ein Exemplar dieses Einblattdruckes ist in der Wickiana erhalten geblieben (Zürich ZB, Ms. F 12, 117v.-118r., nach PAS 111/31 versetzt - Digitale Reproduktion vorhanden im Katalog der ZB). Auf diesem Exemplar finden sich rechts und links der kämpfenden Löwen die handschriftlichen Einträge "Mittag" und "Mittnacht", die vielleicht von Konrad Gessners Hand sind, was darauf hindeuten könnte, dass es ursprünglich aus Gessners Bibliothek stammte; s. Urs B.
Leu, Raffael Keller, Sandra Weidmann, Conrad Gessner's Private Library, Leiden u. a. 2008, 176, Nr. 246. Diese Himmelserscheinung wurde in das Augsburger Wunderbuch aufgenommen; s. The Book of Miracles. Das Wunderzeichenbuch. Le livre des miracles. The Augsburg Manuscript from the Collection of Mickey Cartin, hg. y. Joshua P. Waterman und Till-Holger Borchert, Köln 2017, S. 240. - Der in Straßburg von Jakob Frölich besorgte Einblattdruck (Zürich ZB, PAS 1112/5) entstand wohl erst nach dem Zürcher Druck und enthält zusätzlich eine mit Murers Namen unterschriebene Beschreibung des Phänomens, aber keine Deutung davon; s. Wunderzeichen und Winkeldrucker 1543-1586. Einblattdrucke aus der Sammlung Wickiana in der Zentralbibliothek Zürich, hg. und kommentiert von Bruno Weber, Zürich 1972, 5. 58-6 1; Stefan Schöbi, Flugblatt von der Glarner Wolkenerscheinung, in: Keller, Jakob Ruf III 603- 621 (mit Textausgabe des von Frölich besorgten Druckes und von weiteren zeitgenössischen Dokumenten zu dieser Erscheinung). - Im November wurde die Erscheinung auch Melanchthon bekannt; s. MBW-T XVII 262, Nr. 4950; 269, Nr. 4957; 304, Nr. 4983.
34 Vgl. Nr. 2970,23-48.


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benigne tractatur. Hessus 37 Werdae 38 tenetur captivus et miserabiliter tractatur ab Hispanis. Caesar immersit se ligno Guaiaco et aegrotat. 39

22. augusti concludetur foedus Germanicum. 40 1. septembris initium sument comitia imperii. 41 In iis creditur deformaturus 42 religionem. Certe cameram imperii et in ea episcopos et pfaffos restituet in integrum.

Episcopus Augustanus 43 ist schon in siner pfaltz. 44 Augustani non audent mutire. 45 Caesari concesserunt templum "Unser frowen münster"46 . Bavarus 47 petit templum S. Ulrychi; reliqui alia. 48

Nos expectamus Hallerum. Horribilia a militibus fiunt Augustae. 49 Possem multa 50 , si multum suppeteret temporis. Cessare cogor.

Vale aeternum cum bonis omnibus, Dryandro 51 , Oporino, etc. Tiguri, 11. augusti circa 6. antemeridianam 1547.

[Ohne Unterschrift.]

[Ohne Adresse.]52